Immortals after Dark 06 - Zauber der Leidenschaft.epub
Frage stellen, Teegloth, und deinen Kopf verloren haben, noch bevor du eine Antwort erhältst.«
»Was redest?«, brüllte er.
Sie lächelte nur, als Rydstrom sein Schwert schwang.
»Du hast dir die Frau des falschen Dämons ausgesucht«, versicherte sie dem abgetrennten Kopf, während sie sich schleunigst von dem Leichnam entfernte.
Die anderen heulten vor Wut laut auf, als sie den Tod ihres Anführers bemerkten. Rydstrom stellte sich zwischen Sabine und die wütende Meute. »Bleib zurück!«
Als sie ihn mit wirbelnden Hämmern angriffen, setzte er sich mit Schwert und Klauen gegen sie zur Wehr. Einer von ihnen versuchte, sich von hinten an ihn heranzuschleichen, aber er warf den Kopf zurück und vergiftete ihn mit seinen Hörnern.
Er steckte Hiebe ein, die ganze Bäume gefällt hätten, doch er fiel nicht. Selbst mit seinen Verletzungen war er immer noch zu stark für sie. Sie beobachtete bewundernd, wie der unbarmherzige Dämon kämpfte, vom Schein des Feuers erleuchtet, umgeben von den Schatten der Mine.
Mein Mann. Ihr Götter, er war unglaublich. Er kämpft für mich. Niemand außer Lanthe hatte jemals für Sabine gekämpft, niemals, ganz gleich, wie sehr sie es nötig gehabt hätte …
Einer der Teegloths rammte Rydstroms mächtigen Körper gegen einen der Stützpfeiler. Der ganze Schacht schien zu erbeben. Mit ihren gefesselten Händen gelang es ihr nicht, schnell genug aufzustehen. Als der gewaltige Balken zersplitterte, schrie sie Rydstroms Namen.
Mit lautem Gebrüll umfasste er ihre Taille und schleuderte sie weg, gerade als die Decke des Schachts einstürzte und Felsbrocken ihn und die übrigen Teegloths unter sich begruben.
Nichts als Staub. Wieder war sie vollkommen hilflos. Sie hustete. Sie konnte nur warten. Würde er es schaffen?
Warten … Ein Herzschlag … ein weiterer Herzschlag. Verdammt noch mal, du dämlicher Dämon, wage es ja nicht zu sterben! Du darfst nicht …
Torkelnd löste sich Rydstrom aus der Staubwolke. Er blutete aus Dutzenden Verletzungen. Sein Atem ging stoßweise. Mit zusammengezogenen Brauen brach er vor ihr in die Knie – nach wie vor in voller Dämonengestalt – und blickte ihr in die Augen.
Erleichterung darüber, dass er lebte, und Dankbarkeit dafür, dass er sie gerettet hatte, überwältigten sie. Dann erst fiel ihr ein, dass sie eine der mächtigsten Sorceri-Zauberinnen war, die je gelebt hatten. Diese Jungfer in Nöten hätte die ganze Meute innerhalb von Sekunden überwältigen können. Nur dass ihr Ehemann sie gefesselt und damit wehrlos gemacht hatte.
Er schloss sie so fest in die Arme, dass sie fast aufgeschrien hätte. Sie fühlte es, als ein Laut sich seiner Brust entrang – halb Knurren, halb Stöhnen.
Warm … sicher … fuchsteufelswild ?
Vergebens leistete sie ihm Widerstand, verfluchte ihn. Er sagte kein Wort, hielt sie einfach nur fest und drückte ihren Kopf mit seiner großen Hand an seine Brust.
Sie war vor Wut außer sich, dass so etwas überhaupt hatte geschehen können, wenn sie es doch mit Leichtigkeit hätte vermeiden können. Indem er sie gefesselt hatte, hatte er ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Aber war sie wütender darüber, dass ihr Leben in Gefahr gewesen war – oder dass seines auf dem Spiel gestanden hatte?
Endlich zog er sich zurück. Sein Blick musterte sie prüfend, nahm ihre Verletzungen in Augenschein. Bei jedem Bluterguss verdunkelten sich seine Augen noch mehr. Als er ihr den Rock vorsichtig hochschob, bewegte sich sein Adamsapfel, als ob er fürchtete, was er finden könnte.
»Sie haben mich nicht vergewaltigt – was ich wohl kaum dir verdanke.«
Er holte tief Luft, im Bemühen um Selbstbeherrschung, und seine Dämonenfratze wandelte sich zurück. Als er ihr Blut von den Lippen wischte, zuckte sie vor seiner Hand zurück.
»Sabine, ich bin hier …«
»Und ich wär fast im Arsch gewesen. Verschnürt wie ein Geschenk für diese kleinen Ungeheuer.«
Er nahm ein Stück des zerfetzten Umhangs und bedeckte damit ihre Brüste. Dann suchte er das Lager nach ihren Besitztümern ab. Er verließ sie nur, um ihre Stiefel zu holen. »Wenn sie vorgehabt hätten, dich als Sklavin zu verkaufen, hätten sie dich nicht ins Gesicht geschlagen, es sei denn, sie wären wütend gewesen.«
»Ja, ich hab sie herausgefordert, und deshalb haben sie mich vollkommen zu Recht verprügelt. Stimmt’s?«
Er kehrte mit ihren Stiefeln zurück und zog sie ihr an. »Wieso hast du das getan?«
»Weil es sich gut angefühlt hat«, murmelte
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