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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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ging, sonst wären sie alle nicht so durchgedreht. Aber was verheimlichte meine Mutter vor mir? Hatte es etwas mit den Vampiren zu tun? Oder nein, mit Halloween? Ich verstand die Welt nicht mehr. Hatte Bailey nicht noch am Mittag erzählt, dass unsere Familien seit hundert Jahren auf dieses Halloween gewartet hatten? Ich hatte es als Hirngespinste unserer Eltern abgetan, doch vielleicht wussten sie tatsächlich etwas, das sie uns verheimlichten? Was erwartete uns in diesem Jahr während der Feier? Und was hatte diese ganze Geschichte mit mir zu tun?
    Ich stöhnte und stieg langsam die Treppe hinauf. Bestimmt würde ich es bald erfahren.
    Doch wollte ich es überhaupt wissen?
    Heute Nacht hatte ich erst einmal andere Sorgen.

Kapitel 8
    Ich hatte mir eine Jacke übergezogen und ein paar Snacks und Wasserflaschen in meinen Rucksack gepackt, falls Jack in dieser Nacht auftauchen und mich zu sich nach Hause mitnehmen sollte. Nun war es kurz vor Mitternacht, ich saß auf meiner Fensterbank und starrte hinaus in die Dunkelheit.
    Jack hatte mir erzählt, dass er mit den anderen Vampiren im Wood-Tikchik State Park lebte, das war mehrere tausend Kilometer von Bethel entfernt. Ich fragte mich, wie wir den Kuskokwim River überqueren würden. Offenbar spielte die Entfernung für ihn keine allzu große Rolle, sonst wäre er nicht so locker damit umgegangen.
    Auf der Straße war nichts und niemand zu sehen. Keine Autos fuhren vorbei, keine Menschen spazierten in dieser Finsternis durch die Gegend. Alles war totenstill.
    Langsam bezweifelte ich, dass er kommen würde. Schließlich hatte er mir kein Versprechen gegeben. Vielleicht war er wieder unterwegs, um seinen Hunger zu stillen. Bestimmt vergeudete ich einfach so meine Zeit. Mist. Ich stöhnte, lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe und zuckte bei der Eiseskälte des Glases zusammen.
    „Komm, Jack. Bitte“, flüsterte ich.
    Ich wollte hier weg. Das Abendessen war ein Desaster geworden. Niemand hatte mir in die Augen gesehen, niemand hatte ein Wort in meiner Gegenwart gesprochen. Nur die Jugendlichen – also Phoebe, Bailey und Tyler – hatten ein wenig mit mir geredet. Tyler war vielleicht ein Spinner, aber er hatte sich genauso verhalten wie sonst. Dafür war ich ihm tatsächlich ein wenig dankbar. Während die Erwachsenen mich bei jedem meiner Bissen befangen anstarrten, riss Tyler Witze über Blondinen, die nur mich zu einem nervösen Lachen verleiteten.
    Nun wünschte ich mir nur noch, dass Jack auftauchte und mich aus diesem Gefängnis befreite.
    „Bitte, bitte, bitte“, wiederholte ich und schloss die Augen.
    Ich war müde. Die letzte Nacht hatte ich sehr unruhig verbracht. Selbst als ich eingeschlafen war, hatten mich seltsame Albträume geplagt, in denen mir mehrmals die Luft zum Atmen abgeschnürt wurde, bis ich keuchend aufgewacht war. Ich erinnerte mich nicht daran, was mich erwürgt und gequält hatte – da war nur eine triste Kälte, die sich seit dem Morgen in meine Brust gekrallt hatte. Auch jetzt noch fiel es mir schwer, richtig zu atmen. Immer, wenn ich es versuchte, verfing sich ein stechender Schmerz in meiner Brust und drückte auf meine Lungen.
    Wahrscheinlich war der Streit mit meiner Mutter daran schuld. Oder?
    Plötzlich hörte ich leise Schritte auf der Straße. Ich öffnete schnell die Augen und lugte hinaus. Ja, da war jemand, der sich sehr langsam bewegte.
    „Jack?“, wisperte ich. Er war ein Vampir. Vielleicht konnte er mich auch aus dieser Entfernung hören.
    Ich richtete mich auf und öffnete das Fenster, um vorsichtig meinen Kopf ins Freie zu strecken. Ein eisiger Wind fuhr mir durch Mark und Bein und ließ mich frösteln. „Jack!“, zischte ich nach draußen.
    Hoffentlich war er es, und nicht jemand, der mich anschließend für eine irre Nachbarin hielt. Einen Moment später landete tatsächlich Jack mit einem großen Sprung auf meiner Fensterbank und grinste mich an. Seine dunklen Haare flatterten im Wind, während er herunterstieg und mich begrüßte.
    „Hast du etwa auf mich gewartet?“, fragte er erstaunt, als er meine Jacke und meinen Rucksack bemerkte.
    Ich zuckte mit den Schultern und lächelte schüchtern zurück. Ich konnte ihm ja nicht die Wahrheit erzählen, dass meine Mutter mich hierzu beauftragt hatte. Trotzdem kam ich nicht umhin, sie insgeheim dafür zu bewundern, dass sie all das hier vorhergesehen hatte. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass er erneut hier auftauchen würde.
    „Wie geht es dir? Hast du

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