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Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde

Titel: Immortals after Dark 08 - Flammen der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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respektieren, aber ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte.«
    »Was wird heute Nacht passieren?«
    »Wenn ich sie nicht dazu bringen kann, mich endlich zu erhören, hoffe ich nur, dass das Armband seinen Zweck erfüllt … « Er verstummte. Garreth witterte ihr Verlangen. Und Regen lag in der Luft. Als er sich zu Lucia umwandte, blickte sie ihn nur erwartungsvoll an. »Ich muss Schluss machen!«
    »Warum, was ist los?«
    »Ach, Bruder, ein Unwetter zieht auf«, sagte Garreth.
    Am Nachmittag, als sie beide vollkommen erschöpft dalagen, streichelte Garreth ihr Haar, fuhr sanft mit den Fingern hindurch und beobachtete fasziniert, wie die einzelnen Strähnen das Licht der Lampe reflektierten.
    »Deine Augen haben sich diesmal völlig blau verfärbt«, sagte sie mit schläfriger Stimme. »Liegt das daran, dass heute Nacht Vollmond ist?«
    Er nickte.
    »Wird das Armband funktionieren?«
    »Aye, es funktioniert.« Denn sonst wäre seine Reaktion schon jetzt wesentlich stärker.
    »Erzähl mir mehr von der Bestie in dir, von der Verwandlung.«
    »Es ist, als ob man besessen wäre. Wenn wir uns verwandeln, nennen wir die Transformation saorachadh ainmhidh bho a cliabhan – die Bestie aus dem Käfig lassen. Man könnte sagen, dass es vier verschiedene Stadien der Verwandlung gibt. Wenn ich beispielsweise in einen hitzigen Streit gerate, fühle ich, dass sich die Bestie in mir regt, sie erwacht. Wenn ich Wut spüre, fahren sich meine Klauen aus und meine Fänge schärfen sich. Und wenn mich die Lust überkommt, meine Gefährtin zu kennzeichnen?« Er ließ seinen Blick über sie schweifen. »Übernimmt die Bestie meinen Körper. Ich wäre immer noch da, würde mich an alles erinnern, alles begreifen, aber die Bestie hätte eindeutig die Oberhand. Sie zu bekämpfen würde eine Willenskraft erfordern, die nur wenige besitzen.«
    »Und was ist die vierte Stufe?«
    »Das ist die schlimmste. Sich so weit zu verwandeln, dass man nicht mehr zurückkann. Wenn einer von unserer Art mit einer Erfahrung nicht klarkommt, wenn irgendetwas unerträglich ist, wird die Bestie zu stark und der Lykae-Wirt verliert für immer den Verstand. Er könnte sich nie wieder aus seinem animalischen Zustand zurückverwandeln.«
    »Was geschieht dann?«
    »Wir müssten ihn in einen unserer Kerker sperren«, sagte Garreth. Sie hätten wissen müssen, dass mit Bowens erster »Gefährtin« etwas nicht stimmte, da er imstande war weiterzuleben, nachdem sie gestorben war … »Das ist der Grund, wieso wir andere nicht in Werwölfe verwandeln. Jeder, der gerade gewandelt wurde, müsste erst einmal lernen, die Bestie zu beherrschen – ein Prozess, der Jahrzehnte dauert, wenn es überhaupt funktioniert. Wir wären gezwungen, sie alle während dieser ganzen Zeit einzusperren, ehe wir daran denken könnten, sie freizulassen.«
    »Andere wandeln, wie Rossiter.«
    »Genau«, sagte Garreth, den die Not des Sterblichen durchaus nicht kaltließ. »Noch hat er nicht aufgegeben. Vielleicht findet er seine Orchidee noch oder eine hübsche Unsterbliche, die sich nicht an die Regeln des Mythos hält … «
    Während draußen der Regen herabprasselte, sprachen sie von anderen Dingen, planten, was morgen Abend zu tun wäre, wenn sie am Rio Labyrinto ankamen. Bei jeder Berührung ihres Haars wurden ihre Lider schwerer, ihre Miene weich und schläfrig, bis sie schließlich einschlummerte.
    Er lag einfach neben ihr, den Kopf auf die Hand gestützt, und streichelte sanft mit den Fingern über ihren geschmeidigen Rücken. Er seufzte, genoss einfach den Luxus, sie bei sich zu haben, in seinem Bett, in seinem Leben.
    Aber sie vertraute ihm nicht, und das schmerzte ihn.
    Als sie wimmerte, zogen sich seine Brauen zusammen. Schon wieder diese Albträume! Ihre leisen Schreie wurden immer lauter, ebenso wie draußen der Sturm an Stärke zunahm.
    Sie entstammte einer Rasse von Kriegern, und trotzdem war sie vor Angst außer sich, während sie in einer altnordischen Sprache redete, die er nicht verstand.
    Wer zur Hölle hatte dieser Frau wehgetan? Warum weigerte sie sich, ihm davon zu erzählen? Seine Klauen bohrten sich tief in seine Handflächen, während er darum kämpfte, nicht die Herrschaft über die Bestie in ihm zu verlieren, die Bestie, die jeden Mistkerl bestrafen musste, der ihr je Schmerz zugefügt hatte.

32
    Als Crom Lucia gebeten hatte, mit ihm zu kommen und Walhalla zu verlassen, hatte sie eifrig zugestimmt, obwohl sie wusste, dass eine Walküre, wenn sie diese

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