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Imperator 02 - König der Sklaven

Imperator 02 - König der Sklaven

Titel: Imperator 02 - König der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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den Hals, um die Anzahl derer zu schätzen, die aufgestanden waren, und atmete erleichtert auf. Es waren nicht genug, um die Wahl für sich zu entscheiden.
    »Crassus!«, rief der Vorsitzende mit unterdrücktem Lächeln.
    Julius erhob sich mit Pompeius und den anderen, die die Wahl für richtig gehalten hatten. Der Vorsitzende nickte dem Konsul zu, der ebenfalls aufstand und die Rednerbühne betrat.
    »Crassus ist zum Heerführer der Nordarmeen ernannt und wird hiermit beauftragt, gegen die Aufständischen ins Feld zu ziehen und die Rebellen erbarmungslos zu vernichten.«
    Crassus erhob sich, um den Senatoren zu danken.
    »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um Unheil von unserem Land und unserer Stadt abzuhalten. Sobald die Legionen auf dem Campus Martius bereitstehen, rücke ich gegen die Rebellen aus.«
    Er unterbrach sich einen Augenblick und lächelte dann verschlagen.
    »Ich belasse sämtliche Legaten unter mir in Amt und Würden, aber ich brauche einen Stellvertreter, falls ich fallen sollte. Ich ernenne Gnaeus Pompeius zu diesem Stellvertreter.«
    Überall wurden Flüche und Jubelrufe laut, niemand hörte mehr auf die Stimme des Debattenleiters, die wiederholt zur Ruhe mahnte. Julius musste angesichts dieses Schachzugs lachen, und Crassus, der sich sichtlich amüsierte, neigte den Kopf in seine Richtung.
    »Ruhe!«, brüllte der Vorsitzende empört gegen den Tumult an. Nur langsam wurde das Stimmengewirr unter seinem wütenden Blick leiser.
    »Wir sollten uns nun den Einzelheiten widmen, Senatoren«, sagte der Konsul und blätterte in seinen Unterlagen. »Unsere Boten berichten, dass die Sklaven nach Mutina gut bewaffnet seien, da sie sich die Waffen und den Nachschub der Legionäre angeeignet haben. Einer unserer Leute hat angeblich gesehen, wie die Gladiatoren die Sklaven im Umgang mit Schwert und Speer ausgebildet und sogar unsere Formationen auf dem Schlachtfeld nachgestellt haben. Nach Mutina sollten wir sie auf keinen Fall unterschätzen.« Nervös befeuchtete der Konsul den Zeigefinger und blätterte weiter in den Pergamenten, die vor ihm lagen.
    »Haben sie Offiziere gewählt?«, wollte Pompeius wissen.
    Der Konsul nickte ohne aufzusehen. »So, wie es aussieht, haben sie Strukturen gebildet, die denen unserer eigenen Legionen in jeder Hinsicht ähnlich sind. Mir liegt die ursprüngliche Nachricht des Eigentümers der Quartiere vor, aus denen die Gladiatoren entflohen sind. Sie muss hier irgendwo sein …«
    Die Senatoren warteten geduldig, bis der Konsul das Gesuchte gefunden hatte.
    »Richtig … es waren insgesamt siebzig Gladiatoren … alle Wachen wurden getötet. Die dortigen Sklaven haben sich ihnen angeschlossen, ob freiwillig oder unter Zwang, weiß der Mann nicht zu sagen. Er behauptet, er sei selbst nur mit knapper Not davongekommen. Allem Anschein nach bilden diese Gladiatoren die Offizierskaste ihrer Armee.«
    »Aber wer führt diesen Gladiatorenhaufen an?«, wollte Pompeius wissen, ohne sich darum zu kümmern, dass sein Ton in gewisser Weise bestätigte, dass Crassus’ Führerschaft nichts weiter war als eine Fassade.
    Wieder blätterte der Konsul in seinen Unterlagen herum und befeuchtete den Finger mehr als einmal, um sie voneinander zu trennen.
    »Ja, hier habe ich es. Sie werden von einem Gladiator namens Spartacus angeführt, einem Thraker. Er hat das Ganze angezettelt, und die anderen sind ihm gefolgt. Mehr habe ich hier nicht, aber sobald weitere Berichte eingehen, leite ich sie unverzüglich an Crassus weiter.«
    »Mit eurer Erlaubnis, meine Herren, würde ich jetzt gern mit meinem Stellvertreter von hier aufbrechen und uns auf den bevorstehenden Marsch vorbereiten«, sagte Crassus.
    Beim Umdrehen tippte er mit der Hand auf Julius’ Schulter. »Wenn wir losziehen, will ich die Primigenia dabei haben, Julius«, sagte er leise.
    »Sie wird bereit sein«, versprach Julius.
    Crassus entspannte sich in der wohligen Wärme der im Boden eingelassenen Wanne und ließ alle Mühsal des Tages von sich gleiten. Draußen war es schon früh dunkel geworden, doch das Badegemach wurde durch leise flackernde Laternen und Kerzen erleuchtet und die Luft von dichtem Dampf erfüllt. Er genoss die Kühle des Marmors an seinen Armen, die auf der marmornen Einfassung ruhten. Das Wasser reichte ihm bis zum Hals, aber da er unter der Oberfläche auf einem blank polierten Steinsitz saß, konnte er sich völlig entspannen. Er atmete langsam aus und fragte sich, warum das Becken in seinem

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