Imperator 03 - Das Feld der Schwerter
hatte er schon drei gute Schwertkämpfer verpflichtet. Es war unumgänglich gewesen, diejenigen zu nehmen, die im römischen Stil kämpften, aber es hatte ihn geschmerzt, andere übergehen zu müssen. Der Ruf nach Kämpfern war weit über die Gegenden hinausgedrungen, die seine Boten aufgesucht hatten, und so waren Männer aus allen römischen Ländern und von noch weiter her gekommen. Afrikaner mischten sich unter mahagonifarbene Ägypter und Inder. Einer von ihnen, ein Mann namens Sung, hatte die schmalen Augen jener Volksstämme, die so weit im Osten lebten, dass sie fast schon der Welt der Märchen und Sagen entsprungen zu sein schienen. Julius hatte Wachen für ihn abstellen müssen, um die Leute auf den Straßen davon abzuhalten, ihn ständig anzufassen. Nur die Götter wussten, was er hier, so fern von seiner Heimat, zu suchen hatte, aber Sung führte das lange Schwert, das er bei sich trug, mit einer solchen Geschicklichkeit, dass er die letzten Runden nach den kürzesten Kämpfen von allen erreicht hatte. Julius beobachtete ihn, wie er die Konsuln grüßte, und beschloss, dem Mann, wenn er das Viertelfinale erreichte, ein Angebot zu machen, ob er nun im römischen Stil kämpfte oder nicht.
In dieser späten Phase wurden dem Publikum die Namen der Männer in der Arena verkündet, und jeder trat einzeln vor, um sich von den Massen Roms bejubeln zu lassen. Brutus und Octavian standen neben Domitius. Ihre Rüstungen glänzten in der Sonne. Julius lächelte, als er die Freude in ihren Gesichtern sah. Ganz egal, wer das Siegerschwert gewann, keiner von ihnen würde dieses Erlebnis jemals vergessen.
Die drei Römer hoben die Schwerter, um zuerst das Publikum und dann die Konsuln zu grüßen. Die Menge brüllte, eine Mauer aus Lärm, die überraschend und fast schon schmerzhaft war. Der Tag hatte begonnen. Der Ringmeister trat an die Messingtrichter, die seine Stimme verstärkten, und rief die Namen der ersten Kämpfer auf.
Domitius sollte gegen einen Mann aus dem Norden antreten, der mit der Erlaubnis seines Legionskommandeurs nach Hause gereist war, um an dem Turnier teilzunehmen. Der Kämpfer war ein großer Mann mit kräftigen Unterarmen und schmaler, geschmeidiger Taille. Während die anderen die Arena verließen, betrachtete er Domitius argwöhnisch und sah ihm bei seinen Dehnübungen zu. Selbst aus der Ferne konnte Julius nicht das geringste Anzeichen von Nervosität auf Domitius’ Gesicht ausmachen. Er fühlte, wie sein Herz schneller zu schlagen begann, während die Spannung wuchs, und die anderen in der Loge spürten es auch. Pompeius stand auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
»Soll ich auf deinen Mann wetten, Julius? Wird er das Achtelfinale erreichen?«
Julius drehte sich um und sah das Glitzern in den Augen des Konsuls. Pompeius’ Stirn glänzte vor Schweiß, seine Augen leuchteten erwartungsvoll. Julius nickte.
»Domitius ist der zweitbeste Schwertkämpfer, den ich je gesehen habe. Rufe die Wettsklaven, wir sollten ein Vermögen auf ihn setzen«, sagte er. Sie grinsten wie kleine Jungen, und es fiel ihm schwer, daran zu denken, dass dieser Mann nicht sein Freund war.
Der Sklave kam, um ihre Wetten anzunehmen. Pompeius verdrehte ärgerlich die Augen, als er sah, wie Crassus drei Silbermünzen abzählte, um sie dem Burschen zu geben.
»Nur ein Mal, Crassus. Nur ein einziges Mal möchte ich sehen, dass du genug wettest, dass es dir wehtun könnte. Kleingeld macht doch keinen Spaß. Es muss ein bisschen schmerzen.«
Crassus legte die Stirn in Falten und blickte zu Julius hinüber. Seine Wangen röteten sich, als er seine Münzen wegsteckte.
»Nun gut. Junge, gib mir deine Wetttafel.«
Der Junge zog ein viereckiges Holzstück hervor, das mit einer dünnen Wachsschicht überzogen war. Crassus drückte seinen Ring hinein und schrieb seinen Namen und Ziffern daneben, ohne sie den anderen zu zeigen. Als er die Tafel zurückgeben wollte, griff Pompeius danach und riss sie an sich. Er stieß einen leisen Pfiff aus. Der Sklave wartete geduldig.
»Alle Achtung, Crassus, das ist wirklich ein Vermögen. Ich habe dich noch nie ein ganzes Goldstück auf einmal setzen gesehen.«
Crassus schnaubte verächtlich und wandte seinen Blick den beiden Kämpfern zu, die sich auf ihre Positionen begaben und das Hornsignal erwarteten.
»Ich will hundert auf deinen Mann setzen, Julius. Hältst du mit?«, fragte Pompeius.
»Tausend für mich. Ich kenne meinen Mann«, erwiderte Julius.
Pompeius’ Gesicht
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