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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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wieder, ja?“, versicherte sie sich, nachdem sie den Schlüssel herausgezogen und in ihre Schultasche gepackt hatte.
    „Ja.“ Ich nickte hektisch, stieß die Tür auf und sprang auf den Parkplatz. Zum ersten Mal seit so vielen Tagen freute ich mich wie ein kleines Kind. Ich atmete die klare, eisige Luft ein und winkte Phoebe ein letztes Mal zu. Danach hastete ich ebenfalls in das Schulgebäude, das mich warm und gemütlich in seiner Eingangshalle empfing.
    Sofort tauchte ich in die Menge ein, die noch auf den Fluren herumstand, miteinander redete, lachte, sich anrempelte. Kaum jemand schenkte mir irgendwelche Beachtung. Ich war nur eine weitere Schülerin, nichts mehr. Und das war unglaublich beruhigend.
    Wir hatten noch etwa drei Minuten, bis der Unterricht begann. Bis dahin stellte ich mich einfach in eine laute Ecke, in der alle munter miteinander quatschten, und ließ mich von diesem wunderbaren Gefühl der Zugehörigkeit tragen. Auch wenn mich niemand sah, bemerkte, oder sich überhaupt für mich interessierte, war es schön einmal Teil einer normalen Welt zu sein, in der überirdische Geschichten nur in Büchern und Filmen stattfanden.
    Als die Schulklingel das erste Mal ertönte, löste sich die Menge langsam auf. Auch ich machte mich auf den Weg und ging die Treppe im Nordflügel hinauf zu meinem Klassenzimmer, in dem bereits einige Schüler an ihren Tischen saßen und auf den Geschichtslehrer warteten.
    Nachdem ich eingetreten war, warfen sie sich gegenseitig überraschte Blicke zu, aber schwiegen. Ich nickte nur Patricia Meyer zu, deren Tisch direkt neben meinem stand, doch auch sie versuchte meinem Blick auszuweichen. Hm, das übliche Verhalten von Teenagern, die auf eine unbekannte und seltsame Person stießen. Ich konnte damit leben.
    In den nächsten Stunden zeigte ich nur ein einziges Mal auf. Sonst beobachtete ich einfach die anderen Schüler, die spöttische Witze übereinander rissen und völlig gut gelaunt wirkten.
    Ich dachte, dass es ein guter Tag werden würde. Seit der letzten Nacht fühlte ich mich ausgeschlafen, erleichtert und beschwingt. Dieser Zustand sollte nur noch wenige Stunden anhalten.

Kapitel 24
    Nachdem die Schulglocke zum Ende meiner letzten Stunde, Geographie, geläutet hatte, verließ ich den Klassenraum mit einem leicht mulmigen Gefühl im Bauch. Meine Mitschüler hatten mich den ganzen Tag über nicht beachtet. Bisher war ich gut damit zurecht gekommen, dass sie mich ignorierten, aber an diesem Tag war ich wohl doch empfindlicher als sonst.
    Ich durchquerte mehrere Flure, in denen es von Schülern nur so wimmelte, die in ihre Jacken schlüpften. Das Meer aus kunterbunten Bommelmützen teilte sich, sobald ich in der Nähe war. Teilweise bemerkten sie es noch nicht einmal, dass sie mir Platz machten. Und doch passierte es, als wäre es selbstverständlich.
    In jenem Moment, in dem ich gedankenverloren die Eingangshalle betrat, geschah es dann.
    Alles blieb vor meinen Augen stehen.
    Die Schüler, die herumstanden und mit anderen redeten, oder ihre Schultaschen über ihre Schulter warfen, hielten in ihren Bewegungen inne. Ganz plötzlich wirkten sie wie versteinert.
    Zuerst blieb ich ebenfalls stehen und musterte die Halle verwirrt. Jedoch begriff ich recht bald, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Die beängstigende Stille, die sich über den noch vor wenigen Sekunden lärmenden Raum gelegt hatte, ließ mich schaudern.
    Selbst in der Schule war es mir offenbar nicht vergönnt, für einen begrenzten Zeitraum normal sein zu dürfen. Wer wollte mir hier auflauern?
    „Phoebe?“, raunte ich verzagt. Ich wusste nicht, ob sie sich ebenso wie ich bewegen konnte, oder ob sie sich wie alle anderen in eine Steinsäule verwandelt hatte.
    Ich hörte rein gar nichts. Sie war offenbar nicht in meiner Nähe.
    Auf einmal schienen die Halle und die Menschen vor meinen Augen zu verschwimmen, fast schon zu schmelzen. Eine brennende Hitze schlang sich um meinen Körper, meine Lungen füllten sich mit Rauch, und ich begann zu husten.
    Im nächsten Augenblick vernahm ich die Stimme: „Endlich stehe ich vor dir, Quinn Donovan.“
    Ich schreckte zusammen, sah mich hektisch um.
    Die Halle war völlig leergeräumt. Die grauen Wände waren in einen zarten, rötlichen Schimmer getaucht, und der Boden brodelte unter meinen Stiefeln wie Feuer. Mittendrin erschien ein junger Mann, großgewachsen und schlank, dessen schwarzen Haare im Licht glänzten.
    Woher kannte ich diese Stimme bloß? Sie

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