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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Forscher, die erwägen, sich diesem Feld zu widmen, befürchten zu Recht, dass man sie in einen Topf wirft mit der Armee von Scharlatanen, die ewige Jugend verkaufen und für die abenteuerlichste Versprechung auch noch Preise verliehen bekommen. Sie wissen, dass sie keine Finanzierung bekommen, sobald sie erwähnen, dass ihre Arbeit etwas mit Anti-Aging zu tun hat, oder etwa nicht? Das Wort nimmt doch schon niemand mehr in den Mund, jetzt sprecht ihr alle von ‹Langlebigkeitsmedizin›. Niemand möchte eine Arbeit in Angriff nehmen, die erst nach Jahrzehnten Resultate liefert; das ist sehr entmutigend, vor allem wenn die Chance des Scheiterns so groß ist. Wenn man dann noch die ganze Zeit mit Hohn und Spott überhäuft wird … Sie sind Genetikerin. Würden Sie sich damit beschäftigen?»
    Mia schüttelte missmutig den Kopf. Sie mochte diesen Gedanken nicht. Ihr gesamtes Fachgebiet, so schien es, war heutzutage ein Minenfeld.
    «Sie verstehen, was ich sagen will», fuhr er fort. «Sie wissen, wie die Regierung zu Ihrer Arbeit steht. Sie ist nicht einmal bereit, Stammzellenforschung zu fördern. Das Gleiche gilt für die Kirche. Ihnen fehlen doch Finanzmittel. Aber allmählich ändert sich das. Die neuen Superreichen werden langsam alt. Und sie wollen nicht sterben, wenn es nicht sein muss. Und ein Mittel dagegen findet man entweder zufällig oder mit harter Arbeit und viel, viel Geld. Wie viel haben wir für das Manhattan-Projekt ausgegeben? Dafür, einen Mann auf den Mond zu bringen? Für den Irak-Krieg? Wäre es nicht wenigstens zehn Prozent dieser Mittel wert, herauszufinden, ob wir den menschlichen Körper reparieren und die Krankheiten und Beschwerden des Alters ausmerzen können? Oder auch nur ein Prozent? Wir haben nicht einmal das. Wissen Sie, wie viele Menschen jeden Tag an altersbedingten Krankheiten sterben? Hunderttausend. Einhunderttausend Tote, jeden Tag.» Er zuckte die Achseln. «Vielleicht lohnt es sich, darüber nachzudenken.»
    Er stellte sein Glas auf den Tisch und sprach leidenschaftlich weiter. «Verstehen Sie mich nicht falsch. Wenn es das ist, woran der Hakim arbeitet, rechtfertigt das noch lange nicht, was er tut. Seine Methoden sind absolut wahnsinnig. Er ist ein Monstrum, das verurteilt gehört. Aber vielleicht – nur vielleicht – sind seine Ziele eben nicht ganz so wahnsinnig. Und dann stellen Sie sich mal vor, was passieren würde, wenn sie ans Licht kämen.»
    Mia leerte ihr Glas und lehnte sich zurück. Der Gedanke an die Möglichkeiten, die ein Mittel zur Verhinderung des Alterungsprozesses mit sich brächte, war berauschend. «Ich glaube, allmählich erahne ich das Ausmaß. Wenn er es auch nur im Entferntesten für möglich hält …» Plötzlich hellte sich ihre Miene auf. «Er muss verzweifelt darauf aus sein, dieses Buch zu bekommen. Und das verschafft uns vielleicht einen Vorteil, den wir nutzen können, um Mom freizubekommen.»
    «Unbedingt.» Kirkwood schwieg einen Moment lang. «Haben Sie das mit Jim besprochen?»
    Sie schüttelte den Kopf. «Bis vor einer Stunde war ich nicht einmal sicher, ob es da etwas zu besprechen gibt. Warum?»
    «Ich frage mich, wie er die Sache sieht. Wir haben immer nur über die operativen Details des Falles geredet.»
    «Er glaubt, der Kerl arbeitet an einer biologischen Waffe. Vielleicht sollte er von alldem erfahren. Ich rufe ihn morgen früh an.»
    Kirkwood verzog das Gesicht. «Ich würde es nicht tun. Es ändert eigentlich nichts an seinen Plänen.»
    «Aber wenn der Hakim wirklich ein solches Projekt verfolgt, ändert es vielleicht doch etwas.»
    Kirkwood runzelte die Stirn. «Nicht zum Guten jedenfalls, soweit es Evelyns Rettung betrifft.»
    Sein plötzlicher Ernst beunruhigte sie. «Was meinen Sie damit?»
    Kirkwood beugte sich vor, seine Worte sorgfältig während. Das Stirnrunzeln blieb. «Überlegen Sie mal. Jim ist ein Agent der Regierung. Wenn es da draußen etwas Derartiges gibt und wenn sie wissen, dass der Hakim daran arbeitet … Was, glauben Sie, werden sie tun? Es einem Wahnsinnigen überlassen? Oder es vertuschen?»

51
    Corbens Worte überraschten den Hakim. «Und Schutz und Hilfe von Ihnen soll ich verlockender finden als von Ihrer Regierung, ja?»
    Corben sah zu ihm auf, und seine Stimme war ruhig und fest. «Ich wurde beauftragt, Sie zu finden. Sie festzusetzen. Aber das war vor vier Jahren. Inzwischen hat sich vieles geändert.» Er versuchte, seine unbequeme Lage ein wenig zu verändern.
    «Das ganze Fiasko mit den

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