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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Röte ins Gesicht geschossen, doch Julius lachte nur leise auf.
    »Du alter Aufschneider. Du willst doch nur diese aufrechten römischen Bürger schockieren.«
    »Vielleicht«, räumte Cabera ein und dachte an den Ärger, den er sich eingehandelt hatte, als er freimütig seine letzte Ziege im Voraus für eine Nacht der Lust angeboten hatte. Damals war ihm das ganz vernünftig vorgekommen, doch der Vater des Mädchens hatte einen Speer von der Wand genommen und den jungen Cabera hinauf in die Berge gejagt, wo er sich drei Tage und drei Nächte verstecken musste.
    Der Priester musterte Cabera mit Abscheu. Er selbst gehörte der Nobilitas an, trug jedoch in seiner religiösen Rolle eine cremefarbene Toga mit Kapuze, die nur sein Gesicht frei ließ. Geduldig wartete er mit den anderen auf die Braut. Julius hatte erklärt, dass die Zeremonie so einfach wie möglich gehalten werden müsse, weil sein Onkel zum frühest möglichen Zeitpunkt gehen wollte. Der Priester hatte sich in offenkundigem Missfallen am Kinn gekratzt, bis Julius ihm einen kleinen Beutel voller Münzen als »Opfergabe für den Tempel« ins Gewand geschoben hatte. Sogar die Nobilitas hatte Rechnungen und Schulden zu bezahlen. Die Zeremonie würde kurz ausfallen. Nachdem Cornelia hereingeführt worden war, um von ihrem Vater weggegeben zu werden, würden Gebete an Jupiter, Mars und Quirinus gesprochen werden. Einem Auguren war Gold gezahlt worden, damit er den beiden Glück und Wohlstand weissagte. Danach folgten die Gelübde, und Julius würde ihr einen einfachen goldenen Ring auf den Finger stecken. Dann würde sie seine Gemahlin sein. Und er ihr Ehemann. Er spürte, wie sich Schweiß in seinen Achselhöhlen sammelte, und versuchte seine Nervosität abzuschütteln.
    Er drehte sich wieder um und blickte direkt in die Augen von Alexandria, die in einem einfachen Kleid mit einer Silberspange dastand. Tränen glitzerten in ihrem Blick, doch sie nickte ihm zu, und etwas in ihm löste sich.
    Leise Musik ertönte im Hintergrund, schwoll an, bis sie die gewölbte Decke ebenso erfüllte wie der Weihrauchduft, der aus den Fässern strömte. Julius sah sich um, hielt den Atem an, und alles andere war vergessen.
    Dort stand Cornelia, aufrecht und gerade in einem cremefarbenen Kleid und einem dünnen goldenen Schleier, die Hand auf dem Arm ihres Vaters, der eindeutig nicht in der Lage war, ein strahlendes Lächeln aus seinem Gesicht zu wischen. Ihr Haar war dunkler getönt worden, und ihre Augen schienen die gleiche warme Farbe zu haben. An ihrem Hals hing ein Rubin von der Größe eines Vogeleis; die goldene Fassung hob sich vom helleren Ton ihrer Haut ab. Sie sah schön und zerbrechlich aus. Auf ihrem Kopf saß ein kleiner Kranz aus Verbenen und echten Majoranblüten, deren Duft er roch, als sie und ihr Vater näher kamen. Als die beiden Julius erreicht hatten, ließ Cinna ihren Arm los und blieb einen Schritt hinter ihr stehen.
    »Ich übergebe Cornelia in deine Obhut, Gaius Julius Cäsar«, sagte er förmlich.
    Julius nickte. »Ich übernehme sie in meine Obhut.« Er wandte sich zu ihr, und sie zwinkerte ihm zu.
    Als sie niederknieten, roch er wieder den Blumenduft und konnte nicht umhin, einen kurzen Blick auf ihren gesenkten Kopf zu werfen. Er fragte sich, ob er sie auch hätte lieben können, wenn er Alexandria nicht gekannt hätte, oder wenn er ihr begegnet wäre, bevor er in die Häuser gegangen war, in denen man Frauen für eine Nacht oder auch nur für eine Stunde kaufen konnte. Damals, ein Jahr und ein ganzes Leben früher, wäre er für das hier nicht bereit gewesen. Die Gebete erhoben sich wie ein friedliches Murmeln über ihren Köpfen, und er war es zufrieden. Cornelias Augen waren sanft wie die Schatten einer Sommernacht.
    Die restliche Zeremonie huschte undeutlich an ihm vorüber. Das einfache Gelübde wurde gesprochen: »Wo du hingehst, da werde auch ich hingehen.« Er kniete unter der Hand des Priesters, was ihm wie eine Ewigkeit vorkam, und dann waren sie draußen im Sonnenschein, und die Menge johlte und schrie: » Felicitas! «, und Marius verabschiedete sich mit einem heftigen Schlag auf den Rücken von ihm.
    »Jetzt bist du ein Mann, Julius. Oder sie wird sehr bald einen aus dir machen!«, sagte er laut mit einem Augenzwinkern. »Du trägst den Namen deines Vaters. Er wäre stolz auf dich.«
    Julius erwiderte seinen Griff ebenso kräftig. »Brauchst du mich jetzt auf den Mauern?«
    »Ich denke, wir können dich für ein paar Stunden

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