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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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zusammen und ging hinaus. Ein frischer Windstoß wehte in das stickige Zelt und ließ die Kerze flackern. Adàn überflog die Worte, die er niedergeschrieben hatte, und wünschte, Julius würde endlich schlafen. Sie alle waren hungrig, aber der Winter hatte ebenso wie bei allen anderen das Fleisch von den Knochen ihres Heerführers gebrannt. Julius’ Haut hatte einen gelblichen Ton angenommen und spannte über dem Schädel, und Adàn sah dunkle Ränder unter seinen Augen, die ihn wie den leibhaftigen Tod aussehen ließen.
    Adàn dachte, Julius sei eingeschlafen, und fing an, seine Schriftrollen einzusammeln, um sich hinauszustehlen, ohne ihn zu wecken. Er hielt in der Bewegung inne, als Julius an den Schweißflecken seiner Tunika kratzte und sich dann das Gesicht rieb. Adàn schüttelte langsam den Kopf über die Veränderungen, die dieser Mann durchgemacht hatte, seit er ihm zum ersten Mal begegnet war. Gallien hatte mehr genommen, als es gegeben hatte.
    »Wo war ich stehen geblieben?«, fragte Julius, ohne die Augen zu öffnen. Seine krächzende Stimme jagte Adàn im Halbdunkeln einen Schauer über den Rücken.
    »Avaricum. Der Arzt ist hereingekommen, als ich gerade über den letzten Tag geschrieben habe.«
    »Ah, genau. Können wir fortfahren?«
    »Wenn du es wünschst, Herr. Vielleicht wäre es besser, wenn ich dich etwas ausruhen lasse«, antwortete Adàn.
    Julius erwiderte nichts darauf, sondern kratzte sich nur am unrasierten Kinn.
    »Avaricus kam bald nach der Vernichtung dreier Kohorten unter Bericus. Schreibst du?«
    »Ja«, flüsterte Adàn. Zu seiner Verwunderung spürte er, wie ihm Tränen in die Augen stiegen, als Julius sich zum Weitermachen zwang. Woher die Tränen rührten, konnte sich der Spanier nicht erklären.
    »Wir bauten eine Rampe bis an die Mauern und erstürmten die Stadt. Nach allem, was sie gesehen hatten, konnte ich die Männer nicht zurückhalten. Ich habe es auch nicht versucht.« Julius unterbrach sich, und Adàn hörte seinen Atem als raues Rasseln vor den Geräuschen der Legionen draußen.
    »Achthundert haben uns überlebt, Adàn. Halte die Wahrheit für mich fest. Von vierzigtausend Männern, Frauen und Kindern waren nur noch achthundert übrig, als wir fertig waren. Wir haben ihnen die Stadt über dem Kopf angezündet, haben das wenige Getreide genommen, das sie in ihren Speichern hatten. Aber selbst danach konnte man die Rippen meiner Soldaten noch zählen. Vercingetorix war natürlich weitergezogen, und jede Stadt, die wir erreichten, war zerstört. Er trieb das Vieh vor sich her und ließ uns nichts anderes als Vögel und Wildkaninchen, die wir mühsam fangen mussten. Vierzigtausend Mann zu verpflegen, Adàn. Ohne die Speicher von Avaricum wären wir am Ende gewesen.
    Wir schlugen sie wieder und wieder in die Flucht, wo immer wir sie erwischen konnten, aber sämtliche Stämme Galliens hatten sich ihm angeschlossen, und er war uns jedes Mal zahlenmäßig überlegen. Bericus fiel im dritten oder vierten Monat, ich weiß es nicht mehr genau. Seine eigenen Hilfstruppen haben ihn in einen Hinterhalt gelockt. Wir haben seine Leiche nie gefunden.«
    Julius verfiel in tiefes Schweigen, als er daran dachte, wie Bericus sich geweigert hatte zu glauben, dass die Männer, die er ausgebildet hatte, ihn töten könnten. Er war ein ehrenhafter Mann gewesen, und er hatte für seine Überzeugung mit dem Leben bezahlt.
    »Vercingetorix zog weiter nach Süden, nach Gergovia, zu den Hügelfestungen dort, und ich konnte diese Mauern nicht bezwingen.«
    Adàn blickte auf und sah Julius’ Mundwinkel vor Zorn zucken. Dann ließ sich der Feldherr wieder mit geschlossenen Augen zurücksinken, und die krächzende Stimme schien tief aus seinem Inneren zu kommen.
    »Wir haben in Gergovia achthundert Mann verloren, und als der Frühling kam, sah ich meine Soldaten grünes Getreide essen, bis sie sich erbrachen. Trotzdem vernichteten wir die Armeen, die es wagten, sich uns in offener Feldschlacht zu stellen. Brutus und Octavian haben dort Großes für ihre Banner geleistet, Adàn, aber diese Übermacht … Jeder Stamm, den wir Freunde genannt haben, hat sich gegen uns erhoben, und es gab Zeiten … nein. Streiche das wieder, meine Zweifel sollen nicht niedergeschrieben werden.
    Wir konnten ihn in Gergovia nicht aushungern, und unsere eigenen Männer wurden immer schwächer. Ich war gezwungen, weiter nach Westen zu ziehen, um Verpflegung zu beschaffen, und auch dort fanden wir kaum genug, um dem

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