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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Fleischer, Steinmetze, Gold- und Silberschmiede, Töpfer, Mosaikmacher, Teppichweber – die Liste war endlos, ein tosendes Durcheinander aus Farben und Geräuschen.
    »Das dort oben auf dem Kapitolshügel ist der Tempel des Jupiter. Nachdem wir bei deinem Onkel Marius waren, kommen wir hierher zurück und bringen ihm ein Opfer dar«, sagte Tubruk weltmännisch und lächelte in die Morgensonne. Er führte die Gruppe an und brachte sie mit erhobenem Arm zum Halten.
    »Wartet. Der Weg dieses Mannes wird den unseren kreuzen. Er ist ein hoher Staatsbeamter und darf nicht aufgehalten werden.«
    Die anderen hielten an.
    »Woher weißt du, wer das ist?«, fragte Marcus.
    »Siehst du den Mann neben ihm? Das ist ein Liktor, ein besonderer Bediensteter. Siehst du das Bündel auf seiner Schulter? Das sind hölzerne Ruten zum Auspeitschen und eine kleine Axt für Enthauptungen. Wenn, sagen wir mal, eines von unseren Pferden mit dem Magistrat zusammenprallen würde, könnte er auf der Stelle ein Todesurteil aussprechen. Er braucht dazu weder Zeugen noch Gesetze. Am besten geht man ihnen aus dem Weg, wo immer es möglich ist.«
    Schweigend beobachteten sie, wie der Mann und sein Diener den Platz überquerten, anscheinend ohne sich der ihnen gewidmeten Aufmerksamkeit bewusst zu sein.
    »Ein gefährlicher Ort für Unwissende«, flüsterte Cabera.
    »Meiner Erfahrung nach ist das überall so«, knurrte Renius von hinten.
    Jenseits des Forums kamen sie in kleinere Straßen, die nicht mehr der schnurgeraden Ausrichtung der Hauptstraßen folgten. Hier standen weniger Namen an den Kreuzungen. Die Häuser waren oft vier oder sogar fünf Stockwerke hoch, und vor allem Cabera bestaunte sie.
    »Was für eine Aussicht sie dort haben müssen! Sind sie sehr teuer, diese obersten Häuser?«
    »Wohnungen nennt man das, und nein, das sind die billigsten. In dieser Höhe gibt es kein fließendes Wasser, und sie sind bei Feuer sehr gefährlich. Wenn im Erdgeschoss ein Brand ausbricht, kommen die ganz oben nur selten heraus. Siehst du, wie klein die Fenster dort oben sind? Das dient zum Schutz gegen Sonne und Regen, aber es bedeutet auch, dass man nicht herausspringen kann.«
    Sie bahnten sich ihren Weg über die schweren Trittsteine, die, auf Lücke gelegt, die tiefer liegenden Straßen kreuzten. Ohne sie hätten anspruchsvolle Fußgänger in den schlammigen Dreck treten müssen, den Pferde und Esel hinterließen. Die Räder der Karren mussten einen genormten Abstand haben, damit sie durch die Lücken passten, und Cabera nickte vor sich hin, während er das Verfahren beobachtete.
    »Das ist eine gut geplante Stadt«, sagte er. »Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gesehen.«
    Tubruk lachte. »Es gibt nichts Vergleichbares. Man sagt, Karthago sei von ähnlicher Schönheit gewesen, aber wir haben es vor mehr als fünfzig Jahren zerstört und Salz auf dem Land verstreut, damit sie sich nie wieder gegen uns erhebt.«
    »Du sprichst fast so, als wäre eine Stadt ein Lebewesen«, antwortete Cabera.
    »Ist sie das denn nicht? Man kann das Leben spüren. Ich habe gespürt, wie sie mich willkommen hieß, als ich durch das Tor geritten bin. Das hier ist mein Zuhause, so wie es kein anderes Haus sein kann.«
    Auch Gaius spürte das Leben um sich herum. Obwohl er nie innerhalb der Mauern gelebt hatte, war sie doch ebenso sehr seine Heimat wie die Tubruks, vielleicht sogar noch mehr, da er zur Nobilitas gehörte, als freier Mann in das großartigste Volk der Welt hineingeboren war. Mein Volk hat das gebaut , dachte er. Meine Vorfahren haben ihre Hände an diese Steine gelegt und sind auf diesen Straßen gegangen. Mein Vater hat vielleicht an dieser Ecke gestanden, und meine Mutter könnte in einem der Gärten aufgewachsen sein, auf die ich von der Hauptstraße aus nur einen flüchtigen Blick werfen kann .
    Er hielt die Zügel entspannter. Cabera sah ihn an und lächelte, weil er den Stimmungsumschwung spüren konnte.
    »Wir sind fast da«, sagte Tubruk. »Wenigstens liegt Marius’ Haus weitab von dem Gestank des Unrats auf den Straßen. Der fehlt mir nicht, das kann ich euch versichern.«
    Sie bogen von der geschäftigen Straße ab und lenkten die Pferde einen steilen Hügel hinauf in eine ruhigere, sauberere Straße.
    »Hier stehen die Häuser der Reichen und Mächtigen. Sie besitzen Güter auf dem Land, haben aber hier ihre Stadtvillen, in denen sie Gäste empfangen und Ränke schmieden können, um noch mehr Macht und Reichtum zu gewinnen«, fuhr Tubruk

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