Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
Vom Netzwerk:
Gesichter zu ihm herauf, Gesichter von Männern, die er schon seit Jahren kannte. Die Tempel und die anderen Gebäude rings um das Forum schimmerten im Spätsommerlicht.
    »Nirgendwo auf der Welt gibt es ein Zuhause, das mehr Zuhause ist als diese Stadt«, sagte er schließlich. Seine Stimme trug weit über die versammelten Massen. »Ich habe Gallien gesehen, ich habe Kleinasien gesehen. Ich habe Griechenland, Spanien und Britannien gesehen. Ich bin durch Alexanders Städte gegangen und habe Edelsteine und fremde Götter gesehen. Ich habe in all diesen Ländern römische Stimmen gefunden, Römer, die das Land bearbeiten, Handel treiben und sich so ihren Lebensunterhalt verdienen. Ich habe unsere Gesetze und unsere Ehre in Ländern gesehen, die so weit von hier entfernt sind, dass sie einem wie Träume vorkommen. Diese Stadt nährt die ganze Welt.«
    Er verneigte sich vor ihrem Jubel, und als es schien, als würden sie nicht aufhören, ließ er seine Soldaten die stumpfen Enden ihrer Speere auf die Steine des Forums stoßen.
    »Es erfüllt mich mit großer Trauer, dass ich die sterblichen Überreste des Pompeius heimbringen muss. Aber er ist nicht von meiner Hand gestorben, und sein Dahinscheiden ist ein schwarzer Tag für Rom. Diejenigen, die ihn getötet haben, sind bestraft worden, und die Götter werden sie den Preis für einen Konsul nicht vergessen lassen. Sollen sie für alle Zeiten klagen, weil sie Hand an einen Mann Roms gelegt haben. In den kommenden Jahren werden sie sich an die Antwort erinnern, die wir ihnen gegeben haben! Diejenigen von euch, die reisen und Handel treiben, werden diesen Schutz unserer Stadt mit sich tragen. Wenn ihr von Feinden gefangen genommen werdet, sagt ihnen, dass ihr römische Bürger seid, und lasst sie den Sturm fürchten, der jedem einzelnen vergossenen Blutstropfen folgen wird. Dieser Sturm wird zu eurer Verteidigung eilen. Das gelobe ich hiermit euch allen.«
    Er hob die Hände, bevor sie abermals in Jubel ausbrechen konnten, denn er wollte ihnen mehr sagen. Vor seinem geistigen Auge konnte er die Wirklichkeit, die er gemeinsam mit Kleopatra schaffen wollte, so klar und deutlich sehen, dass die Worte dafür im Vergleich unvollkommen und minderwertig klangen.
    »Ich gewähre all jenen, die in diesem Bürgerkrieg ihre Waffen gegen mich erhoben haben, Amnestie. So wie ich die Männer von Corfinium und Griechenland begnadigt habe, so begnadige ich alle anderen, die nach bestem Wissen und Gewissen ihre Pflicht getan haben und ihrer Ehre gefolgt sind. Wir sind Brüder und Schwestern des gleichen Blutes. Wir fangen heute noch einmal ganz von vorne an und lassen die Vergangenheit hinter uns. Ich bin kein zweiter Sulla, der seine Feinde hinter jeder Tür sucht. Ich habe andere Visionen für Rom.«
    Er hielt inne und war sich der Senatoren bewusst, die gespannt jedem seiner Worte lauschten.
    »Die Götter haben meinen Stammbaum mit einem Sohn gesegnet, einem Sohn, in dessen Adern das Blut der ägyptischen Könige fließt. Ich habe ihn mit hierher gebracht, damit ihr ihn willkommen heißt, so wie ihr mich willkommen geheißen habt.«
    Eine von Kleopatras Ammen trat mit dem Kind vor, und Julius nahm seinen Sohn in die Arme. Der Junge fing sofort mit erstaunlicher Wildheit zu schreien an. Sein Gebrüll, das über das gesamte Forum hallte, zerriss Calpurnia fast das Herz, als sie den Stolz des Mannes sah, den sie anbetete. Sie hatte ihn verloren, und sie wandte sich ab.
    Die Bürger von Rom taten lautstark ihre Zustimmung kund, als Julius sich auf der Stelle drehte, um den Knaben allen zu zeigen. Seit jeher hatte er ihre Gefühle dirigieren können, und er wusste, wie sehr sie solche Vorstellungen liebten. Julius lachte laut vor Freude über ihre Reaktion, bevor er seinen Sohn wieder der verdrossenen Amme zurückgab. Der Lärm der Menge hatte das Kind erschreckt, es ließ sich nicht beruhigen, als sie mit ihm davoneilte.
    »Ich träume von einer Welt, in der römische Gerichte vom fernsten Winkel Afrikas bis in die eisigen Ländereien des Nordens Recht sprechen. Ihr werdet euren Kindern berichten, dass ihr hier wart, als Cäsar zurückkehrte. Ihr werdet ihnen erzählen, dass an jenem Tag die neue Welt ihren Anfang nahm. Wir werden sie erneuern und größer machen als alles, was zuvor da gewesen ist.«
    Er brachte sie abermals zum Schweigen, indem er beschwichtigend mit den Händen vor sich in der Luft wedelte.
    »Diese Dinge fallen uns nicht ohne Mühen und ohne Arbeit in den Schoß. Guter

Weitere Kostenlose Bücher