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Immortalis

Immortalis

Titel: Immortalis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Tigris, der sich dort nach Süden schlängelte, um irgendwann den Irak zu durchqueren. Auf einer Anhöhe, eine Meile nördlich von ihrer Position, ragte die alte Stadt Diyarbakir.
    Omar kam herüber und reichte Corben sein Handy. «Keine Nachricht für Sie», sagte er mit starkem Akzent. «Also ist Abu Barsans Position unverändert.»
    «Unverändert», bestätigte Corben. «Aber wir lassen das Telefon von jetzt an besser eingeschaltet, für den Fall, dass sich doch noch etwas ändert und meine Leute sich melden.» Wenn Olshansky nicht bald von sich hören ließe, würde es eng für ihn werden. Er würde auf eine Chance warten und sie ergreifen müssen.
    «Ich behalte es bei mir», sagte Omar. «Vorläufig.»
    Corben lächelte, aber sein Blick blieb hart. «Intal rayjis, ja Omar.» Du bist der Boss.
    Im Augenwinkel erfasste er eine Bewegung. Zwei staubige Geländewagen kamen auf sie zu. Omar winkte sie heran und brüllte den Befehl zum Aufladen.
    Ein paar Minuten später waren sie wieder unterwegs.
     
    Einer von Kirkwoods Sicherheitsberatern erwartete die King Air auf dem Rollfeld. Die meisten dieser Leute waren ehemalige SAS- oder Special-Forces-Angehörige. Nach ihren Diensten herrschte hohe Nachfrage, seit der Irak im Chaos versunken war. Auf Kirkwoods Ersuchen hin konnten er und Mia in einer entlegenen Ecke des kleinen Flughafens aussteigen, von neugierigen Blicken unbehelligt. Sie stiegen auf den Rücksitz eines wartenden Wagens, ein Toyota Land Cruiser mit dunkelgetönten Scheiben, und der Söldner, ein Australier, der sich ihnen als Bryan vorstellte, verschwand mit ihren Pässen in dem kleinen Terminal, um sie abstempeln zu lassen. Kurz darauf verließen sie das Flughafengelände, um zu ihrem Treffen mit Abu Barsan zu fahren.
    «Haben Sie Kontakt mit ihm?», fragte Kirkwood den Australier.
    «Ja. Er war ein bisschen aufgeregt über den neuen Treffpunkt, aber ich habe ihm gesagt, es sei nur eine Vorsichtsmaßnahme. Einer meiner Leute ist bei ihm.»
    Mia hörte dem Gespräch einigermaßen verwirrt zu. «Wieso neuer Treffpunkt? Er weiß, dass Sie kommen?»
    «Ich habe ihn heute Morgen umdirigiert», sagte Kirkwood. «Nur für den Fall, dass Corben und die anderen ihm auf der Spur sind.»
    Irgendetwas missfiel ihr. «Ist er unter Bewachung oder so etwas? Ich meine, haben Sie keine Angst, dass er Ihnen einfach abhaut?»
    Kirkwood schien ihren Argwohn zu spüren. «Ich werde alles erklären, wenn wir bei ihm sind, das verspreche ich Ihnen.»
     
    Die beiden staubigen Jeeps überquerten eine schmale Betonbrücke und fuhren hinauf nach Diyarbakir.
    Die Stadt hatte sich zur kurdischen Hauptstadt der Osttürkei entwickelt. Ihre Altstadt auf der Anhöhe war von einer massiven byzantinischen Mauer umgeben. Nur die Chinesische Mauer war größer. Erbaut aus großen Blöcken von schwarzem Basalt, hatte Diyarbakirs Mauer fünf imposante Tore. Sechzehn Wehrtürme verteilten sich ringsherum. Neuere Gebäude zogen sich bis hinunter in die Ebene.
    Corben saß auf dem Rücksitz des ersten Fahrzeugs und studierte seine Bewacher. Omar saß neben ihm und verfolgte die GPS-Koordinaten auf dem Display seines Handhelds, und einer seiner Männer saß vorn neben dem einheimischen Fahrer. Im zweiten Wagen saßen die beiden anderen Gorillas und ein Fahrer.
    Er fragte sich gerade, ob er Glück haben oder ob sein Bluff auffliegen würde, als plötzlich sein Handy piepste. Omar warf einen kurzen Blick auf das Display und reichte es Corben; dann zog er seine Pistole und drückte Corben die Mündung an den Hals.
    «Passen Sie auf, was Sie sagen.»
    Corben ignorierte ihn. Er nahm das Telefon und schaute auf das Display. Es war Olshansky.
    «Wo zum Teufel sind Sie?», fragte der Techniker. «Da kommt ein echt schräger Klingelton aus Ihrem Telefon.»
    «Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf», antwortete Corben. «Was haben Sie für mich?»
    Olshansky klang aufgeregt. «Die NSA hat Ihren rätselhaften Schweizer geortet. Sie werden’s nicht glauben.»
    Corben beäugte Omar kühl. «Er ist in der Türkei», sagte er nüchtern zu Olshansky.
    «Nicht bloß in der Türkei, mein Freund.» Olshansky war begeistert. «Er ist in Diyarbakir.»
    «Wo in Diyarbakir?»
    «Bei der letzten Ortung war er am Flughafen – nein, warten Sie. Er ist eben in eine neue Zelle gewechselt. Er ist auf dem Weg in die Stadt.» Olshansky klang plötzlich besorgt. «Hey, ist alles in Ordnung?»
    «Alles bestens. Geben Sie mir Bescheid, wenn er sich nicht mehr bewegt.» Corben

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