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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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behinderte das Vorankommen der Pferde und machte jede Art von koordiniertem Kampf unmöglich. Die reine Überzahl wäre dann entscheidend, und die Helvetier hatten eine riesige Menge an Kriegern und keine andere Möglichkeit, als weiterzumarschieren.
    Der Stamm hatte das erste Dorf, auf das sie an der Grenze der Haeduer stießen, niedergebrannt, und die Kundschafter hatten gemeldet, dass es keine Überlebenden gab. Frauen und Tiere hatte man im Tross mitgenommen, den Rest niedergemetzelt. Dorf für Dorf würden sie das Land wie Heuschrecken durchqueren, falls es Julius nicht gelang, sie in der Ebene zu stellen. Er dankte seinen Göttern, dass sie nicht die Nacht hindurch weitermarschierten. Ohne Zweifel wiegte sie ihre große Zahl in falscher Sicherheit, obwohl es selbst mit den bereitstehenden Legionen schwer vorstellbar war, wie er sie angreifen und gegen sie gewinnen sollte.
    Julius wandte sich an Brutus.
    »Siehst du diesen Hügel dort im Westen?« Er zeigte auf eine grün und grau gestreifte Felsenspitze in der diesigen Ferne. Brutus nickte. »Das ist eine starke Stellung. Besetze mit der Zehnten und der Dritten den Kamm, damit ihr bei Tagesanbruch bereit seid. Die Helvetier werden die Bedrohung sehen, und sie können euch nicht einfach da oben lassen, weil ihr von dort aus über sie herfallen könntet. Nimm die Bogenschützen aus Ariminum mit, aber halte sie im Hintergrund. Sie werden dir auf dem Hügel mehr nützen als in der Ebene.«
    Er lächelte grimmig und schlug Brutus auf die Schulter.
    »Diese Stammeskrieger haben noch nie gegen eine Legion gekämpft, Brutus. Wenn die Sonne aufgeht, werden sie sich gerade mal zehntausend Mann gegenübersehen. Du wirst ihnen eine Lektion erteilen.«
    Brutus sah ihn an. Die Sonne stand dicht über dem Horizont und schien in Julius’ wild entschlossenes Gesicht.
    »Es wird dunkel sein, ehe ich dort bin«, erwiderte Brutus. Den Befehl ausdrücklicher in Frage zu stellen, wagte er nicht vor den Kundschaftern.
    Julius schien seine Bedenken nicht zu bemerken und fuhr schnell fort: »Ihr müsst leise sein, wenn ihr dort hinaufsteigt. Wenn sie euch sehen und angreifen, falle ich ihnen in den Rücken. Beeilt euch.«
    Brutus rutschte rückwärts fort, bis er von den Helvetiern nicht mehr gesehen werden konnte, dann rannte er zu seinen Männern.
    »Auf die Beine, Jungs«, sagte er, als er die ersten Reihen der Zehnten erreichte. »Ihr werdet heute Nacht nicht viel Schlaf bekommen.«
    Noch vor Tagesanbruch blickte Julius wieder über die Ebene. Die Sonne ging hinter ihm auf, und alles war in graues Licht getaucht, lange bevor sie sich über den Bergen erhob. Die Helvetier nahmen ihre Marschordnung wieder ein, und Julius beobachtete, wie die Krieger die anderen Stammesangehörigen zum Aufstehen zwangen. Diejenigen, die Schwerter und Speere bei sich trugen, hatten eine besondere Stellung, wie Julius sehen konnte. Sie brauchten keine Vorräte zu tragen, um unbehindert kämpfen und rennen zu können. Julius wartete auf den Augenblick, wenn sie die Legionen entdeckten, die ihre Position auf dem Hügel eingenommen hatten. Es schien eine Ewigkeit zu dauern.
    Hinter ihm wartete Marcus Antonius mit seiner und drei anderen Legionen, frierend und grimmig, ohne Frühstück und wärmende Feuer. Sie schienen kaum auszureichen, um es mit einer so riesigen Armee aufzunehmen, aber Julius fiel nichts Besseres ein, um ihre Chancen zu vergrößern.
    Ein Pferd kam hinter ihm angaloppiert, und Julius drehte sich wütend um, um den Reiter zum Halten zu bringen, ehe er gesehen werden konnte. Er erhob sich und nahm eine geduckte Haltung ein, als er das bleiche Gesicht des Kundschafters sah. Als der Reiter aus dem Sattel glitt, konnte er zuerst nicht sprechen, so sehr war er außer Atem.
    »Herr, eine feindliche Einheit befindet sich auf dem Hügel im Westen! Es sind sehr viele.«
    Julius blickte im schwachen Licht wieder zu den Helvetiern hinüber. Sie waren dabei, das Lager abzubrechen, ohne die geringsten Anzeichen von Panik oder Aufruhr. Hatten sie die Kundschafter gesichtet und bereiteten ein Flankenmanöver vor? Sein Respekt vor dem Stamm stieg. Und wo war Brutus? Die beiden Heere waren offensichtlich in der Dunkelheit nicht aufeinander gestoßen, denn der Schlachtenlärm wäre meilenweit zu hören gewesen. War Brutus im Dunkel der Nacht auf den falschen Hügel gestiegen? Julius fluchte wütend über den Rückschlag. Er setzte das Fernrohr ans Auge, aber bei dem schwachen Licht konnte er nichts

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