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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Noch nicht«, sagte sie und zog ihm das lange Gewand um die Schultern zurecht. »Ich habe sie hergebeten.«
    Brutus sah seine Mutter verdutzt an. Sein Blick zuckte zu dem Dolch hinüber, der noch immer auf dem Stuhl lag. »Ich teile der Stadt nicht mit, wo ich mich aufhalte, Servilia. Sind die Männer bewaffnet?«
    Sie zupfte und zerrte an der Robe, bis sie richtig saß und mit der Spange befestigt werden konnte. »Für dich stellen sie keine Gefahr dar. Ich habe ihnen gesagt, dass du ihren Worten Gehör schenken würdest. Anschließend verlassen sie uns wieder, und Talia kann ihre Arbeit fortsetzen. Oder du leistet mir beim Abendessen in meinen Gemächern Gesellschaft.«
    »Was soll das, Mutter?«, fragte Brutus. Seine Stimme wurde schneidend. »Ich mag solche Spielchen nicht, und auch keine Geheimnistuerei.«
    »Empfange diese Männer. Hör sie an«, erwiderte Servilia, als hätte er nichts gesagt. »Das ist alles.« Sie sah schweigend zu, wie er seinen Dolch in der Toga verbarg, dann trat sie einen Schritt zurück und musterte ihn. »Du siehst stark aus, Brutus. Das Alter hat dir mehr als nur Narben geschenkt. Ich werde sie hereinbitten.«
    Sie ging hinaus, und kurz darauf erschienen zwei Mitglieder des Senats in der Tür. Brutus erkannte sie sofort und kniff misstrauisch die Augen zusammen. Suetonius und Cassius waren sichtlich angespannt, als sie die Tür hinter sich schlossen und auf ihn zukamen.
    »Was ist denn so wichtig, dass ihr das Haus meiner Mutter aufsuchen müsst?«, erkundigte sich Brutus. Er verschränkte die Arme und achtete sorgfältig darauf, die rechte Hand in der Nähe des Dolchgriffs unter seinem Gewand zu lassen.
    Cassius sprach als Erster: »Wo sonst sollte man sich in Rom privat treffen?«
    Brutus sah die Sehnen am Hals des Mannes hervorstehen und fragte sich, ob seine Mutter dumm genug gewesen war, Attentäter in ihr Haus einzuladen. Der Senator stand eindeutig unter gewaltigem Druck, und Brutus fühlte sich in seiner Nähe sehr unwohl.
    »Was habt ihr mir zu sagen?«, fragte er langsam.
    Er zeigte auf die Bank und ließ die beiden Männer, die sich darauf niederließen, nicht aus den Augen. Er selbst blieb stehen, damit er sich bei Bedarf ungehindert bewegen konnte. Sein Instinkt mahnte ihn zu Vorsicht, doch er ließ sich nichts anmerken. Der Griff des Dolches war tröstlich unter seiner Hand.
    »Wir werden hier keine Namen nennen«, raunte Cassius. »Es ist dunkel draußen, und niemand hat uns gesehen. Genau genommen haben wir uns niemals getroffen.« Seine angestrengte Miene verzog sich zu einem unangenehmen Lächeln.
    »Fahr fort«, forderte ihn Brutus auf. Langsam wurde er ärgerlich. »Meine Mutter hat euch ein paar Augenblicke erkauft. Wenn ihr nichts Nützliches zu sagen habt, dann geht wieder.«
    Die beiden Männer wechselten einen Blick, und Cassius schluckte nervös.
    Suetonius räusperte sich. »Einige in dieser Stadt haben die Republik noch nicht vergessen«, sagte er. »Einige, denen es nicht gefällt, dass Senatoren wie Dienstboten behandelt werden.«
    Brutus sog scharf die Luft ein, als er allmählich begriff. »Sprich weiter.«
    »Diejenigen, die Rom lieben, sind womöglich nicht zufrieden damit, dass allzu viel Macht in der Hand eines Einzelnen liegt«, fuhr Suetonius fort. Ein dicker Schweißtropfen rann ihm vom Haaransatz über die Wange hinunter. »Sie wollen nicht, dass auf einer verderblichen Verbindung mit fremdem Blut ein Königshaus errichtet wird.«
    Die Worte hingen zwischen ihnen in der Luft, und Brutus starrte die beiden Männer an. Seine Gedanken wirbelten wild durcheinander. Wie viel davon hatte seine Mutter geahnt? Hatte sie ihre Absichten gekannt? Wenn auch nur eines der Mädchen lauschte, war ihrer aller Leben in Gefahr.
    »Einen Augenblick«, sagte er und ging zur Tür.
    Die plötzliche Bewegung ließ Cassius und Suetonius beinahe in Panik ausbrechen. Brutus riss die Tür auf und sah seine Mutter im Gang sitzen. Sie erhob sich und kam auf ihn zu.
    »Steckst du mit ihnen unter einer Decke?«, fragte er leise.
    Ihre Augen schimmerten. »Ich habe euch zusammengebracht. Der Rest liegt bei euch.«
    Brutus schaute seine Mutter an und sah, dass ihre Ungerührtheit eine Maske war.
    »Hör ihnen zu«, sagte sie wieder, als er zögerte.
    »Sind wir allein?«, fragte er.
    Sie nickte. »Niemand weiß, dass sie hier sind oder dass sie sich überhaupt mit dir treffen. In meinem Haus kann ich das mit Sicherheit sagen.«
    Brutus zog eine Grimasse. »Damit kannst du uns

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