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Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Titel: Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Wand über ihrem Bett mit seinen Klauen zerkratzt. »Bei den Göttern, Frau! Erst wenn du mich darum bittest. Außerhalb des Bettes!«
    Jede Nacht hielt er sie fest in seinen Armen, wenn sie endlich gesättigt waren – zumindest so weit, wie es ihre Einschränkungen zuließen. Dann sahen sie zu, wie ihr Schmetterling im Licht der Lampe tanzte, und redeten stundenlang.
    Sie stellten Vermutungen darüber an, wieso Nïx sie vor der Barão gewarnt hatte und warum deren Captain immer wieder zu diesen entfernten Nebenflüssen zurückkehrte, obwohl einige seiner Passagiere den Hafen niemals wiedersahen. »Vielleicht hat Captain Malaquí dort draußen Dämonen entdeckt«, spekulierte Lucia. »Und er opfert ihnen nichts ahnende Kryzos im Austausch für Macht.«
    »Wir haben schon von verrückteren Dingen in der Mythenwelt gehört … «
    Und MacRieve erzählte ihr mehr über die Nekropole. Wenn sie den Rio Labyrinto fanden, konnten sie auch die Stadt der Toten ausfindig machen. An diesem Ort gab es Darstellungen aus Gold, die möglicherweise auf das »mythische« El Dorado verwiesen, das nach MacRieves Ansicht ein Ort sein konnte oder auch etwas vollkommen anderes.
    »Jeder glaubt, dass es ein Ort ist, eine verlorene Stadt«, erklärte er. »Aber dieser Ausdruck geht eigentlich auf eine Legende eines Eingeborenenhäuptlings zurück. Dieser war so reich, dass er sich über jeden lustig machte, der denselben Schmuck zweimal trug. Stattdessen ließ er sein Gold zu Staub mahlen und trug es auf seinen Körper auf. Am Ende des Tages wusch er es ab, sodass es für immer verloren war. El Dorado bedeutet so viel wie ›der Vergoldete‹.«
    Wenn El Dorado nur ein Mann gewesen war, dann lag sein Grab vermutlich in einer Nekropole. War er mit seinem Gold beerdigt worden? Wenn er von seinem Goldschatz umgeben war – zu dem womöglich auch Pfeile gehörten – , dann könnte El Dorado vielleicht sowohl einen Mann als auch einen Ort bezeichnen.
    Lucia erwartete nicht, dass ihr ein blinkendes Neonzeichen den Weg zum Dieumort weisen würde, aber MacRieve und sie hatten inzwischen genügend Hinweise, die sie zu den nächsten Hinweisen führten. In Wahrheit hatte sie sich noch nie zuvor auf einer derart unzureichend definierten Mission befunden. Aber wenn es ein Kinderspiel wäre, einen Dieumort zu entdecken, dann hätte man ihn ja längst gefunden.
    Lucia spürte jedoch, dass sie ihm näher kamen. Sie träumte jeden Tag von diesem perfekten goldenen Pfeil, stellte sich vor, wie er zischend durch die Luft flog, wenn sie ihn abschoss. Dann sah sie den Ausdruck auf Cruachs grässlicher Visage vor sich, wenn ihm klar wurde, dass sie ihm soeben einen tödlichen Streich versetzt hatte …
    Manchmal las Lucia MacRieve auch aus einem Führer über das Amazonasgebiet vor, den Izabel ihr gegeben hatte. Während Lucia mehr über die Gefahren erfuhr, denen sie am Rio Labyrinto ausgesetzt sein würden – Anakondas und diese gruseligen Kaimane – , schnitzte MacRieve Pfeile für ihren neuen Köcher. »Wenn ich deinen Köcher nicht auf die eine Weise füllen kann, dann eben auf eine andere.«
    Sie musste lachen. »Der war gut, Werwolf.«
    Dann wurde er ganz still, schien erstaunt. »Das ist das erste Mal, dass ich dein Lachen gehört habe.«
    »Und?«
    »Und jetzt kann ich es nicht abwarten, es noch einmal zu hören.« Er stürzte sich mit einem Satz auf sie und kitzelte sie durch, bis sie vor Lachen laut kreischte …
    Die Versuchung war groß, ihm einfach alles zu erzählen. Vor allem dann, wenn er sie an seine Brust drückte und sie im warmen Nest seiner muskulösen Arme ruhte und er murmelte: »Vertrau dich mir an, Lousha. Erzähl mir deine Geheimnisse.«
    Ihr war klar, dass er gerne mehr über die Albträume wissen wollte, die sie plagten. Aber Lucia hielt nichts davon, sich anderen anzuvertrauen. Sie hatte nie begriffen, warum andere immer versuchten, sich ihren Kummer von der Seele zu reden – und damit einem anderen nur eine Last auferlegten. Nein, dieses Konzept, Leid zu übertragen, hatte sie nie verstanden – erst recht nicht bei einem Geheimnis wie diesem. Es war eine Tatsache in ihrem Leben und konnte schlichtweg nicht geändert werden.
    Wie würde MacRieve reagieren, wenn er wüsste, dass seine Gefährtin verheiratet war? Der Zorn würde ihn überwältigen. Wenn sie ihm dann noch erklärte, wer ihr Ehemann war und wie ihre Heirat zustande gekommen war, würde ihn nichts mehr davon abhalten können, die Konfrontation mit Cruach zu suchen.

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