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Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Titel: Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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baumelte eine Machete an einem Riemen.
    Aber es war nichts zu sehen, nichts außer einer Wand aus Regen und dem Dschungel, der sie umgab.
    MacRieve wandte sich an Schecter. »Was soll das, Mann?«
    »Augenblick noch. Ungefähr eine Meile nördlich kommt gleich ein Schiff um die Biegung. Sie folgen uns.«
    Alle schwiegen, während sie warteten. Schließlich sagte Charlie ruhig: »Das ist Captain Malaquís Schiff.«
    In der Tat, das Schiff, das dort durch den Regen auf sie zufuhr, war die Barão de borracha . Die möglicherweise einen Vampir an Bord hatte und angeblich in die entgegengesetzte Richtung gefahren war.
    Und vor der Nïx mich gewarnt hat.
    Als Malaquí gleich hinter der Biegung das Tempo drosselte, sagte Lucia: »Wieso werden sie langsamer?«
    »Haben sie vielleicht etwas entdeckt?«, fragte Rossiter in auffällig unschuldigem Tonfall.
    MacRieve wandte sich an Travis. »Fährt Malaquí öfter diese Route?«
    Der Texaner sah aus, als ob er ernsthaft über einen Mord nachdachte. »Nein, wir nehmen nie denselben Weg.«
    Wie die Contessa war auch die Barão ein restauriertes Schiff aus der Zeit um 1900. Damit endeten die Ähnlichkeiten aber auch schon. Malaquís Schiff war gepflegt, tadellos in Schuss. Ein glänzender Schornstein ragte stolz in die Luft, offensichtlich erst kürzlich schwarz angestrichen. Sogar die Taue lagen ordentlich zusammengelegt an Deck.
    Aber im nachlassenden Regen waren keine Passagiere zu sehen. Nur der Captain, der sich aus dem Ruderhaus beugte.
    Mein erster Blick auf Malaquí. Er war von überdurchschnittlicher Größe, hatte glattes schwarzes Haar, und ein leuchtend rotes Tattoo bedeckte seinen Unterarm. Die rechte Gesichtshälfte war entstellt – vier tiefe Narben zogen sich über seine Wange, als ob er von einem Tier angegriffen worden wäre.
    Sein Anblick jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Das war der Mann, der Passagiere mit ins Amazonasgebiet hinausnahm, die dann nie wieder zurückkehrten. Was machte er nur mit ihnen? Was tat er ihnen an? Vielleicht verfütterte er ja tatsächlich Touristen an einen unersättlichen Dschungeldämon.
    Als Travis und Charlie hastig ins Ruderhaus zurückkehrten, um die Contessa wieder in Fahrt zu bringen, sagte MacRieve leise zu Lucia: »Malaquí ist das reine Böse. Er ist zu allem fähig.«
    »Woher weißt du das?«
    »Das sagt mir mein Instinkt.«
    Die Bestie in MacRieve erkannte einen möglichen Feind.
    »Witterst du einen Vampir?«, fragte sie ihn leise. Aus irgendeinem Grund konnte sie die Vorstellung einfach nicht abschütteln, dass sich Lothaire auf diesem Schiff befand.
    »Sie fahren gegen den Wind«, erwiderte MacRieve, »aber, ja, ich denke schon. Was auch immer du in Nïx’ Auftrag finden sollst, jemand an Bord der Barão will es entweder selber haben oder dich davon abhalten, es zu bekommen.«
    »Das ergibt einen Sinn. Nïx sagte mir, ich solle mich vor zwei mysteriösen Dingen in Acht nehmen: einem Wächter und einem Gummibaron. Letzteres sehen wir wohl gerade vor uns. Und, bevor du fragst, ich habe keine Ahnung, was ein Wächter ist.«
    »Die Hellseherin hat dich vor der Barão gewarnt? Dann sollte ich wohl mal ein paar Vorkehrungen treffen.«
    »Äh, wie?«
    »Wenn sie uns weiterhin folgen, werde ich ihr Schiff bei nächster Gelegenheit untauglich machen.«
    »Untauglich machen?«
    »Aye. Wenn sie heute Nacht vor Anker gehen, werde ich sie lahmlegen.« Sie blickte ihn nur fragend an. »Ich werde rüberschwimmen, unter Wasser tauchen und die Schiffsschraube abreißen. Ganz einfach.«
    »Du willst ins Wasser gehen – in der Nacht ?«

34
    Kurz bevor der Mond aufging, standen Lucia und MacRieve im Nieselregen auf der Plattform. Sie zupfte an der Bogensehne, während er sich auf seine Mission vorbereitete – indem er das T-Shirt auszog.
    Bei Sonnenuntergang war die Barão nur ein kleines Stück flussaufwärts von der Contessa entfernt vor Anker gegangen, innerhalb derselben Flussbiegung. In MacRieves Augen kam das einer Kriegserklärung gleich. Nichts, was sie sagte, konnte ihn von seinem Plan abbringen.
    Sie war ein Nervenbündel, und das aus mehr als einem Grund. Heute Nacht war Vollmond, und wenn Lucia auch vollstes Vertrauen in die Macht der Hexen und das Armband hatte, so missglückten Zauber, die sich der Natur widersetzten, nicht gerade selten. Das Schicksal schien immer einen Weg zu finden, das zu bekommen, was es wollte.
    Außerdem beunruhigte es Lucia, dass MacRieve nachts ins Wasser gehen wollte. »Nimm

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