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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Sklaven, Beamte, Mitglieder des Senats, Legionäre, Ärzte. In einem Ring befanden sich nur Könige, bis auf ihre Kronen ausnahmslos nackt. Der innerste Ring, der einen Gürtel um den eigentlichen Brunnen bildete, enthielt Götterbilder; sie und nur sie standen still und richteten die Blicke auf die eiligen Horden, die eifrig im Kreis rannten, jedoch nie von einem Ring in den nächsten springen konnten.
    Gaius ging quer über die Kreise zum Brunnen, nahm eine Tasse, die auf dem marmornen Rand stand, und trank von dem Wasser. Eigentlich war er nur müde, und so sehr ihn die Schönheit des Raums auch beeindruckte, war es wichtiger für ihn, dass bei all dem Reichtum weder Liegen noch etwas zu Essen zu sehen waren. Die anderen folgten ihm durch einen Bogen in den nächsten Raum.
    »Das gefällt mir schon besser«, meinte Marcus fröhlich. Auf einem polierten Tisch war Essen angerichtet worden: Fleisch, Brot, Eier, Gemüse und Fisch, dazu Obst in goldenen Schalen. Weiche Liegen standen einladend herum, aber noch eine Tür führte weiter, und Gaius konnte der Versuchung nicht widerstehen, einen Blick dahinter zu werfen.
    In der Mitte des dritten Raums befand sich ein tiefes Becken. Das Wasser dampfte verlockend, und entlang der Wände standen Holzbänke, auf denen sich weiße, weiche Tücher türmten. An Ständern neben dem Wasser hingen Gewänder, und vier Sklaven standen neben niedrigen Tischen zur Massage bereit, falls das gewünscht wurde.
    »Ausgezeichnet«, sagte Tubruk. »Dein Onkel ist ein wundervoller Gastgeber. Ich nehme vor dem Essen erst einmal ein Bad.« Noch während er sprach, fing er an, seine Kleider abzulegen. Einer der Sklaven kam auf ihn zu und hielt ihm einen Arm für die Kleidungsstücke hin, die er auszog. Als Tubruk fertig war, verschwand der Sklave mit ihnen durch die einzige Tür. Kurz darauf kam ein anderer herein und nahm seinen Platz bei den Tischen ein.
    Tubruk ließ sich vollständig in das Wasser gleiten und hielt den Atem an, als er unter die Oberfläche tauchte und sich jeder Muskel in der Wärme entspannte. Als er wieder auftauchte, waren Gaius und Marcus aus ihren Sachen gesprungen, hatten sie einem anderen Sklaven zugeworfen und waren nackt und lachend am anderen Ende des Beckens ins Wasser getaucht.
    Auch vor Cabera stand ein Sklave und hielt ihm einen Arm für seine Sachen hin, doch der alte Mann betrachtete ihn skeptisch. Dann seufzte er und begann, das Gewand von seinem mageren Körper zu streifen.
    »Immer neue Erfahrungen«, sagte er, und zuckte zusammen, als er sich vorsichtig ins Wasser ließ.
    »Die Schultern, Bursche«, rief Tubruk einem der Diener zu.
    Der Mann nickte, kniete sich neben das Becken und drückte seine Daumen in Tubruks Muskeln, wo er mit geübten Bewegungen die Verspannungen löste, die dort seit dem Sklavenangriff auf das Gut gesessen hatten.
    »Herrlich«, seufzte Tubruk und döste vor sich hin, von der Wärme wohlig eingelullt.
    Marcus war als Erster wieder draußen und legte sich sofort auf den Massagetisch, wo er auf dem glatten Tuch in der kühleren Luft dampfte. Der in der Nähe stehende Sklave nahm einige Instrumente von seinem Gürtel, die fast wie eine Reihe von langen Messingschlüsseln aussahen. Er goss reichlich warmes Olivenöl auf Marcus’ nasse Haut und fing an, sie abzuschaben, fast so, als schuppe er einen Fisch. Damit löste er den Schmutz der Reise und wischte eine erstaunliche Menge an schwarzem Dreck auf ein Tuch an seiner Hüfte. Dann rieb er die Haut trocken und goss etwas Öl für die Massage nach, die er mit langen, gleitenden Bewegungen entlang der Wirbelsäule begann.
    Marcus stöhnte zufrieden. »Gaius, ich glaube, es wird mir hier gefallen«, murmelte er durch träge Lippen.
    Gaius lag im Wasser und ließ seine Gedanken schweifen. Vielleicht wollte Marius keine zwei großen Jungen hier haben. Er hatte keine eigenen Kinder, und die Götter wussten, dass es eine schwierige Zeit für die Republik war. All die zerbrechlichen Freiheiten, die sein Vater so geliebt hatte, waren in Gefahr, wenn an allen Straßenecken Soldaten standen. Als Konsul war Marius einer der beiden mächtigsten Männer der Stadt, aber jetzt, wo Sullas Legion in den Straßen stand, wurde seine Macht zu einer bloßen Fiktion, sein Leben war von Sullas Launen abhängig. Doch wie sollte Gaius die Interessen seines Vaters ohne die Hilfe seines Onkels schützen? Er musste in den Senat eingeführt werden, mit einer anderen Person als Bürgen. Er konnte nicht einfach den

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