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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Vercingetorix gesagt.
    Auch wenn sie zahlenmäßig weit unterlegen waren, hatten die Römer bislang jede gegen sie ins Feld geschickte Armee besiegt, und diejenigen von ihnen, die immer noch am Leben waren, waren Veteranen und erfahrene Kämpfer, die am schwersten zu töten waren. Madoc wünschte sich, dass sein Bruder bei ihm wäre, um die Reiterei anzuführen. Er konnte die Blicke und die Hoffnung der Verteidiger von Alesia förmlich spüren, und das schüchterte ihn ein. Inzwischen wusste er, dass sein Bruder ein besserer König war, als er es jemals hätte sein können. Madoc allein wäre niemals in der Lage gewesen, die Stämme zu vereinen, sie enger aneinander zu binden, als sie es seit tausend Jahren gewesen waren. Alte Zwistigkeiten waren vergessen, und am Ende hatten sie alle dem Hochkönig ihre besten Männer zu Hilfe gesandt, damit er der römischen Besatzung ein für alle Mal das Rückgrat brach.
    Nun hing alles von seinem Wort ab, und als die Sonne aufging, warteten Zehntausende auf sein Kommando.
    Julius erstieg einen Hügel, um zu den Männern zu sprechen, mit denen er seit neun Jahren in Gallien kämpfte. Er kannte Hunderte von ihnen mit Namen, und als er die Hügelkuppe erreicht hatte und sich stützend an den Fuß des Wachturms lehnte, sah er vertraute Gesichter erwartungsvoll zu ihm aufblicken. Wussten sie, wie erschöpft er war? Er hatte die Entbehrungen des Marsches quer durch Gallien und die Schlachten mit ihnen geteilt. Sie hatten gesehen, wie er sich mehr abverlangt hatte als jedem Einzelnen von ihnen, wie er sich tagelang keinen Schlaf gegönnt hatte, und jetzt war in ihm nichts mehr übrig, bis auf den eisernen Willen, der ihn auf den Beinen hielt.
    »Ich bitte euch nicht darum, für Rom zu kämpfen!«, brüllte er ihnen zu. »Was weiß Rom schon davon, was wir hier vollbringen? Was versteht der Senat schon davon, was wir sind? Die Kaufleute in ihren warmen Häusern, die Sklaven, die Baumeister und die Huren sind bei unseren Schlachten nicht dabei gewesen. Wenn ich an Rom denke, kann ich nicht an sie denken, so weit entfernt. Meine Brüder sind diejenigen, die ich hier vor mir sehe.«
    Die Worte gingen ihm vor seinen Legionen leicht über die Lippen. Er kannte sie alle, und schwache Jubelrufe ertönten, als sie zu der Gestalt im scharlachroten Feldherrenmantel emporblickten. Er hätte keinem Fremden diese Verbundenheit erklären können, aber das war auch nie nötig gewesen. Sie kannten ihn als das, was er war. Sie hatten gesehen, wie er in ihrer Mitte verwundet worden war, hatten ihn nach einem Marsch zu Tode erschöpft gesehen. Jeder Mann hier hatte eine Erinnerung daran, dass er einmal mit ihm gesprochen hatte, und das war ihnen allen mehr wert als die Silbermünzen, mit denen sie entlohnt wurden.
    »Ich bitte euch nicht darum, dieses eine Mal noch für Rom zu kämpfen. Ich bitte euch, es für mich zu tun«, sagte er, und sie hoben die Köpfe höher, um ihn zu hören, und der Jubel in den Reihen wurde lauter.
    »Wer wagt es, sich Rom zu nennen, solange wir am Leben sind? Ohne uns besteht die Stadt nur aus Steinen und Marmor. Wir sind ihr Blut und ihr Leben. Wir sind ihr ganzer Daseinsgrund.« Julius wies mit ausgestreckter Hand über die versammelten Horden des gallischen Heeres.
    »Welche Ehre es doch ist, so viele gegen uns ins Feld ziehen zu sehen! Sie kennen unsere Stärke, meine Legionen. Sie wissen, dass unser Geist nicht gebrochen werden kann. Ich sage euch, könnte ich tauschen und dort draußen stehen, ich hätte gewaltige Angst vor dem, was ich vor mir sehe. Ich wäre entsetzt. Denn sie sind nicht wir. Alexander selbst wäre ebenso stolz, mit euch zu marschieren, wie ich es bin. Er wäre stolz darauf zu sehen, wie ihr eure Schwerter in seinem Namen erhebt.« Er blickte in die Menge hinab und sah Renius dort unten stehen, der zu ihm heraufblickte.
    »Wenn unsere Herzen und unsere Arme müde werden, machen wir weiter«, brüllte Julius hinab. »Wenn unsere Bäuche leer und unsere Münder trocken sind, machen wir weiter! «
    Wieder hielt er kurz inne und lächelte zu ihnen hinab.
    »Meine Herren, wir sind keine Anfänger. Sollen wir diese elenden Barbaren in Stücke hauen?«
    Sie schlugen Schwerter und Schilder aneinander, und aus jeder Kehle bellte heisere Zustimmung.
    »Bemannt die Mauern! Sie kommen!«, rief Brutus, und die Legionäre nahmen ihre Stellungen ein. Als Julius hinunterstieg und zwischen ihnen hindurchging, standen sie stramm. Er war stolz auf jeden Einzelnen von

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