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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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erinnern, das er einmal geliebt hatte. Vielleicht würde die Unterhaltung nicht in einem Streit enden, und keiner von beiden würde den anderen allein lassen.
    Ein Schatten bewegte sich im Hof, und Cornelia hob den Kopf. Es hätte einer der Soldaten auf seiner Runde sein können, dachte sie, dann atmete sie erleichtert auf, als das graue Licht der Nacht ihn enthüllte. Es war Octavian, der die Liebenden heimlich beobachtete. Wenn sie ihn anrief, wäre der innige Augenblick zwischen Clodia und Tubruk zerstört, und sie hoffte nur, dass der Junge schlau genug war und sich nicht zu nahe heranwagte.
    Auch Julius war in diesen Mauern aufgewachsen, und auch er war einmal ebenso wie Octavian von der Liebe fasziniert gewesen.
    Schweigend sah sie zu, wie sich Octavian hinter einen Wassertrog kauerte und zu Tubruk hinüberspähte. Das Paar küsste sich wieder, und Tubruks Hand fuhr suchend auf dem Boden herum, während er abermals leise lachte. Als er das, was er suchte, gefunden hatte, sah Julia, wie sein Arm plötzlich nach hinten und wieder nach vorne schnellte und einen kleinen Stein dorthin schleuderte, wo sich Octavian versteckte.
    »Marsch ins Bett!«, rief Tubruk dem Jungen zu.
    Cornelia lächelte und nahm sich vor, der Aufforderung ebenfalls Folge zu leisten.
    »Die Tore des Senats öffnen sich!«, sagte Quintus, der schräg hinter Julius stand.
    Julius drehte sich um und sah die Richter aus dem Gebäude kommen.
    »Das ging aber schnell«, sagte er ein wenig nervös zu dem Anwalt.
    Der alte Mann nickte.
    »Schnell ist bei einem Eigentumsstreitfall nicht gut«, murmelte er düster.
    Mit einem Mal verspürte Julius Angst. Hatte er genug getan? Falls die Entscheidung gegen ihn ausfiel und die Richter dem Antrag auf Todesstrafe stattgaben, wäre er noch vor Sonnenuntergang tot. Er hörte ihre Sandalen auf den Steinen des Forums, als mäßen sie seine letzten Sekunden ab. Julius spürte, wie ihm der Schweiß unter der Toga herablief und auf der Haut kalt wurde.
    Gemeinsam mit allen anderen erhob er sich, um die Richter zu empfangen, und verneigte sich bei ihrem Eintreffen. Die Soldaten, die sie vom Senatsgebäude begleitet hatten, nahmen ihre Posten in einer zweiten Reihe zwischen der Menge und dem Gericht ein. Ihre Hände ruhten auf den Schwertknäufen. Julius sank der Mut. Wenn sie Ärger erwarteten, dann wahrscheinlich deshalb, weil die Richter sie von ihrem Urteilsspruch in Kenntnis gesetzt hatten.
    Die drei Magistrates schritten mit maßvoller Würde zu ihren Plätzen. Julius suchte ihre Blicke, um dort etwas von dem zu lesen, was ihm bevorstand. Sie gaben jedoch nichts preis, und die Menge verstummte abwartend, als die Spannung stieg.
    Der Magistrat, der während der Verhandlung gesprochen hatte, erhob sich gewichtig und mit grimmiger Miene.
    »Vernimm unser Urteil, Rom!«, rief er. »Wir haben nach der Wahrheit gesucht und sprechen als das Gesetz, und unsere Worte sind Gesetz.«
    Julius hielt unbewusst den Atem an, und die Stille, die ihn umgab, kam ihm nach dem donnernden Jubel und den Gesängen beinahe schmerzhaft vor.
    »Ich befinde zugunsten von General Antonidus«, sagte der Mann, Kopf und Hals starr gereckt. Die Menge heulte vor Wut auf, verstummte jedoch sogleich wieder, als sich der zweite Richter erhob.
    »Auch ich befinde zugunsten von Antonidus«, sagte er und ließ den Blick über das Chaos der Menge schweifen. Wieder brandete höhnisches Geschrei auf, und Julius verspürte einen leichten Schwindel.
    Jetzt erhob sich der Tribun, schaute erst auf die Menge hinab, dann zu den Bronzebildern des Marius, und ließ den Blick schließlich auf Julius ruhen.
    »Als Tribun habe ich das Recht, ein Veto gegen die Urteile meiner ehrenwerten Kollegen einzulegen. Von dieser Möglichkeit würde ich niemals leichtfertig Gebrauch machen, und ich habe die Argumente sorgfältig gegeneinander abgewogen.« Er legte eine kleine Pause ein, um seinen Worten Gewicht zu verleihen, und alle Augen waren auf ihn gerichtet.
    »Heute mache ich von meinem Vetorecht Gebrauch. Das Gericht urteilt zugunsten von Cäsar«, verkündete er.
    Die Menge geriet außer sich vor Freude, und der Ruf »Ma-ri-us!« brandete erneut auf, lauter als zuvor.
    Julius sank auf seinen Stuhl und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Gut gemacht, mein Junge.« Quintus lächelte ihn zahnlos an. »Jetzt kennen viele Leute deinen Namen, falls du dich jemals um ein höheres Amt bewerben solltest. Mir persönlich hat besonders gefallen, wie du diese Schilde

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