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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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losreißen. Er überblickte ihre Position. Eine riesige Horde von Männern kämpfte sich den Berg hoch, um ihre Kameraden zu unterstützen, viele andere strömten um den Hügel herum, um von der Flanke her anzugreifen. Er spürte, wie ihm erneut der Schweiß ausbrach, als er nach Julius Ausschau hielt. Die Sonne blendete ihn aus diesem Winkel, aber er kniff die Augen zusammen und spähte durch das grelle Licht hinüber zur Baumlinie.
    »Komm schon, komm schon«, sagte er laut.
    Es würde noch eine Weile dauern, bis die Helvetier seine Männer eingekreist hatten, aber wenn sie die Kammlinie hinter ihnen erreichten, gab es keine Rückzugsmöglichkeit mehr für die Zehnte und die Dritte. Er stöhnte vor Wut und Enttäuschung auf, als er sah, wie wenig Krieger die Helvetier als Wachen bei den Frauen und Kindern zurückgelassen hatten. Ein Angriff in ihrem Rücken würde sie augenblicklich in Panik versetzen.
    Die schiere Überzahl der Angreifer begann Lücken in die vordersten Reihen der Römer zu schlagen. Die Velites waren schnell und nur leicht gepanzert, und obwohl sie ohne Unterbrechung zwei Stunden hintereinander kämpfen konnten, dachte Brutus daran, die schweren Reihen nach vorne zu schicken, um sie für den Rückzug, den er vielleicht befehlen musste, frisch zu erhalten. Falls Julius nicht bald kam, würde Brutus sich mit den Legionen auf den Hügelkamm zurückziehen und dabei um jeden Zoll kämpfen müssen. Noch schwerer würde der Kampf allerdings, wenn sie erst den Schwertern der Krieger hinter ihnen ausgeliefert waren.
    Brutus blickte über die Köpfe seiner Männer hinweg, und sein Herz raste vor Wut. Falls er den Rückzug überlebte, würde Julius für die Vernichtung der Zehnten büßen. Nach all den Jahren in Spanien kannte er fast jeden einzelnen von ihnen, und jeder Gefallene war für ihn wie ein persönlicher Schicksalsschlag.
    Dann schrie er vor Freude und Erleichterung auf, als er plötzlich in der Ferne die silbernen Reihen von Julius’ Legionen auf die Ebene stürmen sah. Die Helvetier im Tross bliesen Warnsignale auf ihren Hörnern, und Brutus sah, wie die Reserve-Phalanxen augenblicklich kehrtmachten, um der neuen Bedrohung zu begegnen. Weitere Hörner erklangen auf dem Hügel, die Stammeskrieger blieben stehen und blickten in die Ebene hinab. Brutus brüllte ihnen triumphierend unverständliches Zeug entgegen, als sie sich von der Zehnten zurückzuziehen begannen und eine Lücke zwischen den beiden Armeen entstand. Jetzt würde es keine Flankenmanöver mehr geben, denn jeder Krieger versuchte verzweifelt, seinen Besitz und seine Familie zu beschützen.
    »Zehnte und Dritte!«, rief Brutus immer wieder nach links und nach rechts. Sie warteten auf seine Befehle, und er hob den Arm und senkte ihn in Richtung Ebene. »Schließt die Reihen! Bogenschützen, sammelt alle Pfeile auf, die ihr finden könnt! Zum Angriff, Zehnte! Zum Angriff, Dritte!«
    10.000 Legionäre setzten sich auf sein Wort hin wie ein einziger Mann in Bewegung, und Brutus meinte, seine Brust müsse vor Stolz bersten.
    Die Helvetier hatten keine Kavallerie. Julius schickte die Extraordinarii los, um ihre Linien anzugreifen, während sie verzweifelt versuchten, sich neu zu formieren, um den neuen Angriff abzuwehren. Julius marschierte neben Marcus Antonius und behielt Octavian im Auge, der die Linien seiner Reiter im spitzen Winkel an die helvetischen Phalanxen heranführte. Im vollen Galopp griff jeder Mann hinunter zu der langen Lederröhre an seinem Bein und zog einen dünnen Speer hervor, den er dann mit tödlicher Präzision warf. Die Helvetier brüllten und schwangen drohend ihre Schilde, aber Octavian griff sie erst direkt an, nachdem die letzten Speere geschleudert waren. Bis Julius das Ende der Marschkolonne erreicht hatte, befanden sich die Reserven in wilder Auflösung, und es war nicht schwer, den Rest aufzureiben.
    Auf seinen Befehl bliesen die Cornicen das Signal zum doppelten Tempo, und 20.000 Legionäre verfielen in einen lockeren Trab, in dem sie meilenweit rennen konnten, direkt auf den Feind zu. Den riesigen Zug der helvetischen Sippen beobachteten sie schweigend, als sie ohne einen Zuruf an ihnen vorbeiströmten. Von ihnen ging keine Gefahr aus, und Julius dachte angestrengt darüber nach, wie er den größten Nutzen aus dieser Lage ziehen konnte.
    Die Krieger, die den Hügel angegriffen hatten, flohen inzwischen in wilder Panik zurück zum Tross, und Julius lächelte, als er die schimmernden Rechtecke der

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