Immortals after Dark 08 - Eiskalte Berührung
obwohl wir uns erst seit ein paar Wochen kennen? Ach, stimmt ja, ich bin nur eine männliche Hure und sonst nichts.«
» Dich kenne ich erst kurze Zeit, aber ich kenne mich mit Männern aus. Ich habe viele von ihnen ihr ganzes Leben lang beobachtet. Du bist kein Mann, der sich einfach nur zu schade ist, eine feste Beziehung einzugehen. Du bist ein Feigling, der davor Angst hat.«
»Feigling!« Trotz des höhnischen Tons, den er in die Wiederholung dieses Wortes legte, sah Danii doch ein Gefühl in seinen Augen aufflackern. Sie hatte einen Nerv getroffen.
»Ein selbstsüchtiger Feigling! Du erwartest von mir, dass ich hier warte, stets auf Abruf bereitstehe für den Fall, dass du beschließt, du willst mehr von mir?«
»Aber genau das tust du doch, Walküre, du wartest hier.«
Sie begann Eis in ihrer Handfläche zu bilden, was er verächtlich beobachtete. »Verschwinde von hier, Vampir. Und komm ja nicht wieder!«
»Das ist mein Haus!«
»Sieht das für dich noch wie dein Haus aus?« Eine ganze Serie kleiner Windböen wirbelte durch das Fenster hinein, wie um ihre Worte zu bestätigen.
»Fein. Du kannst es haben. Betrachte es als ein Geschenk für ein paar angenehme Nächte.«
Mit einem bitteren Fluch translozierte sich Murdoch aus dem Jagdhaus heraus und zu dem Treffpunkt zurück, für den Fall, dass Rurik doch noch dort …
Doch er musste feststellen, dass er von seltsamen Wesen umzingelt war. Sie sahen wie Dämonen aus, hatten aber rote Augen wie gefallene Vampire. Sie waren riesig und trugen mittelalterliche Waffen, Knüppel und Keulen.
Hinter ihnen stand Ivo mit glänzendem kahlem Schädel. Erst vor fünf Jahren waren sie einander auf dem Schlachtfeld begegnet. Endlich habe ich diesen Mistkerl gefunden.
»Wir suchen den Halbling«, sagte Ivo. »Wenn du Informationen über sie hast, verschonen wir vielleicht dein Leben.«
Halbling ? »Ich würde dir gar nichts sagen, selbst wenn ich wüsste, wovon du eigentlich redest.«
»Dann tötet ihn«, befahl Ivo in gelangweiltem Ton.
Blitzartig zog Murdoch sein Schwert und hieb damit nach dem ihm am nächsten stehenden Dämon, der nur lachte und der Klinge mit Leichtigkeit auswich. Seine Geschwindigkeit war unglaublich. Man kann sie nicht bekämpfen. Genau wie man ihm berichtet hatte.
Ehe Murdoch sich zurückziehen konnte, waren sie über ihn hergefallen und hinderten ihn daran, sich zu translozieren. Eine Keule traf ihn mitten ins Gesicht, zerriss Haut und Fleisch und zerschmetterte ihm die Knochen. Blut spritzte. Ein Schlag auf seinen Oberschenkelknochen zwang ihn in die Knie. Ein weiterer zertrümmerte seinen Arm.
Diese Kraft … monströs . Eine mit Nägeln besetzte Keule traf ihn mitten in die Brust und grub sich tief ins Brustbein. Kann nicht atmen, kann nicht …
Gegen seinen Willen schlossen sich seine blutunterlaufenen Augen. Eine Erkenntnis überkam ihn … Ich werde sterben. Und das Einzige, woran er denken konnte, war, dass er Daniela noch ein letztes Mal sehen wollte.
»Schlagt ihm den Kopf ab!«, befahl Ivo.
Ein gewaltiges Brüllen erklang plötzlich. Murdoch musste all seine verbliebene Kraft aufwenden, um seine Lider zu heben. Rurik und Lukyan, hier? Sie müssen Ivo gefolgt sein.
Während die beiden sich ins Kampfgetümmel warfen, versuchte Murdoch, sie zu warnen, brachte aber kein Wort heraus. Mein Unterkiefer bewegt sich nicht?
Rurik wurde augenblicklich zum Berserker und schwang wild seinen Kampfhammer. Lukyan kämpfte mit seinen beiden Schwertern. Er schien sich förmlich auf den Tod zu freuen – und vorzuhaben, so viele Gegner wie möglich mitzunehmen.
Aber als Rurik einen Schlag einsteckte, der sogar seinen riesenhaften Körper niederstreckte, murmelte Lukyan: »So ’ne Scheiße.« Dann translozierte er sich davon.
27
Dieser Ort wird mir fehlen. Aber Danii wusste, dass sie nicht bleiben konnte.
Sie würde auf das Geschenk des Vampirs für zwei Nächte des Vergnügens verzichten.
Wieso hatte es sie überhaupt überrascht, dass er weiterhin fortblieb? Vermutlich war er gerade wieder damit beschäftigt, mit irgendeiner Sterblichen in einer düsteren Seitengasse herumzumachen. Was Danii die Rolle der sitzen gelassenen Braut des Devianten aufzwang.
Immer wieder rief sie sich ins Gedächtnis, dass sie gerade noch mal davongekommen war, was Murdoch betraf. Das hätte sehr viel schlimmer enden können. Was auch immer sich zwischen ihnen hätte entwickeln können, hätte am Ende vermutlich doch nicht funktioniert. Wenn sie sich
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