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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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sehen war. Wenn er den Befehl zu früh gab, warf die Dritte hinter ihnen vielleicht zu kurz. Wenn er zu lange wartete, wurde der vernichtende Eindruck, die ersten Reihen des Angriffs niedergemäht zu sehen, verfehlt, weil die Wurfgeschosse über sie hinwegflogen.
    »Speere!«, rief Brutus, so laut er konnte, und schleuderte seinen eigenen hoch in die Luft.
    10.000 Soldaten rissen die Arme nach vorne und griffen dann gleich nach dem nächsten Speer, der vor ihren Füßen lag. Noch ehe die erste Salve landete, das wusste Brutus, würde die Zehnte schon zwei weitere in der Luft haben. Die Dritte Gallica schleuderte ihre Speere langsamer, aber nicht viel, angestachelt vom Vorbild der Veteranen und der Angst vor dem Angriff.
    Er hatte den Zeitpunkt perfekt gewählt. Die verschiedenen Reihen der Zehnten und Dritten schickten ihre Speere wie einen Teppich aus pfeifendem Eisen auf den Feind. Nicht nur die erste Reihe, sondern die ersten zehn Reihen verwandelten sich innerhalb von Sekunden von rennenden Kriegern in blutige Leichen. Hunderte starben durch die erste Welle, und die Überlebenden sahen bereits die schwarze Wolke der zweiten Salve auf sich zukommen, während sie sich gegenseitig weitertrieben.
    Dem Tod von oben konnte niemand ausweichen. Die Speere fielen in Gruppen oder weit auseinander aus der Luft. Ein einzelner Mann konnte von mehreren zugleich durchbohrt oder eine ganze Reihe niedergestreckt werden, in der ein Einziger wie durch ein Wunder unversehrt blieb. Obwohl sich die Helvetier unter ihren Schilden bargen, bohrten sich die schweren Eisenköpfe durch Holz und Knochen gleichermaßen in den weichen Erdboden unter ihnen. Brutus sah, wie viele Stammeskrieger verzweifelt versuchten, ihre Schilde voneinander zu lösen, die zum Teil mit denen anderer fest zusammengeheftet waren. Viele lebten noch, konnten aber nicht mehr aufstehen, während das Blut aus ihnen herausströmte.
    Brutus sah, wie der Angriff ins Stocken kam. Die dritte Welle richtete weniger Schaden an, und noch vor der letzten zogen sie sich zurück und rannten in wilder Flucht vor den Männern auf dem Hügel davon. Die Zehnte brach in Jubel aus, als die Gallier die Flucht ergriffen, und Brutus blickte nach Osten und hielt nach Julius Ausschau. Wenn er seine Legionen in diesem Augenblick angreifen ließe, hätten sie die Helvetier leicht in Panik versetzen und ihnen eine vernichtende Niederlage beibringen können. Doch es war nichts von ihm zu sehen.
    Die Helvetier formierten sich außerhalb ihrer Reichweite neu und schickten sich an, über die Leichen ihrer besten Krieger hinweg vorzurücken.
    »Diese Männer haben noch nie gegen die Legionen Roms gekämpft!«, rief Brutus den Männern um sich herum zu.
    Einige lächelten, aber ihre Augen waren auf die vorrückenden Horden gerichtet, die die leblosen Körper der Gefallenen unter sich verschwinden ließen, als sie den Hügel abermals erklommen. Einige der römischen Speere wurden aus den Leichen gezogen und nach der Zehnten geworfen, flogen aber aufgrund des ansteigenden Terrains nicht weit genug.
    »Schwerter bereit!«, befahl Brutus, und zum ersten Mal zogen beide Legionen die Klingen und hielten sie hoch, so dass sie das Sonnenlicht reflektierten. Brutus sah sich um und hob stolz den Kopf. Sollten sie nur klettern, dachte er.
    Keuchend und schnaufend brachen die Phalanx-Formationen auseinander, als sich die Helvetier den Linien der Römer näherten. Die Zehnte wartete geduldig auf sie, jeder Mann neben Freunden, die er seit Jahren kannte. In den römischen Reihen gab es keine Angst. Sie standen in makelloser Formation und wussten, dass die Cornicen die ersten Reihen würden wechseln lassen, sobald sie müde wurden. Sie trugen Schwerter aus gehärtetem Eisen, und Brutus sah überall ungeduldige Erwartung in den Gesichtern. Einige Legionäre winkten den Kriegern sogar zu und feuerten sie an. Einen Augenblick lang sah er sie vor seinem inneren Auge, wie die Helvetier sie sehen mussten: eine Mauer aus Männern und Schilden, ohne eine Lücke.
    Die ersten Helvetier trafen auf die Zehnte und wurden mit geübter Unerbittlichkeit niedergemacht. Die harten römischen Klingen schlugen überall entlang der Linien auf sie ein und trennten Arme und Köpfe mit einem einzigen Streich ab. Die langen Speere der Helvetier konnten die römischen Schilde nicht durchdringen, und Brutus frohlockte über den Blutzoll.
    Er stand auf der rechten Seite in der dritten Reihe und musste sich von dem faszinierenden Anblick

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