Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
versetzte Ellie einen weiteren Schubs. »Dein Liebhaber hat sie auf dem Grund des Meers angekettet, damit sie bis ans Ende aller Zeit immer wieder ertrinken muss! Und das nun schon seit sechs Jahrzehnten!«
    Hatten da etwa gerade Flammen um Caras Kopf aufgelodert?
    »Ganz ruhig, Carafina«, murmelte Nïx. »Deine Schwingen zeigen sich schon.«
    Schwingen aus Feuer? Doch Ellie war zu verzweifelt, um sich davon ablenken zu lassen. »Ihr kommt zu spät«, stieß sie mühsam hervor. »Er ist
tot

    »Was?«, rief Nïx, die aufrichtig erschüttert wirkte. »Das habe ich nicht gesehen!«
    »Ich … ich hab ihn geköpft.« Blut stieg ihr blubbernd die Kehle hinauf, und Übelkeit drohte sie zu überwältigen, doch sie würgte es wieder hinunter.
    »Ein weiblicher Vampir hat den Erzfeind geköpft?«, murmelte jemand an der Wand. »Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich ihr den Bauch aufschlitzen oder sie um ein Autogramm bitten sollte.«
    Ellie wirbelte zischend herum.
    »Er ist nicht tot«, sagte Cara zu Nïx. »Seine Braut hat ein Stück Sehne intakt gelassen, also ist es keine vollständige Enthauptung. Er wird sich wieder regenerieren.«
    Hoffnung flammte in Ellies Herz auf. »Er ist … er ist am Leben?« Wieder gruben sich die ungewohnten Klauen in ihre Handflächen.
    »Komm näher, Elizabeth, damit ich mir Gewissheit verschaffen kann«, sagte Nïx. Als Ellie ihren Worten eifrig Folge leistete, schien die Hellseherin ihr geradewegs in den Kopf zu schauen. Nach einer Weile, die sich wie Stunden anfühlte, verkündete Nïx: »Lothaire ist überaus lebendig.«
    »Schwörst du?«
    »Häufig. Wenn auch nicht so oft wie manch andere …«
    »Schwöre es beim Mythos, verdammt noch mal …«
    »Bitte keine Schimpfwörter vor Bertil.« Die Walküre streichelte die Fledermaus.
    »Ich meine ja nur … Ist Lothaire wirklich am Leben?«
    »Und ob.«
    Aus irgendeinem Grund vertraute sie dieser wahnsinnigen Walküre. Wenn Nïx sagte, er sei am Leben, dann glaubte Ellie ihr. Sie sackte vor Erleichterung in sich zusammen.
    Cara fing sie auf. »Und sobald er vollständig geheilt ist, wird er nach dir suchen. Bis dahin wirst du hierbleiben. Aus Val Hall gibt es kein Entkommen. Solltest du versuchen, dich von hier fortzutranslozieren, werden die Wraiden dich davon abhalten – mit Gewalt.«
    Ellie hörte ihr gar nicht zu.
Ich habe ihn nicht umgebracht
, sang es in ihrem Kopf.
Ich habe ihn nicht umgebracht.
    »Du wirst also eine Art politische Gefangene sein«, fügte Nïx hinzu.
    Er wird kommen und mich holen.
Niemals hätte Ellie gedacht, dass diese Aussicht eine derartige Vorfreude in ihr auslösen könnte.
    Doch dann runzelte sie die Stirn. Würde Lothaire wirklich kommen? Würde er ihr vergeben? Während ihres Streits hatte er irgendwann regelrecht mörderisch dreingeschaut. Und das war noch, ehe sie ihn um ein Haar enthauptet hatte. Aber sicher würde er wissen, dass es ein Unfall gewesen war.
    Immerhin war sie seine Braut. Er
musste
sie holen kommen. Einigermaßen beruhigt blickte sich Ellie schließlich im Raum um.
    Auch wenn sie mehr als erleichtert war, dass Lothaire noch lebte, war sie nicht glücklich.
    Schon wieder in Gefangenschaft?

52
    Wie aus weiter Ferne hörte Lothaire das Gemurmel anderer Wesen. Sprachen sie … Dakisch?
    Wo bin ich?
Hatte er sich wieder im Schlaf transloziert?
Warum kann ich meine Augen nicht öffnen?
Jeder Muskel in seinem Körper war angespannt, als sein erster panischer Gedanke Elizabeth galt.
    »Er ist dem Wahnsinn nahe«, sagte eine tiefe Stimme. »Aber gilt das auch für seine Gefährtin?«
    »Zumindest wird der Fluch damit gebrochen«, sagte eine Frau.
    »Das ist wahr, Mina, aber ist Lothaire nicht bloß ein weiterer Fluch?«, fragte ein Mann trocken. »Vielleicht hätten wir ihn in York lassen sollen?«
    »Soll ich
Ich hab’s euch gleich gesagt
früher oder einfach nur öfter sagen?«, schimpfte ein anderer Mann. »Außerdem heißt es New York. Offenbar besteht da ein Unterschied.«
    Blyad’!
Es
waren
Dakier. Sie hatten ihn gefangen genommen.
Wo ist Elizabeth?
    Dann wurde er von einer Flut von Erinnerungen überschwemmt. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, wie Elizabeth ihn mit vor Wut schwarzen Augen und einem Schwert in den Händen anschrie. Sie hatte ihn damit getroffen.
    Dann der Biss der Klinge.
Sie hätte mir um ein Haar den Kopf abgeschlagen?
    Bei allen Göttern, sie hatte ihn angelogen, ihm Liebe vorgegaukelt und versucht, ihn zu töten! Erst kürzlich hatte er sich gefragt,

Weitere Kostenlose Bücher