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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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wie oft er noch eine Klinge an seinem Hals spüren könnte, ehe eine endlich ihr Ziel fand.
    Doch nie wäre er auf den Gedanken gekommen, er müsste sich sorgen, dass seine eigene Braut zum tödlichen Hieb ausholen würde.
    Wieder einmal wurde ich verraten.
    Mit einiger Mühe hob er die Hand an seine Kehle und spürte einen Verband. Warum sollten die Dakier ihm einen Verband anlegen?
    »Endlich erwacht er.«
    Als es Lothaire gelang, die Augenlider zu heben, stellte er fest, dass er sich in einem Bett in einem prunkvollen Gemach befand. Der Duft von frischem Blut hing in der Luft. Licht strömte durch das offene Fenster herein und verteilte sich fächerförmig über seine Arme, doch es verbrannte ihn nicht. Die Gestalten neben seinem Bett nahm er nur verschwommen wahr.
    Er versuchte, sich aufzurichten, doch es gelang ihm nicht.
    Als seine Sicht sich endlich klärte, sah er drei hochgewachsene dunkelhaarige Männer, die einander ähnelten, und eine kleine blonde Frau. Allesamt trugen sie altmodische Kleidung.
    Am Schreibtisch saß ein weiterer riesiger Vampir, der die Stiefel auf den Tisch gelegt hatte. Er trank aus einer Flasche – es roch wie mit Alkohol versetztes Blut. Sein Erscheinungsbild wirkte ein wenig moderner als das der anderen, seine Augen strahlten gletschereisblau.
So wie die meinen früher einmal.
    Der Dakier aus dem Blutwurzelwald! »Wo bin ich?«, krächzte Lothaire. Seine Kehle brannte, als ob er einen glühenden Schürhaken verschluckt hätte.
    »Burg Dakia«, erwiderte der Vampir am Schreibtisch. »Ich bin Prinz Stelian. Die dort stehen, sind die Prinzen Trehan, Viktor und Mirceo, daneben Mirceos Schwester, die liebliche Prinzessin Kosmina.«
    Sie führte nervös einen förmlichen Hofknicks aus.
    »Ein weiblicher Vampir?« Lothaire hatte seit Jahrhunderten keinen vollblütigen weiblichen Vampir mehr gesehen.
    »Unsere weiblichen Vampire waren hier vor der Seuche sicher.«
    Lothaire blickte Stelian mit zusammengekniffenen Augen an. »Du warst an jenem Morgen in Helvita.«
    »Das ist korrekt. Wir haben versucht, deine Königin vor Tymurs Männern zu retten. Nachdem du – wie heißt dieser moderne Begriff gleich noch? –
Mist gebaut
hattest.«
    »Königin?« Lothaire überkam ein Schwindelgefühl.
    »Willkommen in deinem Königreich, mein Gebieter. Du bist jetzt unser Herrscher, seit Kurzem wieder eingesetzt.« Er hob die Flasche zu einem spöttischen Toast.
    »Wie denn? Ich habe nichts erobert und keinen Krieg gegen euch geführt.«
    »Die königliche Familie hat dich als unseren Herrscher auserwählt. Beinahe einstimmig, nur eine Gegenstimme.«
    »Warum solltet ihr das tun?«, fragte Lothaire, um gleich darauf Blut zu husten. »Warum besteigst du nicht selbst den Thron?«
    »Hier, Onkel Lothaire«, sagte die Frau, die mit einem Pokal zu ihm eilte, der überreich mit Juwelen besetzt war. »Trink das. Darin sind Heilkräuter ent…«
    Lothaire schleuderte den Kelch mit dem Handrücken gegen die Wand, sodass das zart duftende Blut in alle Richtungen spritzte. »
Onkel?
«
    Stelian seufzte. »Technisch gesehen bist du unser Cousin, aber aufgrund einer drolligen Tradition nennen Mirceo und Kosmina, die etwas jünger sind, uns ältere Cousins ›Onkel‹.«
    »Beantworte meine Frage!«
    »Als Iwana die Kühne starb, verfluchte sie ihre Familie dazu, einander zu bekriegen und in den Rücken zu fallen, bis wir dir alle Gefolgschaftstreue geschworen hätten«, sagte Trehan.
    »Meine Mutter war keine Hexe.«
    Stelian winkte müde ab. »Vielleicht hatte sie auf die Intrigen gesetzt, die bereits im Gange waren. Das war vor unserer Zeit. Jedenfalls wurden sechs Generationen durch Mordanschläge und Bürgerkriege ausgelöscht. Schließlich beschlossen wir, Nachforschungen über dich anzustellen, um herauszufinden, ob du wohl einen guten Herrscher abgeben würdest.« Er nahm einen Schluck, ehe er leiser hinzufügte: »Ehe wir uns noch alle gegenseitig umbringen.«
    Die drei stehenden Männer warfen Stelian finstere Blicke zu, doch er zuckte lediglich mit den Schultern. »Lothaire wird es am Ende ja doch herausfinden.«
    »Wir haben dich beobachtet und analysiert, kamen aber zu dem Ergebnis, dass du dem Wahnsinn zu nahe bist, um irgendetwas zu regieren«, sagte Viktor.
    Auf Lothaires finstere Miene hin erklärte Mirceo hastig: »Du musstest ja unbedingt halb bekleidet am Rand unseres Königreichs auftauchen und lautstark nach jemandem verlangen, der sich dir ›verdammt noch mal endlich stellt‹.«
    »Keine

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