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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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auszunutzen, was der Grund war, warum er selbst keine Freundschaften schloss.
Eine bewusste Wahl, kein Mangel …
    Nïx hatte mit einem Finger, an dessen Ende sich eine Klaue befand, auf diverse Soldaten gezeigt und ihren Kommentar abgegeben. »Idiot. Größerer Idiot. Einhörniger Idiot.« Er grunzte nur zustimmend. »Oh, sieh dir das mal an! Beobachte den da«, sagte sie von Zeit zu Zeit und wies ihn damit auf einen besonders grausamen Tod auf dem Schlachtfeld hin.
    Schon bald unterhielten sie sich vor allem darüber, wie dumm Unsterbliche sein konnten, bis ihre Unterhaltung dann persönlich wurde.
    »Hast du keinen Gefährten, Frau?«, fragte er, da er nach wie vor von ihr fasziniert war, obwohl sie seine natürliche Feindin war.
    »Ich war eine Zeit lang Loki versprochen, was aus offensichtlichen Gründen nicht besonders gut lief. Also bin und bleibe ich vorerst eine unverbesserliche
Aufreißerin
.« Auf Lothaires ausdruckslosen Blick hin sagte sie: »Im einundzwanzigsten Jahrhundert wird das mal ziemlich witzig sein.«
    »Wenn du eine Hellseherin bist, dann sage mir meine Zukunft voraus.«
    »Das kann ich nicht. Ich sehe nach wie vor nichts über dich. Es gibt nur sehr wenige, bei denen meine Voraussicht vollkommen versagt.«
    »Ich habe es satt zu warten, Phenïx«, sagte Lothaire schließlich in der Stunde vor der Morgendämmerung. »Bleib, wenn du willst, aber ich werde gehen.«
    Ihr Blick wirkte auf einmal vage und verschwommen. »Geduld, Lothaire. Du
musst
Geduld lernen.«
    Er reckte sich zu seiner vollen Größe auf, wütend, dass sie es wagte, ihn zu ermahnen. »Der Tag, an dem ich Befehle von einer Verrückten entgegennehme, die Blitze erzeugt, wird mein letzter sein.« Mit einem hässlichen Lachen machte er sich bereit, sich zu translozieren.
    Kurz bevor er verschwand, erspähte er einen Dämon, der mit dem Schwert in der Hand auf die Felszunge sprang.
Überlass die Walküre ihrem Schicksal
, sagte Lothaire zu sich selbst.
Sie ist unbedeutend. Sie ist ein Feind!
    Und doch zögerte er. Vielleicht war er damals weniger abgebrüht gewesen, vielleicht hatte er nichts Besseres zu tun gehabt. Aus welchem Grund auch immer es geschah, er war an ihre Seite zurückgekehrt, um den Mann zu töten – gerade als die Mauern der Burg fielen.
    In den folgenden Jahren hatten sie zusammen gemeinsamen Feinden nachgestellt. Sie hatten Vertrauen zueinander entwickelt, zumindest so weit, dass sie sich auf der Jagd gegenseitig den Rücken freihielten. Aber Geduld hatte Lothaire nie gelernt, und seine Sturheit hatte gelegentlich zu Streitigkeiten geführt. Zugleich war ihre geistige Klarheit immer mehr geschwunden.
    Dennoch hatten sie viel gemeinsam, und mit der Zeit hatten sie einen widerwilligen Respekt füreinander entwickelt. Er erinnerte sich noch gut, wie er ihr einmal gestanden hatte: »Phenïx, du bist die Einzige …«
    »Lothaire!«
    Sein Kopf zuckte hoch. »
Was?
«
    Elizabeth sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Du und Nïx?«
    Er schüttelte sich, um aus seinem Tagtraum aufzutauchen. »Wir gehören verschiedenen Armeen der Mythenwelt an, dem Pravus und der Vertas. Sie ist die Anführerin der Vertas, und ich befinde mich mal auf der Seite des Pravus oder auch auf niemandes Seite – was auch immer meinem Endspiel dienlich ist.«
    »Warum hast du sie nie getötet? Das machst du doch sonst immer mit deinen Feinden.«
    Die Frage war nicht leicht zu beantworten. Schließlich sagte er: »Auch wenn sie eine Feindin ist, ist Nïx die Einzige, dir mir in Bezug auf Alter und Wissen ebenbürtig ist.« Und in Bezug auf Wahnsinn und Überdruss. »Wir haben eine gemeinsame Geschichte.« Und sein Leben wäre ohne sie anders verlaufen. »Ich habe schon vor langer Zeit eines erkannt: Töten kann ich sie immer, aber zurückbringen kann ich sie nicht.«
    »Verstehe.« Als Elizabeth noch einen Schluck nahm, tropfte ihr Kondenswasser von der Flasche auf die Brust und rann schlängelnd über ihren Körper hinab. Während sein Blick den Tropfen folgte, wandten sich seine Gedanken von der Vergangenheit ab und dieser überaus verlockenden Gegenwart zu. »Ich glaube, damit habe ich deine Frage beantwortet.« Er blickte mit erhobenen Augenbrauen auf ihr Oberteil.
    Sie schnaubte und schob den Stoff noch ein wenig weiter zur Seite. »Denkst du an mich, wenn du fort bist?«
    »Ich denke daran, dass du schon bald sterben wirst. Ein schönes Opfer für Saroya.«
    Während sie an ihrem Oberteil zog, stellte sie schon die nächste Frage: »Wie viel

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