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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Menge machte ihm instinktiv Platz, so wie Wölfe instinktiv den Blick vom grausamsten Mitglied des Rudels abwandten. Sein rasierter Schädel glänzte in der Morgensonne vor Schweiß. Pompeius konnte ihn lediglich anstarren.
    »Sie sind weg, Pompeius, diejenigen, die überlebt haben«, sagte Clodius. »Ruf deine Soldaten zurück.« Seine rechte Hand war nass vor Blut, und die Klinge, die er hielt, war dicht am Griff abgebrochen.
    Pompeius kam wieder zu sich, als ein Offizier seiner Legion das Schwert hob, um Clodius niederzustrecken.
    »Halt ein!«, rief Pompeius, der endlich begriffen hatte. »Das hier sind Verbündete!«
    Clodius nickte bekräftigend, und Pompeius hörte, wie der Befehl weitergegeben wurde, während sich die Legionäre rings um ihn versammelten und ein Schlachtkarree bildeten. Clodius wurde weggedrängt, aber Pompeius hielt ihn am Arm fest.
    »Muss ich raten, wer hinter diesem Überfall steckt?«, fragte er. Clodius zuckte die massigen Schultern.
    »Er ist bereits im Senatsgebäude. Eine Verbindung zu ihm lässt sich garantiert nicht beweisen. Milo ist schlau genug, um seine Hände sauber zu halten.« In einer ironischen Geste warf Clodius das abgebrochene Messer zu Boden und wischte sich die blutigen Fäuste am Saum seines Gewandes ab.
    »Und deine Männer standen bereit?«, fragte Pompeius, der sich sogleich für das ständige Misstrauen verabscheute, das zu einem festen Bestandteil seines Lebens geworden war.
    Clodius kniff bei dieser Andeutung die Augen zusammen. »Nein. Ohne fünfzig von meinen Leuten setzte ich keinen Fuß auf das Forum. Es waren genug, um rechtzeitig zu dir durchzudringen. Bevor es losging, wusste ich nichts davon.«
    »Dann schulden wir unser Leben deiner raschen Entscheidung«, sagte Pompeius. Als er hörte, wie nicht weit von ihm ein Wimmern abrupt abbrach, wirbelte er herum. »Sind welche übrig, die man befragen kann?«
    Clodius sah ihn an. »Nicht jetzt. Bei dieser Art von Arbeit werden keine Namen preisgegeben. Glaube mir, ich kenne mich da aus.«
    Pompeius nickte und versuchte zugleich, nicht auf die innere Stimme zu achten, die ihn fragte, ob nicht Clodius die ganze Sache inszeniert hatte. Es war ein unangenehmer Gedanke, aber er stand bei dem Manne in einer Schuld, die ihn für Jahre an ihn binden würde. Nicht wenigen Männern im Senat wäre so eine Schuld durchaus den Tod einiger ihrer Diener wert, und Clodius war bekannt dafür, dass er in keiner Hinsicht besonders zimperlich war. Pompeius sah Crassus in die Augen und konnte sich denken, dass der alte Mann ähnliche Gedanken hegte. Kaum wahrnehmbar hob Crassus die Schultern und ließ sie wieder sinken, und Pompeius sah erneut den Mann an, der ihnen das Leben gerettet hatte. Wahrscheinlich würden sie die Wahrheit nie erfahren.
    Pompeius bemerkte, dass er noch immer den Dolch in der Hand hielt. Unter Schmerzen löste er die Finger vom Griff. Neben Clodius’ ochsengleicher Stärke kam er sich alt vor. Am liebsten hätte er sich sofort das Blut von der Haut gewaschen, sich irgendwohin zurückgezogen, wo er vor allem sicher war, und wäre in ein warmes Bad getaucht, aber er wusste, dass mehr von ihm erwartet wurde. Hunderte von Männern standen in Hörweite, und bis zum Abend würde in allen Läden und Tavernen der Stadt über den blutigen Zwischenfall geredet werden.
    »Ich komme zu spät zum Senat, meine Herren«, sagte er mit erstarkender Stimme. »Reinigt das Pflaster vom Blut, ehe ich zurückkomme. Die Getreidesteuern warten auf niemanden.«
    Es war keine besonders geistreiche Bemerkung, aber Clodius lachte.
    Schulter an Schulter mit Crassus ging Pompeius durch die Gasse aus Clodius’ Männern, und viele neigten respektvoll die Köpfe, als sie vorüberschritten.
    Die Zehnte zog sich in Panik zurück, ihre geordneten Reihen verwandelten sich in das Durcheinander einer wilden Flucht. Tausende Reiter der Kavallerie der Senonen verfolgten sie, lösten sich vom Hauptgeschehen der Schlacht, dort, wo die Legionen aus Ariminum unbeirrt weiterkämpften und keinen Fußbreit vor dem Feind wichen.
    Das Marschlager der vorangegangenen Nacht war weniger als eine Meile entfernt, und die fliehende Zehnte, Julius unter ihnen, legte diese Entfernung mit großer Geschwindigkeit zurück. Die Extraordinarii schützten die Nachhut vor den wilden Angriffen der Senonen, und kein einziger Mann fiel, bis sie die schweren Tore der Festung erreichten und sich hinter die Mauern flüchten konnten.
    Die Senonen erwiesen sich als schwierige

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