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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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wirbelte herum und fuchtelte mit dem Dolch vor sich herum, als die Schatten auseinander glitten und ein Funke die Szenerie wie ein Blitz erleuchtete. Einen Augenblick lang sah er ihre leuchtenden Augen, ehe alles noch dunkler wurde als zuvor.
    Julius schlug einen weiteren Funken und entzündete die Öllampe, die er aus Celsus’ Kajüte mitgebracht hatte. Celsus schrie vor Entsetzen auf, als er den jungen Römer erkannte.
    »Gerechtigkeit für die Toten, Celsus«, sagte Julius, während er das Licht über das entsetzte Gesicht des Mannes wandern ließ. »Wir haben fast alle deine Männer, ein kleiner Rest hat sich unter Deck verbarrikadiert. Aber die laufen uns nicht weg.«
    Seine Augen funkelten im Licht der Lampe, und Celsus spürte, wie seine Arme mit einer grauenvollen Endgültigkeit gepackt wurden, als die anderen ihn umringten und ihm den Dolch aus den Fingern rissen. Julius beugte sich so weit vor, dass ihre Gesichter sich fast berührten.
    »Die Ruderer werden an ihre Bänke gekettet. Deine Mannschaft wird gekreuzigt, so wie ich es dir versprochen habe. Ich nehme dieses Schiff für Rom und das Haus Cäsar in Besitz.«
    Verblüfft und fasziniert starrte Celsus ihn an. Sein Mund stand offen, während er zu verstehen versuchte, was geschehen war, aber es wollte ihm nicht gelingen.
    Ohne Vorwarnung schlug ihm Julius hart in den Bauch. Celsus spürte, wie ihm die Säure aus dem Magen hochschoss und er würgte einen Augenblick, als sich seine Kehle mit Bitterkeit füllte. Er sackte in den Armen der Männer zusammen, die ihn festhielten, und Julius trat einen Schritt zurück. Plötzlich entwand sich Celsus dem nun gelockerten Griff der Männer hinter ihm und stürzte sich auf seinen Gegner. Er krachte gegen Julius, und beide stürzten zu Boden. Die Lampe verströmte ihr Öl über das Deck. In der Verwirrung machten sich die Römer mit der instinktiven Angst von Männern, die auf hölzernen Schiffen segelten, daran, die Flammen zu löschen. Celsus landete einen Treffer auf der sich windenden Gestalt unter ihm und sprang dann in einem verzweifelten Fluchtversuch auf die Reling des Schiffs zu.
    Ciros riesige Gestalt versperrte ihm den Weg, und Celsus sah die Klinge nicht, in die er hineinrannte. Im Todeskampf schaute er in das Gesicht des Mannes, der ihn niedergestreckt hatte, aber dort war nichts zu sehen, nur Leere. Dann war er tot und glitt von dem Schwert auf das Deck.
    Julius setzte sich keuchend auf. In der Nähe hörte er das Splittern von Holz. Dort bahnten sich seine Männer den Weg in die verbarrikadierten Kajüten. Es war so gut wie vorüber. Er zuckte beim Lächeln zusammen, weil seine Lippen von einem Schlag bluteten, den er irgendwann im Kampf abbekommen hatte.
    Cabera kam über das Holzdeck auf ihn zugelaufen. Er sah noch ein bisschen magerer aus, falls das überhaupt möglich war, und in seinem breiten Grinsen fehlte seit dem letzten Mal mindestens ein weiterer Zahn. Trotzdem war es noch immer dasselbe Gesicht.
    »Ich habe ihnen immer wieder gesagt, dass du kommen würdest, aber sie wollten mir nicht glauben«, sagte er fröhlich.
    Julius stand auf und umarmte ihn, überwältigt vor Erleichterung, den alten Mann gesund und munter wiederzusehen. Es bedurfte keiner weiteren Worte.
    »Lasst uns nachsehen, wie viel von unserem Lösegeld Celsus schon ausgegeben hat«, sagte er schließlich. »Lampen! Schafft Lampen her! Bringt sie mit hinunter in den Frachtraum.«
    Cabera und die anderen folgten ihm die Treppe hinunter, die fast so steil war wie eine Leiter. Jeder der drängelnden Männer waren ebenso gespannt wie er, was sie wohl finden würden. Die Wachen waren betrunken gewesen und gleich beim ersten Angriff überwältigt worden, aber die vergitterte Tür war noch immer verschlossen, so wie Julius es angeordnet hatte. Als er die Hand darauf legte, hielt er einen Augenblick inne, atemlos vor Erwartung. Der Frachtraum konnte leer sein, das wusste er. Andererseits konnte er auch randvoll sein.
    Die Tür gab unter den Äxten leicht nach, und als die anderen Julius folgten, erhellten die Öllampen den Hohlraum, der direkt unter den Ruderbänken lag. Das wütende Gemurmel der Ruderer hallte als gespenstisches Echo durch den geschlossenen Raum. Die Belohnung für ihre Treue zu Celsus würde die Sklaverei sein, als einzige ausgebildete Mannschaft im Dienst Roms.
    Julius holte tief Luft. Alle Wände des Frachtraums bestanden aus stabilen, tiefen Eichenregalen, die vom Boden bis zur hohen Decke reichten. Auf jedem

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