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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Wildnis belegten, war aber keine herausragende Sportlerin. Sie spielte kein Instrument und sprach nur eine einzige Sprache – und die nicht besonders gut.
    Wenn Saroya nicht wäre, hätte Elizabeth ein wert- und nutzloses Leben geführt, genau wie ihre abscheuliche Mutter, inmitten von Secondhandkleidung, billigem Parfum und einem schäbigen, undichten Trailer.
    Zumindest diente Elizabeth jetzt einem höheren Zweck.
    Als ihre Atemzüge tiefer wurden, öffneten sich ihre Lippen leicht, und ihr Herzschlag lullte ihn ein. Wie ein Metronom … wie die Wellen, die sie niemals sehen würde.
    So jung, diese Sterbliche.
Als er jetzt auf sie hinabblickte, konnte er beinahe vergessen, wie sehr er Menschen verachtete.
    Beinahe.
    Seine Gedanken wurden von einem plötzlichen Gähnen unterbrochen. Ihr beim Schlafen zuzusehen, hatte ihn beruhigt. Seine Braut – oder zumindest ihr Körper – war imstande, ihn zu beruhigen.
Ein Werkzeug, das mir noch nützen wird?
    Nachdem er sein Schwert abgelegt hatte, schleuderte er seine Stiefel von sich und zog sein Hemd aus.
Jetzt werde ich schlafen.
Jetzt würden die Erinnerungen kommen.
    Als er sich zu seinem Bett translozierte, dachte er:
Deine Tage sind gezählt, junge Elizabeth.

15
    Ellie erwachte von einem Stöhnen. Dem Stöhnen eines Mannes.
    Als sie mühsam die Augen öffnete, fand sie sich zusammengerollt auf der Couch im Schlafzimmer des Vampirs wieder. Benommen knipste sie eine Lampe neben sich an, die das Zimmer so weit beleuchtete, dass sie Lothaire sehen konnte.
    Er lag schlafend in seinem Bett.
    Sie erhob sich und ging zu ihm hinüber, neugierig, ob sie ihn auch jetzt noch, wo sie ausgeruht war – und nicht akut traumatisiert –, so gut aussehend finden würde.
    An seinem Bett seufzte Ellie resigniert. Wie konnte er geistig – und moralisch – derart abartig und äußerlich derart atemberaubend sein?
    Er lag auf dem Bauch, den Kopf seitlich auf einen Unterarm gelegt. Bekleidet war er nur mit einer dunklen Jeans, die tief auf seinen Hüften saß. Sein schulterlanges blondes Haar war zerzaust, diese beunruhigenden Augen geschlossen. Sein Gesicht war in seiner Makellosigkeit betörend, mit dieser stolzen Patriziernase und den breiten Wangenknochen. Sogar die Bartstoppeln, die seinen kühnen Unterkiefer bedeckten, erschienen ihr anziehend. Es juckte sie in den Fingern, seine Lippen zu berühren und herauszufinden, ob sie so fest waren, wie sie aussahen. Sie hatte Männerlippen noch nie sonderliche Beachtung geschenkt, aber seine waren sexy.
    Seine Wunden waren verheilt, und die glatte Haut seines Rückens schien nun geradezu um ihre Berührung zu betteln. Diese starken Schultern …
    Wieder stöhnte er, seine Brauen zogen sich abrupt zusammen. Ob er träumte?
    Wenn er wirklich die Erinnerungen all seiner Opfer – aus Tausenden von Jahren – durchlebte, wie könnte er nicht dem Wahnsinn anheimfallen?
    Vielleicht träumte er nicht von dem Ring, vielleicht sah er
ihre
Erinnerungen?
    Sie hatte nie etwas getan, dessen sie sich schämen müsste, falls er es entdecken sollte, aber sie wollte nicht, dass er fühlte, wie sehr sie ihre Familie liebte – oder wusste, wie tief sie momentan in der Klemme saßen.
    Als sie das letzte Mal mit ihrer Mutter gesprochen hatte, hieß es, die Peirce-Männer würden in die Kohlengruben zurückkehren.
    »Nur über meine Leiche, Ellie«, hatte Mama gesagt, und dann war es ihr so schrecklich peinlich gewesen, ihrer Tochter gegenüber, die im Todestrakt saß, so einen Kommentar abgegeben zu haben.
    Als sich Lothaire auf den Rücken drehte, blieb Ellie die Spucke weg. Sein Oberkörper war hart wie Stein, mit gemeißelten Brust- und Bauchmuskeln. Auf der Mitte seiner Brust wuchs etwas dunkleres blondes Haar, beinahe goldfarben, und eine feine goldene Linie zog sich bis zu seinem Nabel hinab und weiter nach unten.
    Ihre hungernden Sinne sogen seinen Anblick in sich ein, bis ihr Hass auf ihn beinahe gedämpft wurde. Lieber Gott, der Vampir war so …
wunderschön
.
    Maskuline Perfektion. Vor allem, wenn er die Augen geschlossen hatte.
Ich könnte ihn den ganzen Tag ansehen.
    Nein! Er war ein
Mörder
, der auch sie töten wollte. Er war zumindest teilweise für ihren Gefängnisaufenthalt verantwortlich. Besser wäre es, sie würde sich nicht auf diese verwirrende Weise von ihm angezogen fühlen. In der Tat erwog sie für einen kurzen Moment, die Vorhänge zu öffnen und die Morgensonne hereinzulassen, entschied sich aber dagegen. Er war zu schnell und

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