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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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eingesetzt hast. Dramatisch, aber sie mögen das. Meine Glückwünsche.«
    Julius atmete lange und tief aus. Bei dem Gedanken, wie dicht er am Rande einer Katastrophe gestanden hatte, wurde ihm immer noch ein wenig schwindelig. Seine Beine fühlten sich zittrig an, als er zu Antonidus hinüberging. Laut genug, dass ihn die Richter trotz des Geschreis und Gejohles vernehmen konnten, nahm er den ersten Teil seiner Rache für Cornelia.
    »Ich lege Hand an dich, für die Summe von dreißigtausend Sesterzen«, sagte er und packte Antonidus grob am Gewand.
    Der Mann versteifte sich in hilfloser Wut, seine Augen suchten Cato in den Zuschauern auf den Bänken. Auch Julius drehte sich um, ohne jedoch seinen Griff zu lockern. Er sah, wie sich Catos und Antonidus’ Blicke trafen, und wie Cato mit angewiderter Miene langsam den Kopf schüttelte. Antonidus schien von der plötzlichen Wendung, die sein Glück genommen hatte, wie betäubt.
    »Ich habe das Geld nicht«, sagte er.
    Jetzt mischte sich Rufus ein: »Es ist üblich, für die Zahlung einer solchen Schuld eine Frist von dreißig Tagen einzuräumen.«
    »Nein«, erwiderte Julius mit humorlosem Lächeln. »Ich will das Geld sofort, andernfalls wird Antonidus augenblicklich gefesselt und auf dem Markt als Sklave verkauft.«
    Antonidus wand sich heftig in seinem Griff, konnte sich jedoch nicht losreißen.
    »Das darfst du nicht! Cato! Du kannst doch nicht zulassen, dass ich festgenommen werde!«, rief er, als Cato ihm den Rücken zukehrte und sich daranmachte, den Gerichtsplatz zu verlassen. Auch Pompeius befand sich unter den Zuschauern und betrachtete die Szene mit lebhaftem Interesse. Der ehemalige Heerführer bewahrte gerade noch so viel Geistesgegenwart, um die Geheimnisse der Attentäter nicht hervorzustammeln. Nach einer solchen Enthüllung hätte ihn entweder Pompeius oder Cato foltern und töten lassen.
    Jetzt kam Brutus nach vorne zu Julius. Er hatte einen Strick in der Hand.
    »Fessle ihn, Brutus, aber nicht zu grob. Ich möchte auf dem Sklavenmarkt einen möglichst hohen Preis für ihn erzielen«, sagte Julius schroff und ließ einen Augenblick lang seinem Zorn und seiner Verachtung freien Lauf.
    Brutus erledigte seine Aufgabe schnell und gewissenhaft und verpasste Antonidus zum Schluss noch einen Knebel, um dessen Gebrüll zu ersticken. Die Richter schauten zu, ohne einzugreifen, denn sie wussten, dass dies in Übereinstimmung mit dem Gesetz geschah, obwohl die beiden, die gegen Julius entschieden hatten, vor unterdrücktem Zorn dunkelrot waren.
    Als er fertig war, machte sich Rufus mit einer Hand auf Julius’ Arm bemerkbar.
    »Du hast gut gesprochen, Cäsar, aber Quintus ist zu alt, als dass er dich auch in Zukunft vertreten sollte. Ich hoffe, dass du dich an meinen Namen erinnerst, falls du selbst einmal einen Rechtsbeistand brauchst.«
    Julius starrte ihn an. »Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ich deinen Namen vergesse«, sagte er.
    Nachdem Antonidus gefesselt und von Cäsar für die Sklaverei beansprucht war, hob der Prätor die Sitzung auf, und die Menge brach abermals in lauten Jubel aus. Obwohl Cato als Erster gegangen war, entfernten sich auch die anderen Senatoren möglichst rasch; sie fühlten sich in der Gegenwart einer so großen Menge der Bürger, die sie repräsentierten, sichtlich unwohl.
    Gemeinsam schleiften Julius und Brutus den Feldherrn über den Boden und lehnten ihn grob an die Plattform mit den Schilden.
    Alexandria kämpfte sich durch die Menge der Senatoren zu Julius durch. Ihre Augen leuchteten triumphierend.
    »Gut gemacht. Einen Augenblick dachte ich schon, es wäre vorbei.«
    »Ich auch. Ich muss mich bei dem Tribun bedanken. Er hat mir das Leben gerettet.«
    »Vergiss nicht: Er ist ein Mann des Volkes«, schnaubte Brutus. »Wenn er sich so wie die anderen gegen dich entschieden hätte, hätten sie ihn in der Luft zerrissen. Bei den Göttern, schaut euch das bloß an!« Brutus zeigte auf die Bürger, die sich so nahe wie möglich herandrängten, um einen Blick auf Julius zu erhaschen.
    »Stell dich zu den Schilden und zeige dich den Leuten«, sagte Alexandria und strahlte ihn an. Was immer auch geschehen mochte, sie wusste, dass ihre Arbeit nun gefragt war und bei den wichtigen und wohlhabenden Bürgern Roms fortan hohe Preise erzielen würde.
    Julius drehte sich um, und die Menge jubelte ihm zu. Ein neuer Gesang wurde laut, und als er nach und nach verstand, dass Marius’ Name durch den seinen ersetzt wurde, schoss ihm

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