Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
deformierten Schädel. »Die Sueben brauchen bei ihrer Überzahl nicht noch mehr Vorteile, und unsere Männer sind abergläubisch.«
    Ein Tumult vor dem Zelt ließ den Rat sofort aufspringen. Die Soldaten, die draußen postiert waren, riefen jemandem gedämpfte Worte zu, dann waren die unmissverständlichen Geräusche eines Handgemenges zu vernehmen. Brutus ging zum Zelteingang und schlug die Leinwand zurück.
    Zwei der von den Sueben gefangenen gallischen Sklaven wanden sich auf der Erde.
    »Entschuldige, Herr«, sagte einer der Wachposten rasch und salutierte vor Brutus. »Konsul Cäsar hat gesagt, er wolle nicht gestört werden, und diese beiden hier haben meine Warnung nicht beachtet.«
    »Gut gemacht«, erwiderte Brutus. Er beugte sich vor und half einem der Gallier auf die Füße. »Was gibt es denn so Wichtiges?«, fragte er.
    Der Mann funkelte den Wachsoldaten böse an, bevor er antwortete, doch Brutus verstand keine Silbe des Wortschwalls, der sich über ihn ergoss. Mit gerunzelter Stirn wechselte Brutus einen Blick mit der Wache.
    »Ich glaube, er hat deine Warnung überhaupt nicht verstanden. Adàn? Kommst du bitte her und übersetzt für mich?«
    Als Adàn vor ihm stand, redete der Mann sogar noch schneller. Inzwischen hatte sich auch sein Gefährte erhoben und rieb sich verdrossen den Bauch.
    »Wollt ihr die ganze Nacht dort draußen stehen bleiben?«, rief Julius von drinnen.
    »Ich glaube, das hier wird dich interessieren, Herr«, antwortete Adàn.
    »Das erklärt zumindest, warum wir sie nicht in einen Kampf verwickeln konnten«, sagte Julius. »Wenn dieser Ariovist dumm genug ist, auf seine Priester zu hören, können wir dabei nur gewinnen. Ich würde sagen, bis zum Neumond dauert es noch drei Tage.
    Wenn er bis dahin nicht gegen uns kämpfen will, können wir ihn bis zum Rhein zurückdrängen und ihn dort festnageln.«
    Julius’ besorgte und verärgerte Stimmung war angesichts der Neuigkeiten, die die gallischen Sklaven ihm mitgeteilt hatten, sofort verflogen. Seine Reiter hatten gejubelt, als sie noch mehr Angehörige ihres eigenen Volkes unter den anderen Gefangenen ausfindig machten, und die entscheidende Information erklärte einiges hinsichtlich des Verhaltens des suebischen Königs.
    Julius lauschte, als Adàn den Wortschwall übersetzte, der aus dem Mann hervorsprudelte. Ariovist war gesagt worden, er würde sterben, wenn er vor dem Neumond kämpfe. Das bedeutete, dass das wutschäumende Treffen in gewisser Hinsicht eine Finte gewesen war, die Julius aufgedeckt hatte, als er die Zehnte in Schlachtformation hatte aufstellen lassen. Er erinnerte sich an das Aufblitzen von Furcht in den Augen des Königs. Jetzt endlich verstand er. Es war eine Schwäche des Anführers, seinen Priestern so viel Einfluss auf seine Armee zu gewähren, da war sich Julius sicher. Die Griechen hatten sich von ihrer Abhängigkeit von Orakeln behindern lassen, und jeder römische Feldherr, der sich von den Eingeweiden von Vögeln oder Fischen hatte weismachen lassen, dass ihn das Verderben erwartet, hatte wertvolle Zeit oder gar seinen Platzvorteil verloren. Julius weigerte sich, solche Männer aufs Schlachtfeld mitzunehmen, denn er war überzeugt davon, dass sie mehr schadeten als nützten.
    Julius hatte seine grobe Landkarte von dem Gebiet, in dem sie sich befanden, mit Gewichten beschwert auf dem Tisch ausgebreitet. Er zeigte auf den schwarzen Strich, der den sich nach Norden schlängelnden Rhein markierte. Der Fluss war weniger als fünfzehn Meilen entfernt. Selbst mit den schweren Karren der Gepäckkolonne ließ sich diese Entfernung bis zum Neumond mit Leichtigkeit zurücklegen, und er dankte den Göttern dafür, dass sie ihm die Haeduer-Sklaven in die Hände gespielt hatten.
    »Wir brechen unser Lager eine Stunde vor Tagesanbruch ab, meine Herren«, teilte Julius seinen Heerführern mit. »Ich will, dass die Ballistae, Onager und Skorpione mitkommen, so weit es das Gelände zulässt. Wenn sie zurückfallen, sollen sie eben für die Entscheidungsschlacht nachgebracht werden. Octavian befehligt die Extraordinarii, Marcus Antonius übernimmt meine rechte Flanke, Bericus die linke, und sämtliche Skorpione werden bei jedem Halt nach vorne gebracht. Die Zehnte und die Dritte Gallica bilden die Mitte. Die Männer sollen morgen ein gutes Frühstück bekommen und ihre Wasserschläuche aus den Fässern füllen. Lasst sie alle wissen, was wir heute Abend hier erfahren haben. Das macht ihnen Mut. Sorgt dafür, dass die

Weitere Kostenlose Bücher