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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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bedauerlicherweise ist sie eine von diesen. Außerdem brauche ich ihre Fähigkeiten als Orakel.«
    »Ich bin zutiefst enttäuscht, Lothaire.«
    »Es ist nur vorübergehend. Wir werden jetzt Opfer bringen, um später die Belohnung zu ernten.« Schweigen. »Und sonst hast du nichts zu sagen?« Das klang barscher, als er beabsichtigt hatte.
    »Meine Gedanken gelten einzig und allein dem Ring.«
    Erneutes Schweigen.
    Als ein Mann, der fast sein ganzes Leben allein verbracht hatte, war Lothaire es nicht gewohnt, nach Gesprächsthemen zu suchen. »Was ist deine liebste Erinnerung, Saroya?« Das war doch gar keine schlechte Frage, fand er.
    »Warum solltest du danach fragen?«
    »Tu mir einfach den Gefallen und antworte.«
    Sie blickte auf ihre Nägel. »Ich wählte einmal zu meinem Vergnügen zwei meiner Vampiruntertanen aus, einen Mann und seine Braut, und bedrohte das Leben ihrer Nachkommen. Natürlich wollten sie alles tun, um diese zu retten. Also ließ ich den Vater beim Mythos schwören, dass er seine Frau Bissen für Bissen aufisst – bei den Zehen angefangen.« Saroya seufzte. »Danach ließ er nichts unversucht, um sich aus dem Eid herauszuwinden oder ihn zu umgehen. Zumindest wollte er ihr Leiden lindern. Aber sein Schwur zwang ihn dazu, und ihre lästigen Regenerationskräfte sorgten dafür, dass es Jahrzehnte andauerte. Genau genommen war er immer noch dabei, als ich verflucht wurde.«
    Diese unverbrüchlichen Eide auf den Mythos … Unsterbliche waren davon abhängig, während sie gleichzeitig fürchteten, dadurch in eine Falle zu geraten.
    Saroya zuckte mit den Achseln. »Ich versicherte meinen Untertanen, dass ich ihre Nachkommen aufziehen würde, während sie anderweitig beschäftigt waren, aber ich erinnere mich immer noch gerne daran, wie ich sie trotzdem bis zum letzten Tropfen aussaugte.«
    Lothaires Schultern verkrampften sich. Jegliche Entspannung, die er zuvor verspürt hatte, schwand dahin.
Was für eine Mutter würde Saroya abgeben?
»Du fügst Kindern Leid zu? Das wirst du in Zukunft sein lassen.«
    »Willst du mir schon wieder Befehle erteilen, Lothaire? Begreife endlich, dass ich eine Göttin bin. Für mich macht das Alter keinen Unterschied. Diese Untertanen waren einfach nur Organismen, die ich als Spielzeug verwendete. Jung, alt … die Anzahl ihrer Lebensjahre spielt keine Rolle.«
    »Wenn du Kindern etwas antust, werden deine Feinde deine eigenen Kinder aufs Korn nehmen.«
    Sie blinzelte. »Ich habe keine Kinder.«
    »Aber du wirst welche haben.
Ich
will welche.« Verdammte Elizabeth und die Zweifel, die sie ihm eingepflanzt hatte.
    »Wenn es dein Wunsch ist, Vampir. Ich werde mich bemühen, dir gehorsam zu sein. Das ist es doch, was du willst, nicht wahr?«
    Möglicherweise will ich eine Frau, die meine Befehle entgegennimmt – und dann das genaue Gegenteil tut.
Er schob diesen Gedanken beiseite. »Sag etwas Komisches, Saroya«, befahl er.
    »Was?«
    »Verfügst du über einen raschen Verstand, eine flinke Zunge?« So wie Elizabeth.
Sie ist das Schwer- und du das Fliegengewicht …
    »Lothaire, ich versklave andere mit diesen Eigenschaften, damit sie mich unterhalten.«
    Wieder schwiegen sie eine Weile.
    Er dachte erneut an jene Nacht in den Wäldern und wie gut Saroya und er damals miteinander ausgekommen waren. Oder war er nur von seiner Erweckung überwältigt gewesen?
    »In jener ersten Nacht, in der ich dich fand, sprachen wir stundenlang. Warum erscheint es mir jetzt so schwierig?«
    »Ich bin verwirrt, Lothaire. Es klingt, als ob du mich für eine Rolle vorsprechen lässt, die ich bereits bekommen habe. Eine Rolle, die unabänderlich und unwiderrufbar mir gehört. Ist es der Sterblichen am Ende gelungen, Zwietracht zwischen uns zu säen?«
    Er setzte eine neutrale Miene auf.
So ist es.
Er hatte niemals über die Eroberung der Throne und die Erreichung seiner übrigen Ziele hinausgedacht, bis ihn eine menschliche Frau herausgefordert hatte.
    Jetzt war er gezwungen, sich zu fragen, wie wohl die Ewigkeit mit der Frau vor ihm aussehen würde.
    Nein, nein. Die meisten Unsterblichen hatten anfangs Probleme mit ihren Gefährten, vor allem wenn sie unterschiedlichen Faktionen oder Kulturen entstammten. Lothaire bildete keine Ausnahme, zumindest nicht in dieser Hinsicht.
    So wie es anderen Männern der Mythenwelt Tag für Tag gelang, so würde auch Lothaire seine Frau am Ende für sich gewinnen. Er konnte charmant sein, wenn er wollte. Er konnte sie dazu verführen, auf ihn einzugehen.

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