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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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erstarrte bei der Herausforderung. »Dann will ich es dir gleichtun, Julius.«
    Beide Männer schrieben die Summen und ihren Namen auf die Wachstafel.
    Renius räusperte sich. »Für mich fünf Goldstücke auf Domitius«, knurrte er.
    Als Einziger von ihnen konnte er die Münzen tatsächlich vorweisen und hielt sie linkisch in der Hand, bis der Sklave sie ihm abnahm. Der alte Gladiator blickte ihnen nach, bis ihr Glanz in einem Stoffbeutel verschwand, dann lehnte er sich schwitzend zurück. Suetonius hatte selbst einen Wetteinsatz abgeben wollen, aber nachdem er das gesehen hatte, ging er zu seinem Vater, um sich Geld zu borgen. Sie setzten zehn Goldstücke, und als die Wachstafel noch einmal die Runde machte, riskierte auch Bibulus ein wenig Silber aus seinem Geldbeutel.
    Der Sklave eilte zurück zu seinem Herrn, und Julius erhob sich, um den Cornicen das Zeichen zu geben. Die Menge verstummte, als sie ihn aufstehen sahen, und er fragte sich, wie viele von ihnen sich bei den Wahlen an seinen Namen erinnern würden. Einen Augenblick lang genoss er die Stille, dann ließ er die Hand fallen. Das laute Klagen der Hörner schallte durch die Arena.
    Domitius hatte sich, wenn er nicht selbst antreten musste, so viele der Kämpfe angesehen wie möglich. Er hatte sich Notizen über diejenigen gemacht, mit denen er in den späteren Runden rechnete, und von den letzten 32 war nur die Hälfte wirklich gefährlich. Der Mann aus dem Norden, der ihm gegenüberstand, war gut genug, um es bis hier geschafft zu haben, geriet aber schnell in Panik, wenn er bedrängt wurde, und Domitius hatte vor, ihn vom ersten Augenblick an zu bedrängen.
    Er spürte den Blick seines Gegners auf sich, als er Rücken und Beine dehnte, und versuchte, so friedlich und gelassen wie möglich auszusehen. Er hatte schon oft genug an Turnieren teilgenommen, um zu wissen, dass viele Kämpfe nicht mit dem Schwert, sondern in den Augenblicken davor gewonnen wurden. Sein alter Ausbilder hatte die Angewohnheit gehabt, mit gespreizten, flach auf dem Boden ausgestreckten Beinen vollkommen unbeweglich auf der Erde vor seinen Gegnern zu sitzen. Während diese herumhüpften und -sprangen, um ihre Muskeln zu lockern, blieb er ruhig wie ein Fels, und nichts machte sie nervöser als das. Wenn er sich dann endlich geschmeidig wie Rauch erhob, hatte er den Kampf schon halb gewonnen. Domitius hatte diese Lektion verstanden, und er ließ sich bei seinen Bewegungen nichts von seiner Müdigkeit anmerken. In Wahrheit war sein rechtes Knie steif und schmerzte von einem Stoß, den er in einem vorhergehenden Kampf abbekommen hatte, aber er verzog keine Miene, während er langsam und fließend seine Übungen machte, deren Eleganz eine hypnotisierende Wirkung ausstrahlte. Er spürte, wie eine große Ruhe über ihn kam, und sprach ein stummes Gebet für seinen alten Lehrer.
    Domitius hielt sein Schwert mit der Spitze nach unten vom Körper weg, stellte sich auf seine Markierung und blieb regungslos stehen. Sein Gegner rollte nervös die Schultern und warf den Kopf hin und her. Als sich ihre Blicke trafen, funkelte ihn der Mann aus dem Norden wütend an und versuchte, nicht als Erster wegzuschauen. Domitius stand da wie eine Statue, die hervortretenden Muskeln an seinen Schultern glänzten vor Schweiß. Die silbernen Panzer schützten zwar den Oberkörper der Kämpfer, aber Domitius konnte einem vorbeilaufenden Mann eine Haarsträhne abrasieren. Er fühlte sich stark.
    Die Hörner rissen ihn aus seiner Ruhe, und er stürzte vor, ehe der andere den Klang richtig registriert hatte. Die Beinarbeit des Mannes aus dem Norden hatte ihn in die Finalrunde gebracht. Ehe ihn eine Klinge erwischen konnte, war er ihr schon ausgewichen. Domitius konnte seinen Atem hören und konzentrierte sich darauf, während der andere zum Gegenangriff ansetzte. Der Nordmann setzte seinen Atem ein, um die Kraft des Schlages zu verstärken, und stöhnte bei jedem Hieb. Domitius ließ ihn seinen Rhythmus finden und wich seinem Angriff einige Schritte nach hinten aus, wobei er auf weitere Schwächen achtete.
    Beim letzten Schritt spürte Domitius einen stechenden Schmerz, als er das rechte Bein belastete, als hätte ihm jemand eine Nadel in die Kniescheibe gestoßen. Das Bein gab nach und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Augenblicklich geriet er unter Druck, denn sein Gegner spürte diese Schwäche sofort. Domitius versuchte, sie zu vergessen, aber er wagte es nicht mehr, sich auf sein Bein zu verlassen. Mit

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