Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde
Und das wäre gleichbedeutend mit Selbstmord – oder Schlimmerem.
Manchmal tötete Cruach seine Opfer nicht. Manchmal hielt er sie gefangen.
Und darum vertröstete sie MacRieve immer wieder. Doch zugleich fühlte sie, dass er nur auf den rechten Augenblick wartete, weil er ohne Zweifel überzeugt davon war, dass sie sich ihm gegenüber schon irgendwann öffnen würde.
Das darf niemals passieren. Lucia hatte entschieden, dass sie alles tun würde, um ihr Verhältnis zu Cruach vor MacRieve geheim zu halten. Was andere Angelegenheiten betraf, war sie allerdings weit weniger fest entschlossen …
Regin hatte sich immer gefragt: Ist dieser Kuchen es wert, gebacken zu werden? Und für Regin war das ausnahmslos der Fall. Jetzt fragte Lucia sich immer wieder, ob ein Leben mit MacRieve es vielleicht wert wäre. Wenn all das vorbei war, wenn sie Cruach wirklich töten könnte …
Nein! Was zur Hölle denke ich denn da? Selbst wenn sie nicht den Auftrag hätte, eine Apokalypse zu verhindern, könnte sie ihre Fähigkeiten niemals aufgeben. Damit würde sie ihre Identität auslöschen.
Es törnt dich an, als die Bogenschützin bekannt zu sein , hatte er gesagt.
Na, und ob. Sie wäre nicht länger die Bogenschützin, sondern die Gefährtin des Lykae.
Niemals , entschied sie.
Und dann ging sie los, um das Abendessen zu fangen.
31
Ein anderthalb Meter langer Fisch plumpste vor Garreth und Damiãno aufs Deck. Aus seinem Kopf ragte ein Pfeil, an dem eine Schnur befestigt war. Bogenfischen.
»Würden Sie jetzt bitte die Penisse wieder wegstecken, meine Herren. Fürs Abendessen wurde gesorgt. Von einer Frau«, erklang Lucias Stimme hinter ihnen.
Als Garreth herumwirbelte, legte sie sich gerade den Bogen über die Schulter und wischte sich die makellos sauberen Hände ab. Während sie davonschlenderte, rief sie noch über die Schulter zurück: »Ich hab ihn gefangen, ihr Jungs dürft ihn ausnehmen.«
Bei den Göttern, diese Frau treibt mich in den Wahnsinn. Als Garreth sich wieder umwandte, sah er, dass auch Damiãno ihr hinterherschaute. »Sieh sie nur noch ein einziges Mal so an, Damiãno!« Er baute sich vor dem anderen Mann auf. »Nur ein Mal, und wir werden dem Ganzen auf der Stelle ein Ende bereiten.«
Die Augen des Mannes blitzten leuchtend grün auf.
»Du bist ein gottverdammter Gestaltwandler«, sagte Garreth leise.
»Und du bist ein escoc ê s Hund.«
Bei diesen Worten sträubten sich ihm die Nackenhaare. »Ein schottischer Hund?« Garreth knurrte, wobei er einen Großteil seiner inneren Bestie zeigte. »Geh mir lieber aus dem Weg, Wandler.«
Damiãno ließ nun seine eigene Bestie aufblitzen: ein schwarzer Jaguar mit Fängen, so lang wie Garreths Finger. »Und du mir, escoc ê s .«
Er hat keinerlei Angst vor mir – interessant. »Du solltest lieber tatsächlich als Forscher hier sein und aus keinem anderen Grund.« Es hieß, Jaguarwandler wären besonders mächtig. Könnte tatsächlich ein würdiger Gegner sein.
»Ich bin hier, um den Amazonas zu beschützen. Vergiss das niemals.«
»Ich bin hier, um meine Gefährtin zu beschützen. Und das bis zum Tod. Betrachte dich hiermit als gewarnt. Inzwischen kannst du ja schon mal den Fisch ausnehmen, gato .« Garreth wandte sich ab, um nach Lucia zu sehen.
Alles wie immer.
Sie beugte sich über die wackelige Reling und beobachtete die rosa Delfine, die neben dem Schiff herschwammen. Ihre kurzen Shorts hatte sich dabei so weit verschoben, dass er beinahe die Spalte ihres üppigen Hinterns sehen konnte. Bei dem Anblick stieß er ein leises Knurren aus. Dann fiel sein Blick auf die schlanke Linie ihres Halses. Ihm lief das Wasser im Munde zusammen, und seine Fänge sehnten sich schmerzlich danach, das zarte Fleisch dort mit seinem Zeichen zu versehen.
Jetzt begreife ich, wieso mein Bruder seine Gefährtin so deutlich gezeichnet hat. Wenn Garreth endlich dazu kam, dies mit Lucia zu tun … Ich werde sie zeichnen, dass sie nicht mehr weiß, wo oben und unten ist.
Er verschaffte ihr Lust, immer wieder höchste Lust, aber bislang war Garreth seinem Ziel, sie zu der Seinen zu machen, noch keinen Schritt nähergekommen. Sie hatte ihn nicht gebeten, sie endlich zu nehmen – jedenfalls nicht außerhalb des Bettes.
Und heute war Vollmond. Er hatte gehofft, sie vor dieser Nacht davon überzeugt zu haben, ihrem Gelübde abzuschwören, damit er endlich das Armband ablegen und sie nehmen konnte.
Zu allem Übel wurde er das Gefühl nicht los, dass eine Gefahr unmittelbar
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