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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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waren.
    „Es tut mir leid, Quinn. Es war notwendig, dass wir all das taten. Es war unsere Aufgabe.“
    „Eure Aufgabe...“, murmelte ich spöttisch. „Glaubst du wirklich daran? Glaubst du, dass es einen Teufel gibt, der euch eure Kräfte geschenkt hat?“
    „Natürlich“, flüsterte sie. „Insbesondere nach unserer wundersamen Rettung aus dem Wald. Du glaubst ja nicht, was nach deiner Bewusstlosigkeit alles passiert ist. Die ganze Lichtung ist in Flammen aufgegangen. Wir konnten uns nicht mehr befreien und waren von allen Seiten umzingelt. Nacheinander fingen wir an zu husten und wurden ebenfalls ohnmächtig. Bis wir dann plötzlich alle heil in unseren Betten lagen, so als wäre nichts passiert.“
    „Und du denkst, dass der Teufel euch da rausgebracht hat?“
    Im Grunde widerstrebte es mir, ihre Worte anzuhören, aber ich wollte sie endlich verstehen. Das hatte ich mein Leben lang nicht getan und versucht. Jetzt musste ich langsam begreifen, wie sie wirklich tickte.
    Sie nickte langsam. Die Neonröhren, die das Badezimmer erhellten, begannen plötzlich zu flackern. Ihr ständiges Surren wurde lauter, bis sie plötzlich über unseren Köpfen explodierten.
    „Quinn!“ Meine Mutter warf sich über mich, damit ich von den Scherben nicht verletzt wurde. „Verdammt, warum hast du das getan?“
    Ich? Seit wann konnte ich irgendwelche Lampen in die Luft sprengen? Ich richtete mich schwerfällig auf und tappte zur Tür, um mich wieder in mein Zimmer zu begeben.
    Meine Mutter rührte sich nicht von der Stelle. Sie blieb einfach weiter im Dunkeln sitzen, während ich wortlos hinausging und mich in meinem Zimmer verbarrikadierte.
    Dort setzte ich mich auf meine Fensterbank, starrte hinaus in den morgendlichen Himmel, der von zarten Sonnenstrahlen durchzogen war, und lauschte den Krähen und Raben, die hin und wieder auf dem Apfelbaum saßen, der in unserem Vorgarten stand.
    Bei einigen von ihnen hatte ich das Gefühl, dass sie direkt in meine Richtung blickten. Ihre Knopfaugen waren auf mich geheftet und sie verfolgten jede meiner Bewegungen. Irgendwann schien mir sogar einer der Vögel zuzunicken.
    Ich schüttelte entgeistert den Kopf und öffnete das Fenster, damit die frische Luft meine Gehirnzellen wieder belebte. Jetzt sah ich plötzlich auch noch Vögel, die mir irgendwelche versteckten Botschaften zusandten! Da erkannte ich, dass ich wirklich die Tochter meiner Mutter war. Das Verrücktheitsgen hatte ich auf alle Fälle von ihr geerbt.
    Was hatte sie vorhin noch gesagt, als die Lampen in alle Einzelteile zerfielen? Warum hast du das getan? Bedeutete das etwa, dass ich mit meinen Gedanken oder Emotionen plötzlich Sachen steuern konnte? Irgendetwas Gutes musste diese grauenvolle Zeremonie doch gehabt haben.
    Ich sah mich in meinem Zimmer um. Vielleicht konnte ich ja etwas ausprobieren. Mir fiel der Rucksack auf meinem Schreibtisch auf, den ich vor einer Woche mit zu Jack und den Vampiren genommen hatte. Ich konzentrierte mich darauf, kniff die Augen zusammen und flüsterte einfach nur: „Komm.“
    Erst passierte gar nichts. Die Vögel auf dem Apfelbaum krähten fröhlich weiter, die frische Morgenluft strömte unaufhörlich in mein Zimmer und mein Atem ging wieder langsamer.
    Doch dann riss irgendeine unsichtbare Kraft den Rucksack von seinem Platz und schleuderte ihn in meine Richtung. Auf äußerst grobe Weise. Ich neigte den Kopf zur Seite, ehe er mir ins Gesicht schlagen konnte. Gleichzeitig streckte ich die Hand aus, um ihn zu fangen, aber es war zu spät. Der Rucksack flog mit aller Wucht auf die Krähen zu und schmetterte gegen den Ast, auf dem die Vögel entspannt gesessen hatten. Der knorrige Ast brach entzwei und fiel mitsamt dem Rucksack in die Tiefe auf das Gras.
    Ich zog überrascht den Atem ein und hielt mich am Fensterrahmen fest. War ich das etwa gewesen?
    Mit einem Mal begann ich zu lachen. Ich kicherte, hielt mir den Bauch fest und prustete so laut, dass Schritte vor meinem Zimmer erklangen.
    „Ist alles in Ordnung da drin?“, fragte meine Mutter mit hoher Stimme. Offenbar schien sie sich nun wirklich um mich zu sorgen. Weshalb? Fürchtete sie, dass mir etwas zustoßen und der Herr Teufel ihr die neugewonnenen Kräfte wieder wegnehmen könnte? Musste sie sich nun so lange um mich kümmern, bis ich tatsächlich das Kind auf die Welt gebracht hatte?
    Bei dem Gedanken daran lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken. Meine Hände begannen zu zittern. Mein Lachen verstummte.
    Nein, ich

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