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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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gehen, ja?«, rief Marcus dem alten Mann zu.
    Lauter Spott ertönte ringsum, und er fragte sich, wie viele von ihnen seine Sprache verstanden. Der Alte nickte, lächelte und gab mit der Hand das Zeichen zum Anfangen.
    Als die Trommeln über dem Geschnatter der Menge einsetzten, schreckte Marcus zusammen. Sein Gegner entspannte sich sichtlich, als die Schläge ihren Rhythmus fanden. Marcus sah, wie er sich ein wenig duckte und Kampfhaltung einnahm. Das Schwert hielt er unentwegt ausgestreckt vor sich. Die längere Klinge verlieh ihm in punkto Reichweite einen Vorteil, dachte Marcus und rollte die Schultern. Er hielt die Hand hoch, machte einen Schritt zurück und zog sich die Tunika aus. Es war eine Erleichterung, sich ihrer in der erstickenden Hitze zu entledigen, die von dem nahen Feuer und der schwitzenden Menge noch verstärkt wurde. Das Trommeln wurde lauter, und Marcus heftete den Blick auf die Kehle des Mannes. Damit ließen sich manche Gegner verunsichern. Während der andere leicht hin und her schaukelte, stand er absolut still. Zwei verschiedene Kampfstile.
    Der Krajka schien sich kaum zu bewegen, doch Marcus spürte den Angriff, wich seitlich aus und ließ die Bronzeklinge ins Leere stoßen. Er ließ den Gladius nicht auf die Klinge treffen, weil er zunächst die Geschwindigkeit des Mannes einschätzen wollte.
    Ein zweiter Stoß, eine elegante Fortführung des ersten, zielte auf sein Gesicht, und Marcus riss verzweifelt seinen Gladius nach oben. Metall traf klirrend auf Metall. Die Klingen glitten übereinander, und er spürte frischen Schweiß an seinem Haaransatz prickeln. Die Bewegungen des Mannes waren schnell und flüssig, und seine Hiebe kamen rasch, aus dem Handgelenk, wie Finten. Marcus parierte den nächsten, niedrig angesetzten Stoß auf seinen Bauch, setzte sofort nach und stieß nach dem blauen Körper.
    Er war nicht da, und Marcus landete der Länge nach auf dem harten Boden. Sofort stand er wieder und bemerkte, dass der Krajka ein Stück zurückgewichen war, um ihn aufstehen zu lassen. Dann ging es hier also nicht um eine rasche Entscheidung. Marcus nickte ihm mit zusammengepressten Zähnen zu. Keinen Zorn fühlen , befahl er sich, keine Scham . Er erinnerte sich an Renius’ Worte: Es spielt keine Rolle, was in einem Kampf geschieht, solange der Feind am Schluss zu deinen Füßen liegt.
    Der Krajka machte einen kleinen Sprung auf ihn zu. In der letzten Sekunde schoss das Bronzeschwert hervor, und Marcus war gezwungen, sich darunter wegzuducken. Diesmal folgte er nicht dem Impuls, den Angriff mit einem Gegenstoß zu kontern, und sah, dass der Mann darauf vorbereitet war und sein Schwert für einen Schlag nach unten bereit hielt. Er hat schon gegen Römer gekämpft !, schoss es Marcus durch den Kopf. Dieser Mann war mit ihrer Kampftechnik vertraut, vielleicht hatte er sie sogar im Kampf gegen einige der Legionäre gelernt, die in den vergangenen Monaten verschwunden waren, bevor er sie getötet hatte.
    Es war ärgerlich. Alles, was er gelernt hatte, stammte von Renius, einem in Rom ausgebildeten Soldaten und Gladiator. Er konnte nicht zu einem anderen Stil wechseln. Der Krajka war eindeutig ein Meister seiner Kunst.
    Das Bronzeschwert zuckte, und Marcus parierte. Er konzentrierte sich auf die leicht pulsierende blaue Kehle, konnte dabei aber immer noch die Bewegungen der Arme und des geschmeidigen Körpers wahrnehmen. Er ließ einen Hieb an sich vorbeisausen, wich einem anderen mit einem Schritt zur Seite aus. Dabei hatte er die Entfernung perfekt eingeschätzt. In dem Raum, der sich ihm bot, schlug er zu wie eine Schlange und ritzte einen dünnen roten Strich in die Seite des Krajka.
    Entsetzt verstummten die Zuschauer. Der Krajka sah verwirrt aus und wich mit zwei geschmeidigen Schritten von Marcus zurück. Er runzelte die Stirn, und Marcus erkannte, dass er den Schnitt nicht gespürt hatte. Er drückte die Hand auf den roten Strich und betrachtete sie mit ausdruckslosem Gesicht. Dann zuckte er die Achseln und tänzelte sich wieder heran. Sein Bronzeschwert war ein verschwommener Schemen in dem Wechsel aus Licht und Schatten.
    Marcus spürte den Rhythmus der Bewegungen und fing an, gegen den flüssigen Stil zu arbeiten. Er unterbrach den glatten Fluss, brachte den Krajka dazu, einen Satz nach hinten zu machen, als er ihm sein Schwert entschlossen entgegenstieß, und kurz darauf ein zweites Mal, als Marcus’ harte Sandalen gegen seine Zehen rammten.
    Marcus ging zum Gegenangriff über, denn

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