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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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aber trotzdem gefällt er mir.«
    Sie wandte sich ihm zu, ihre Nähe war berauschend. Ohne nachzudenken, streckte er die Hand aus und legte den Arm um ihre schlanke Taille.
    »Meine Ratgeber warnen mich jeden Tag, dass es zu gefährlich ist, dich hier in Ägypten zu behalten«, sagte sie. »Sie sehen die Gier und die Kraft in deinen Männern und sonst nichts. Sie erinnern mich daran, dass du meine herrliche Bibliothek niedergebrannt hast und dass deine Soldaten gelacht und in der Asche Würfel gespielt haben.«
    »Es sind Soldaten«, erwiderte Julius. »Du kannst nicht erwarten …«
    Ihr Lachen ließ ihn verstummen. Röte breitete sich langsam auf seinen Wangen und seinem Hals aus.
    »Du bist so schnell bereit, sie zu verteidigen!«, sagte sie. Sie reckte sich, küsste die Unterseite seines Kinns und bettete den Kopf an seine Brust.
    »Meine Ratgeber regieren nicht«, sagte sie, »und sie wissen nichts darauf zu sagen, wenn ich ihnen entgegenhalte, dass du uns Zypern zurückgegeben hast. Das war nicht die Geste eines Zerstörers. Es hat dir viele Sympathien in meinem Volk eingebracht. Die Leute betrachten es als ein Zeichen dafür, dass unser alter Ruhm wieder aufersteht. Sie beobachten uns und warten ab, was wir gemeinsam erreichen werden.«
    Julius wollte die Stimmung nicht verderben, doch jetzt musste er es aussprechen. »Die Zeit wird kommen, da ich in meine eigene Stadt zurückkehren muss«, sagte er. »Ich warte noch, bis dein Bruder beigesetzt ist, aber ich muss fort.«
    Sie hob den Kopf und sah ihm mit beklommenem Blick in die Augen. Er spürte, wie sie sich von ihm entfernte. »Möchtest du das wirklich?«, fragte sie, wobei ihre Stimme nichts von ihren Gedanken verriet.
    Julius schüttelte den Kopf. »Nein. Ich möchte hier bleiben und die Jahre des Kampfes vergessen. Ich möchte dich an meiner Seite haben.«
    Die Spannung wich von ihr, als wäre sie nie da gewesen. Sie zog seinen Kopf zu ihrem duftenden Mund herab.
    Als sie sich trennten, war ihr Gesicht ebenso gerötet wie das seine, und ihre Augen glänzten.
    »Es wird nicht mehr lange dauern, dann bin ich frei«, sagte sie. »Wenn du dann bei mir bleibst, zeige ich dir den großen Nil. Ich lasse dir von den hübschesten Mädchen Ägyptens Weintrauben und andere Früchte in den Mund stecken. Jeden Abend werden Musikanten für uns spielen, während wir durchs Wasser gleiten. Ich werde dir jede Nacht und jede Stunde gehören. Willst du dafür nicht hier bleiben?«
    »Ich brauche die hübschesten Mädchen von Ägypten nicht«, erwiderte er. »Und eure Musik schmerzt mir in den Ohren. Aber wenn du da bist und mir allein gehörst, werde ich Rom eine Weile seinem eigenen Schicksal überlassen. Schließlich hat es so lange ohne mich überlebt.«
    Noch während er es aussprach, wusste er, dass es stimmte, trotzdem erstaunte es ihn. Er hatte immer davon geträumt, im Triumph in seine Heimatstadt zurückzukehren, zu all dem Ruhm und den Ehren, die er sich über die Jahre erworben hatte. Und nun spielte das alles auf ein Wort von ihr hin keine Rolle mehr. Vielleicht könnte er, wenn auch nur für eine kurze Zeit, alle Sorgen und Lasten abschütteln, aus denen sein gesamtes Leben letztendlich zu bestehen schien. Vielleicht konnte er das alles abstreifen und die Sonne auf dem Gesicht spüren, in der Gesellschaft dieses schönen, entzückenden Mädchens, das die Königin von Ägypten war.
    »Ich bin zu alt für dich«, sagte er leise und wollte, dass sie ihm widersprach.
    Kleopatra lachte und küsste ihn wieder. »Du hast mir bewiesen, dass das nicht stimmt!«, sagte sie, legte die Hand auf seinen Oberschenkel und ließ sie dort liegen. Er spürte die Wärme ihrer Hand auf seiner nackten Haut. Wie immer erregte ihn das unwiderstehlich.
    »Wenn wir ein Kind hätten«, sagte sie, »würde er das gemeinsame Erbe Ägyptens und Roms antreten. Er wäre ein zweiter Alexander.«
    Julius ließ den Blick in die Ferne schweifen, den Kopf voller leuchtender Träume. »Ich würde alles dafür geben, das zu erleben. Ich habe keine anderen Söhne«, sagte er lächelnd.
    Ihre Hand bewegte sich auf eine Weise an seinem Schenkel, dass ihm der Atem stockte. »Dann bete zu deinen Göttern, dass das, was ich unter dem Herzen trage, ein Sohn ist«, sagte sie ernst. Er wollte sie in die Arme nehmen, aber sie entzog sich seinem Griff. »Wenn die Trauer vorüber ist, zeige ich dir die Geheimnisse Ägyptens in mir«, rief sie über die Schulter zurück.
    Von ihren Worten überwältigt, sah

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