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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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gebracht, so dass sich die Zehnte endlich ungehindert aufstellen konnte. Sie formierte sich zu einem riesigen Verteidigungskarree, das sich mit überlappenden Schilden gegen einen Kavallerieangriff wappnete. Speere wurden bereitgehalten, Pfeile auf Bogensehnen gelegt. Die vorderste Reihe wartete geduldig darauf, den ersten Angriff abzuwehren.
    Er kam nicht. Zu Julius’ Erstaunen verschwand Ariovist tiefer in der Menge der Reiter, die sich plötzlich und unerwartet zurückzog. Einige Legionäre der Zehnten johlten und brüllten hinüber, doch die Kundschafter waren noch nicht aus dem Wald im Westen zurück, und Julius wagte keinen Vorstoß, ohne zu wissen, wer in jenen grünen Tiefen lauerte.
    Ariovist führte seine Männer aus der Reichweite der feindlichen Speere und dann auch der Pfeile, bevor er sie wieder anhalten ließ. Obwohl es in den Reihen der Sueben offenkundig sehr viele heißblütige Jünglinge gab, bewiesen sie bei diesem Rückzug eiserne Disziplin, wobei bestimmte Truppenteile anderen immer wieder Rückendeckung gaben.
    »Was ist das für ein Spiel?«, murmelte Brutus neben Julius. »Er muss doch wissen, dass unsere Legionen durch seine Verzögerung immer näher herankommen.«
    »Vielleicht will er uns vorwärts locken. Dieser Wald gefällt mir überhaupt nicht«, erwiderte Julius.
    Noch während er sprach, kam der erste Kundschafter zu den römischen Linien zurückgaloppiert.
    »Nichts, Herr«, keuchte er, als er salutiert hatte. »Weder Spuren noch alte Feuerstellen noch sonst ein Anzeichen für verborgene Einheiten.«
    Julius nickte und erinnerte sich plötzlich daran, wie er zum letzten Mal den Bericht eines Kundschafters ungeprüft angenommen hatte.
    Erst als zwei weitere seiner Reiter zwischen den Bäumen hervorkamen und ihm Bericht erstatteten, gab sich Julius zufrieden. Die Situation verwirrte ihn. Ariovist hatte sich aufgeführt, als wollte er zu einem wütenden Angriff übergehen, aber jetzt hielten sich seine Männer in gleichmütiger Unerschütterlichkeit zurück, ungerührt von den herausfordernden Gesten der Legionäre in der ersten Reihe der Zehnten.
    Julius trommelte gereizt mit den Fingern auf den Sattel. Hatten sie womöglich den Boden mit Fallen versehen? Unwahrscheinlich. Mit Pfählen versehene Gruben würden ihre eigene Armee mehr behindern, während sie der einzelnen römischen Legion zahlenmäßig überlegen war.
    »Sollen wir auf Marcus Antonius warten?«, fragte Brutus.
    Julius überlegte, wie lange es dauern würde, bis die Legionen seine Position erreicht hatten, und schnaubte wütend. Sie würden Stunden brauchen, bis sie hier waren, um ihn zu unterstützen.
    »Ja. Irgendetwas verstehe ich hier nicht. Ihre Truppen sind schnell und schlagkräftig, außerdem sind sie uns ungefähr zwei zu eins überlegen. Ariovist müsste angreifen, es sei denn, das Ganze war eine Finte, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Ich werde nicht das Leben meiner Zehnten aufs Spiel setzen und in eine Falle tappen, ehe die Verstärkung eintrifft.«
    Die Soldaten, die das hörten, wechselten zufriedene Blicke, was Julius, der unbeirrt zum Feind hinüberstarrte, nicht sehen konnte. Soweit es die Soldaten betraf, war ein Anführer, der sich um seine Männer sorgte, nicht mit Gold aufzuwiegen.
    Die Reiter der Sueben standen tausend Schritt von der Zehnten entfernt da und schwiegen. Eine Fliege summte vor Julius’ Gesicht herum, als er den Blick über ihre Reihen schweifen ließ.
    »Ruhig Blut, meine Herren. Wir warten erst einmal ab.«
    Als die gewaltige Marschkolonne der Legionen die Zehnte erreicht hatte, war auch Ariovists Hauptstreitmacht aufgerückt. Den besten Schätzungen der Kundschafter zufolge, die sich den Wurfspießen und Pfeilen der feindlichen Reiter aussetzten, hatten die Sueben an die 60.000 Krieger aufgestellt. Jeder Reiter hatte einen Fußsoldaten dabei, der, eine Hand in der Mähne des Pferdes, mit großer Geschwindigkeit neben dem Tier herrannte. Julius fühlte sich an die Spartaner erinnert, die auf die gleiche Weise in die Schlacht gestürmt waren, und hoffte nur, dass er es hier nicht mit einem Gegner vom gleichen Format zu tun bekam. Auch Brutus hatte eine sarkastische Bemerkung über die Schlacht von Thermopylae fallen lassen, an die er sich aus den Unterweisungen ihrer Hauslehrer vor vielen Jahren erinnerte; aber der Spartanerkönig hatte damals einen schmalen Gebirgspass verteidigen können, wohingegen Julius von einer derart beweglichen Streitmacht in die Zange genommen

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