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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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kochte Brutus innerlich darüber, dass Marcus Antonius den Befehl über die weiter hinten abwartenden Legionen erhalten hatte. Er konnte die Tatsache akzeptieren, dass Julius ihn und Octavian als Anführer der Extraordinarii dabeihaben wollte, aber Marcus Antonius hatte sich nicht das Recht erworben, Julius’ stellvertretender Kommandeur zu sein. Brutus war übelster Laune, als er sein Pferd herumriss, um auf Unruhe direkt hinter ihm zu reagieren.
    »Nehmt die Zügel auf, beim Mars, sonst lasse ich euch auspeitschen!«, schrie er einen Trupp unglücklicher, kreuz und quer durcheinander wimmelnder Triarii an. In ihrer schweren Rüstung saßen sie wie scheppernde Getreidesäcke auf den Pferden, und Brutus verdrehte die Augen, als sich der Nächste zu weit nach vorne beugte und mit einem lauten Scheppern zwischen den Beinen seines Reittieres verschwand.
    So zog man nicht in eine Schlacht, auch wenn ihr Ausbruch noch ungewiss war. Die Zehnte war an den Rhythmus der Fußsoldaten gewöhnt, und die schwitzenden, fluchenden Männer rings um ihn herum hatten nichts von der konzentrierten Ruhe, die er sonst von ihnen kannte.
    Octavian galoppierte an ihm vorbei und zwang mit seinem kräftigen Wallach eine ungleichmäßige Reihe von Ponys wieder in Formation. Die beiden Männer wechselten einen kurzen Blick. Octavian grinste. Ihn schien die Situation zu amüsieren. Brutus lächelte nicht zurück, sondern verfluchte stattdessen leise die Zehnte, als zwei Pferde ein Stück vor ihm aneinander gerieten und die Reiter verzweifelt an den Zügeln rissen, bis die gequälten Tiere in Panik ausbrachen und durchgingen. Brutus holte sie mit einem kurzen Sprint ein und hielt sie fest, bis die Legionäre sie wieder unter Kontrolle hatten. Man konnte von den Männern nicht die lässige Haltung Tausender von Übungsstunden erwarten, und er hoffte nur, dass Julius genug Verstand besaß, den Befehl zum Anhalten zu geben, bevor Ariovist ihre erbärmlichen Reiterkünste auffielen. Männer, die im Sattel geboren waren, würden sich nicht täuschen lassen.
    Kurz vor dem Aufbruch war Julius noch einmal zu ihm gekommen. Er hatte Brutus’ Kälte bemerkt und beschwichtigend auf ihn eingeredet.
    »Ich muss dich mitnehmen, Brutus«, sagte er. »Die Extraordinarii sind die einzigen fähigen Reiter, die ich habe, und sie sind deine Befehle gewöhnt.«
    Julius war dicht neben ihn getreten, damit niemand sonst ihn hören konnte.
    »Und falls ich zum Kampf gezwungen werde, möchte ich nicht Marcus Antonius an meiner Seite haben. Er hält zu viel von diesem Ariovist und seiner Freundschaft mit Rom.«
    Brutus hatte genickt, obwohl die Worte nicht viel dazu beitrugen, das Gefühl, hintergangen worden zu sein, zu beschwichtigen. Marcus Antonius’ Posten stand ihm zu.
    Noch vor Mittag erblickten die Vorreiter »die Hand« und machten Meldung. Als die Zehnte sich der Felsformation näherte, konnte Brutus vor sich Tausende von berittenen Männern in perfekter Aufstellung erkennen. Sie hatten für die Begegnung eine Stelle ausgesucht, an der die Kavallerie auf beiden Seiten von steilen Berghängen behindert wurde. Der Felsen, den sie »die Hand« nannten, bildete den höchsten Punkt gen Osten, wohingegen das Gelände im Westen in dichtem Wald erstickte. Brutus fragte sich, ob Ariovist zwischen den dunklen Eichen noch mehr Männer versteckt hielt. Er wusste, dass er selbst sie dort postiert hätte, und hoffte, dass die Legionen nicht in eine Falle tappten. Eines war sicher: Falls es bei einer Auseinandersetzung mit diesen germanischen Reitern zum Rückzug kam, dann musste die Zehnte ihn zu Fuß bewerkstelligen, oder sie wurde niedergemacht.
    Die Cornicen bliesen zum Absteigen, ein aus zwei Tönen bestehendes Signal, über das sie sich vor dem Aufbruch im Lager verständigt hatten. Erleichtert sah Brutus, wie die Zehnte ihre Unbeholfenheit abstreifte, sobald sie festen Boden unter den Füßen hatte.
    Nur die Extraordinarii blieben im Sattel, um die Flanken zu schützen. Die Legionäre der Zehnten führten ihre Pferde schlecht gelaunt und mit grimmigen Gesichtern am Zügel weiter. Brutus drangsalierte sie weiterhin und befahl den Zenturios, Ordnung in den Reihen zu halten, während sie sich dem Ort der Zusammenkunft und dem König der germanischen Sueben näherten. Je dichter sie an den Feind herankamen, desto mehr wuchs die Spannung, und schon bald erkannte Brutus Einzelheiten der Männer, auf die sie zugingen. Ariovist sah er zum ersten Mal, als der König mit drei

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