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Immortals After Dark 12 - Lothaire

Immortals After Dark 12 - Lothaire

Titel: Immortals After Dark 12 - Lothaire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Feyde niemals.
Niemals.
Ihre Haut ist giftig.«
    Die Alte war eine Venefican, eine vergiftete Dame. Als kleines Mädchen wurden ihr so lange immer wieder kleine Giftmengen ins Essen gemischt, bis ihre Haut dauerhaft tödlich geworden war. Außerdem war sie zur Kurtisane erzogen worden, und in der Kombination war sie die perfekte Waffe.
    »Bevor du am Ende noch auf dumme Ideen kommst«, fuhr Lothaire fort, »musst du wissen, dass ich dich heilen würde, ehe du sterben könntest. Doch zuvor würdest du Qualen erleiden, wie du sie noch nie im Leben gespürt hast.«
    Elizabeth entriss ihm mit hoch erhobenem Kinn die Hand.
    »Sie ist ein wildes kleines Menschlein, nicht wahr?«, sagte die Alte.
    »Elizabeth hat noch nicht begriffen, wo ihr Platz innerhalb des großen Plans ist.« Er gab dem Mädchen einen sanften Schubs in Richtung Küchentheke. »Setz dich hin, halt den Mund und fass nichts an.«
    Nach kurzem Zögern nahm sie auf einem Barhocker Platz, auch wenn sie vor Wut beinahe platzte.
    »Was bringt dich heute hierher?«, erkundigte sich das Orakel.
    »Ich komme wegen eines Tranks. Ich muss meine Gedanken ordnen, um an meine Erinnerungen zu kommen.«
Mein Endspiel ist so nahe.
Dann wäre er am Ziel seiner Wünsche.
    Endlich werde ich das Unbegreifbare begreifen …
    »Ich muss mich konzentrieren.« Auf etwas anderes als Elizabeths Reize.
    Die Alte sah ihn mit rehbraunen Augen an. »Willst du geschäftliche Angelegenheiten vor ihr diskutieren?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie wird schon bald fort sein. Aber bis dahin muss sie etwas essen.«
    »Geh ins Hinterzimmer zu der grünen Truhe, die mit Blättern und Ranken geschmückt ist«, wies das Orakel Elizabeth an. »Öffne den Deckel und sage ihr, was du gerne essen möchtest. Öffne auf gar keinen Fall die schwarze Truhe, die mit Spinnweben geschmückt ist.«
    Als Elizabeth sie nur aus zusammengekniffenen Augen ansah, sagte Lothaire: »Tu, was sie befiehlt. Du solltest ihren Anweisungen genauso folgen wie den meinen.«
    Elizabeth erhob sich mit einem abfälligen Schnauben und schlenderte ins Hinterzimmer. Er hörte Scharniere quietschen, gleich darauf sagte sie klar und deutlich: »Frittierte Zwiebelringe.« Eine Sekunde später knurrte sie verblüfft: »Ach du heilige Scheiße!«
    »Iss etwas
Nahrhaftes
«, befahl er ihr über die Schulter hinweg.
    Nach einer rebellischen Pause sagte sie: »Blau-beer-waf-feln. A-horn-si-rup.« Dann rief sie: »Huu!«
Ausgezeichnet.
    Sie kehrte mit einem randvollen Teller und Besteck zurück und setzte sich an den Esstisch. Nachdem sie inzwischen ihr Gleichgewicht wiedergefunden hatte, tat sie, als ob die ganze Situation sie völlig kaltließe. Aber er wusste genau, dass sich all die kleinen Rädchen in ihrem Hirn drehten. Er erkannte es an dem berechnenden Glitzern in ihren Augen.
    Und doch kann ich nicht vorhersagen, was sie tun wird.
    Argwöhnisch nahm sie einen Bissen. »Oh mein Gott, das ist richtig gut«, murmelte sie.
    Ein weiterer Bissen folgte, und noch einer. Sie genoss ihre Mahlzeit auf beinahe sinnliche Art und Weise. Er fragte sich, ob sie im Bett wohl genauso sein und den Geschmack seiner Haut genießen würde.
So wie ich den ihren.
    Das Orakel erzählte ihm etwas, auf das er sich konzentrieren wollte, aber er hörte immer nur Elizabeths Gabel auf dem Teller und die leisen genussvollen Laute, die sie von sich gab. Wie verzaubert beobachtete er sie dabei, wie sie ein Stück Waffel in Sirup tunkte.
    »Und? Genießt du es?«, knurrte er.
    »Gefängnisfraß schmeckt wie alte Socken. Also, ja, man könnte durchaus sagen, dass es mir schmeckt.« Mit selbstgefälliger Miene fügte sie hinzu: »Außerdem genieße ich die Tatsache, dass ich etwas tun kann, was du nicht kannst.«
    »Ach ja?« Er translozierte sich auf den Platz neben ihr.
    Mit herausfordernd hochgezogenen Augenbrauen hielt Elizabeth ihm eine Gabel mit einem großen Stück Waffel hin. »Willst du einen Bissen?«
    »Und ob!«
    »Ich meine von der Waffel. Oh, aber du bist ja ein Blutsauger.« Sie setzte eine übertrieben besorgte Miene auf.
    Er verspürte nur einen Wunsch: Er wollte dafür sorgen, dass der Sterblichen dieser Blick verging. Es war ihm scheißegal, dass die Alte ihn fassungslos anstarrte. Er packte Elizabeths Handgelenk und nahm den Bissen in den Mund.
    Sofort schrien seine Geschmacksknospen: falsch! Er hatte seit Ewigkeiten nicht mehr gekaut und stellte sich schrecklich ungeschickt an, aber irgendwann gelang es ihm, das Essen

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