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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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die Zehnte, womit ich ihm die Ehre erweise, die ihm gebührt. General Octavian hat darum gebeten, das Kommando über die neue Vierte zu erhalten, was ich akzeptiert habe. Denkt immer daran, dass euer Leben von der Ehre meiner Zehnten abhängt und dass ihr diese Ehre mit euch tragt, wo ihr auch hingeht. Beschämt die Zehnte niemals!«
    Er ließ den Blick über die tausende vor sich gleiten und spürte, dass etwas von der Schande der vergangenen Nacht tatsächlich weggewaschen war. Und er wusste jetzt, dass Pompeius seinen Mut verloren hatte. Er war zu schlagen.
    Labienus stand still auf dem Übungshof von Dyrrhachium. Mehr als zweihundert Männer von Cäsars Dritter Legion knieten mit auf den Rücken gebundenen Händen im roten Staub vor ihm. Der Wind pfiff über den Hof und bedeckte sie mit feinem Flugsand, weshalb sie die Köpfe senkten und die stechenden Sandkörner aus den Augen zu blinzeln versuchten.
    Labienus war immer noch wütend auf den Mann, der vom Rücken eines edlen spanischen Wallachs aus die Vorgänge beobachtete. Doch er kannte seine Pflicht und würde nicht zögern, den Befehl zur Exekution zu geben. In einer der Unterkünfte wurde ein Dutzend Offiziere scharf bewacht. Sie würde man später foltern, um Informationen aus ihnen herauszupressen. An dem Rest würde man ein Exempel statuieren.
    Labienus sah zu Pompeius hinüber und wartete auf sein Kopfnicken. Er konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass die drei Legionen, die Pompeius hier versammelt hatte, wohl kaum noch mehr römisches Blut fließen sehen mussten. Beim Vergießen ihres eigenen Blutes hatten sie schon genug gelernt, als dass sie dies hier etwas Neues lehren könnte. Das hier geschah nicht ihretwegen, dachte Labienus bei sich. Es geschah allein für Pompeius.
    Vielleicht gab es einen Teil des alten Mannes, der wusste, was für ein Narr er gewesen war, die Extraordinarii letzte Nacht zurückzuhalten. Beim Morgengrauen hatte Labienus seine Spurenleser ausgeschickt, die keine Anzeichen für eine größere Streitmacht hatten finden können. Labienus wusste auch, dass diese Information durchsickern würde, und die Moral der Truppe würde unweigerlich noch weiter sinken.
    Erst als Pompeius’ Blick auf ihn fiel, bemerkte Labienus, dass er ihn angestarrt hatte, und er salutierte hastig, um seine Verlegenheit zu verbergen. Pompeius sah aus, als könne die steife Brise ihn vom Pferd wehen, und seine gelbliche Gesichtshaut spannte sich straff über die Wangenknochen. Labienus war sicher, dass Pompeius nicht mehr lange zu leben hatte, aber solange der Senat seine Diktatur nicht widerrief, hielt er die Herrschaft über ihrer aller Leben und Tod in Händen.
    Pompeius nickte knapp, und Labienus wandte sich den fünf Männern zu, die für diese Aufgabe ausgesucht worden waren. Obwohl er die brutalsten Totschläger unter seinem Kommando ausgewählt hatte, sah er deutlich, dass ihnen ihr Auftrag keine Freude bereitete.
    »Fangt an«, sagte Labienus zu ihnen.
    Vier der Männer traten mit gezogenen Dolchen vor, der fünfte jedoch zögerte.
    »Herr, das sind Römer. Es ist nicht recht.«
    »Stillgestanden!«, brüllte Labienus ihn an. »Zenturio! Her zu mir!«
    Als sich ihm sein Offizier näherte, schüttelte der Soldat entsetzt den Kopf. »Es tut mir Leid, Herr. Ich meinte doch nur …«
    Labienus ignorierte ihn. Der Zenturio, der vor ihm stand, war bleich und schwitzte.
    »Dieser Mann hier hat meinen Befehl verweigert. Er soll sich zu den anderen gesellen«, sagte Labienus.
    Der Soldat öffnete den Mund zu einem Schrei, und der Zenturio schlug ihm hart ins Gesicht, bevor er noch mehr Schande über seine Legion bringen konnte. Zwei weitere Schläge zwangen den benommenen Soldaten in die Knie, und Labienus sah gleichmütig zu, wie der Mann entwaffnet und am Ende der Gefangenenreihe zu Boden geworfen wurde. Auch die Gefangenen würdigten ihn keines Blickes.
    Labienus atmete betont langsam und ruhig aus, um seinen rasenden Puls zu besänftigen. Pompeius hatte den Vorfall verfolgt, aber wohl beschlossen, ihn zu ignorieren. Hinter dem Rücken ballte Labienus die Hände zu Fäusten, um seine innere Anspannung nicht preiszugeben. In ruhigeren Zeiten hätte er den Mann seiner Anmaßung wegen lediglich auspeitschen lassen, aber Pompeius war fähig, eine ganze Zenturie für die Unbedachtheit eines einzigen Mannes hinzurichten. Das zumindest war verhindert worden, und Labienus schickte insgeheim ein Stoßgebet gen Himmel, das ihm durch den Tag helfen

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