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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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das nicht eine ganz normale Arbeitsnacht? Solltest du nicht in genau diesem Moment da draußen sein und suchen?«
    Bei ihr klang das so, als wäre er
faul
.
    Niemand arbeitete härter als er an seinen sieben kleinen Aufgaben:
den Ring finden, die Seele der Sterblichen loswerden, Saroya in einen Vampir verwandeln, La Dorada töten, die Krone der Horde gewinnen, Sergei finden, um ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen, die Dakier erobern.
    Er empfand keinerlei Freude in seinem Leben, amüsierte sich niemals. Alles diente ausschließlich seinem Endspiel.
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Es ermüdete ihn schon, bloß an all die Arbeit zu denken, die noch vor ihm lag. Wieder überkam ihn das Gefühl, dass sie ihn studierte und analysierte. »Schlaf und Arbeit sind für mich jetzt ein und dasselbe.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Wenn ich Blut direkt aus der Ader meines Opfers trinke, kann ich seine Erinnerungen in mich aufnehmen. Ich sehe sie in meinen Träumen, durchlebe sie, wenn ich schlafe. Ich fühle den Biss der Kälte auf seiner Haut, den Schmerz seiner Verletzungen, sogar den Tod durch meine Hand. Kürzlich trank ich von einem Mann, der weiß, wo sich der Ring befindet. Jetzt muss ich nur noch Zugang zu dieser speziellen Erinnerung finden, aber das ist leichter gesagt als getan. Ich muss eine ganze Menge davon durchsuchen.«
    Sie fuhr mit den Fingerspitzen über den Kratzer auf ihrem Hals. »Wirst du auch meine Erinnerungen träumen?«
    »Wahrscheinlich. Ich kann es kaum erwarten, all die Gedanken an gemütliche Versammlungen um den Herd im Trailer, auf dem der Eichhörncheneintopf brodelt …«
    Sie öffnete den Mund, zweifellos, um mit einer schneidenden Bemerkung dagegenzuhalten. Doch sie schluckte sie dann doch herunter. »Woher weißt du, was ein normaler Traum ist und was aus dem Leben von jemand anders stammt?«
    »Ich träume nichts als Erinnerungen, und zwar ausschließlich die anderer.«
    »Kein Wunder, dass du verrückt bist. Aber ich übe einen gewissen Einfluss auf deine geistige Gesundheit aus, oder irre ich mich?«
    »Saroya übt einen gewissen Einfluss auf meine geistige Gesundheit aus. Du bist lediglich die Platzhalterin.«
    »Wenn also der Ring gleichbedeutend mit meinem Tod ist, dann heißt das, dass ich ihm jedes Mal ein wenig näherkomme, wenn du schläfst?«
    »Um ganz offen zu sein: ja.«
    Schließlich wandte sie den Blick ab. »Würdest du mich vorwarnen?«, fragte sie mit leiser Stimme.
    »Nein. Genauso wenig, wie du den Hirsch, den du jagst, vorwarnen würdest.«
    »Aber das sind Tiere!«
    »Bist du so viel mehr?«, fragte er in bedächtigem Ton. »Und was würdest du tun, wenn du vorgewarnt wärst?«
    »Ich würde gern meiner Familie schreiben.«
    »Ellie Anns letzte Briefe. Wie rührend. Aber in der Mythenwelt ist kein Platz für Sentimentalität.« Als er die Arme vor seiner Brust verschränkte, schien sie sich im Geiste eine Notiz zu machen.
    Genau genommen hatte er selbst sich vor gar nicht langer Zeit ein klein wenig sentimental gefühlt, als ihm klar geworden war, dass Chase möglicherweise sterben würde – und mit ihm Lothaires einzige Hoffnung darauf, eine neue Blutlinie zu begründen.
Soll ich denn nichts von mir hinterlassen?
    Vor langer Zeit hatte Lothaire gelegentlich Vampire erschaffen, aber sie waren stets vor ihm gestorben. Also hatte er die Lust daran verloren.
    Alle starben vor ihm.
Und jetzt werde ich rührselig, weil ich mein Alter fühle?
    »Hast du jemals irgendetwas für einen anderen getan, ohne dafür etwas im Gegenzug zu erwarten?«, fragte Elizabeth.
    »Ich werde mal zurückdenken. Weiter … noch weiter … ach ja. In der Eisenzeit traf ich einmal einen sterbenden Menschen auf dem Schlachtfeld. Er bat mich, seiner Frau und seinen Kindern eine Nachricht zu überbringen. Aus einer Laune heraus sagte ich zu ihm: ›Überbring ihnen doch selbst die Nachricht‹, und wandelte ihn in einen Vampir. Als er zu ihnen zurückkehrte, lief seine Frau auf ihn zu, Tränen der Freude rannen ihr übers Gesicht, und ihre Kinder folgten ihr. Während die Kleinen noch vor Freude jubelten, hob er seine Frau hoch und drückte sie an die Brust. So ein ergreifender Augenblick, diese Emotionen … bis sie platzte wie eine Weintraube.«
    Elizabeth war entsetzt.
    »Vampire und Menschen passen nicht zueinander. Ihr seid zu zerbrechlich. Wenn ich die Beherrschung verlieren und Hand an dich legen würde …
plopp

    Sie verstummte.
    Warum würde ich töten, um zu wissen, was

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