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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Betracht gezogen hatte. Die äußeren Tore waren eher um der Kunst und Schönheit willen gefertigt worden denn als solide Verteidigungsanlagen, und die Verteidiger selbst schienen hilflos durcheinander zu laufen und einander anzuschreien.
    Bewaffnete Soldaten kamen aus unsichtbaren Unterkünften und versuchten verzweifelt, sich zu formieren, bevor die Zehnte sie erreichte. Wie Schlachtvieh wurden sie niedergemäht, und ihr Blut ergoss sich über die Treppenstufen zum Hauptportal. Die bronzenen Türen, die bei Julius’ erstem Besuch geöffnet gewesen waren, waren jetzt geschlossen, und als er sie erreichte, hörte er, wie von innen Riegel vorgeschoben wurden. Er dankte seinen Göttern für Kleopatras Wissen und sprang über eine Steinmauer neben der Treppe. Dann rief er nach Hämmern, während er weiter auf einen Seiteneingang zurannte.
    Die hämmernden Schläge dröhnten weit in die Dunkelheit. Wie als Antwort darauf begann in der Nähe eine Alarmglocke zu läuten. Julius schickte eine Zenturie los, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Die Seitentür war solide gearbeitet. Julius hatte Mühe, seine Ungeduld zu zügeln. Er überprüfte die Schneide seines Schwertes, obwohl er es bis jetzt noch nicht mit Blut befleckt hatte. Dann veränderte sich der Klang der Schläge, und die Tür gab nach. Seine Zehnte drängte brüllend durch die entstandene Bresche, und Julius hörte Schreie aus dem Inneren. Er blieb vorne, schrie Befehle und führte seine Leute, so gut er es vermochte. Der Palast sah vollkommen anders aus als bei seinem vorherigen Besuch bei Tage, und er brauchte einige Sekunden, um zu wissen, wo er sich befand.
    »Zehnte zu mir!«, schrie er und rannte durch einen Gang.
    Hinter sich hörte er Octavian und Domitius keuchen und verlangsamte sein Tempo ein wenig. Es würde nichts nützen, direkt in die Schwerter der Verteidiger um den König herum hineinzulaufen, und die zwei Generäle konnten den Weg besser freibekommen.
    Just als er dies dachte, füllte sich der schwarze Gang mit Männern, und Julius sah Octavian und Domitius mit gezogenen Schwertern nach vorne preschen. Das einzige Licht rührte von einer Lampe viel weiter hinten her, und der Kampf war kurz und schrecklich; Leiber rangen im Schatten miteinander. Die römische Rüstung hielt den bronzenen Schwertern der Palastwachen leicht stand, und nach wenigen Minuten stürmten die ersten Soldaten der Zehnten über die Toten hinweg weiter vorwärts.
    »Wohin jetzt?«, fragte Octavian und spuckte Blut von einer aufgerissenen Lippe aus.
    Julius hätte sich mehr Licht gewünscht, konnte aber den weißen Schein der Marmortreppe ausmachen, die er eine Ewigkeit zuvor erklommen hatte.
    »Dort hinauf!«, sagte er und deutete in die richtige Richtung.
    Sein Atem ging stoßweise, und sein Schwert hatte durch das Blut einer namenlosen Wache seinen Glanz verloren, doch er rannte mit den anderen die Treppe hinauf. Kleopatra hatte ihm gesagt, wo ihr Bruder schlief, und Julius bog aus der Empfangshalle in einen Korridor ab, der besser beleuchtet war als der Rest des Labyrinths. Erneut sah er Octavian und Domitius Positionen weiter vorne einnehmen, und plötzlich schrie er ihnen zu, dass sie anhalten sollten.
    Sie waren an einer Tür vorbeigekommen, die aus reinem Gold gefertigt schien, und Julius sah sich nach den Männern mit den Hämmern um.
    »Hier! Hier ist er drin«, schrie Julius. »Hämmer zu mir!« Er warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür, die jedoch kein bisschen nachgab.
    »Wenn Ihr zur Seite treten wollt, Herr«, sagte ein stämmiger Soldat der Zehnten an seiner Seite. Julius trat zurück, als der Mann den eisernen Hammerkopf schwang und gemeinsam mit zwei Männern in schnellem, gleichmäßigem Rhythmus auf die Tür einschlug. Der Korridor wurde zum Brennpunkt für die römische Truppe, die Verteidigungsstellungen darum herum bezogen, während die letzten Hindernisse beiseite geräumt wurden.
    Das Gold war zwar dick, bekam jedoch mit jedem Schlag mehr Dellen, und es dauerte nicht lange, bis eine der großen, rechteckigen Barrieren nachgab und aus den zerschmetterten Angeln brach.
    Ein Pfeil flog durch die Lücke, prallte an einem Hammerkopf ab und durchbohrte die Wange eines Soldaten. Fluchend zerrte er daran, und drei Männer der Zehnten hielten ihn am Boden fest, während der Schaft abgebrochen und die Pfeilspitze mit brutaler Effizienz entfernt wurde. Als der zweite Türflügel nachgab, wurden Schilde gehoben, und zwei weitere der sirrenden Geschosse

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