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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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dass er das nicht tun würde. Er fragte sich, ob seine Mutter daran interessiert sein würde, Julius dabei zuzusehen, wie er seine Königin und seine aufgeblasene Überheblichkeit abermals vor aller Augen zur Schau stellte.
    »Ich freue mich schon drauf«, sagte er.
    Nach der Senatssitzung machte sich Marcus Antonius auf den Weg vom Forum zu Julius’ Haus. Er ging in Begleitung von sechs bewaffneten Liktoren, schenkte aber weder ihnen noch der sich vor ihnen teilenden Menschenmenge Beachtung.
    Eigentlich hatte er in Julius’ Abwesenheit eine lebhaftere Debatte im Senat erwartet. Er hätte es besser wissen müssen. Der leere Platz war eine größere Bedrohung gewesen als der Mann selbst. Sie alle wussten, dass über die Sitzung genauestens berichtet werden würde. Julius’ Schreiber notierten jede noch so nichtige Unterhaltung, und sogar Männer wie Cicero wurden von dem unablässigen Gekritzel nervös.
    Es hatte Zeiten gegeben, da derjenige, um den es ging, einen Hauch der alten Ehrenhaftigkeit und des alten Feuers in den Senat gebracht hatte. Julius hatte das Steuersystem des römischen Grundbesitzes abgeschafft und das Recht, Münzen zu prägen, an die Verantwortlichen in vielen Ländern übertragen. Auch die Griechen waren klug genug gewesen, nach dem letzten Aufstand ihre Finanzverwaltung nicht verkommen zu lassen, aber der Prätor von Spanien hatte die Reise nach Rom auf sich genommen, um sich über die neuesten Ausmaße der Korruption zu beschweren. So etwas war vor dem Bürgerkrieg die übliche Kost im Senat gewesen. Ein wenig der noblen Zurückhaltung hatte bei den Streitereien über Einzelheiten und Vorschläge gelitten.
    Marcus Antonius sah den Augenblick noch vor sich, als Cassius angedeutet hatte, dass das Problem im System selbst liege, wobei sein Blick zu dem Schreiber gewandert war, der alle seine Worte getreulich mitschrieb. Das schmale Gesicht des Senators war ein wenig blass geworden, und seine Finger hatten nervös auf dem Rednerpult getrommelt. Danach war die Debatte erlahmt und der spanische Prätor ohne eine Lösung für seine Probleme wieder nach Hause geschickt worden.
    Es war nicht so, wie es sich Marcus Antonius erträumt hatte, als Julius ihm vor Jahren das Kommando über Italien übergeben hatte. Während der Bürgerkrieg sich seinem Ende zugeneigt hatte, war es in Rom friedlich geblieben. Es stimmte, dass er keine großen Veränderungen durchgesetzt hatte, aber die Stadt war stabil gewesen und hatte sich prächtig entwickelt. Wer sich um die Erlaubnis zum Handeltreiben bemühte, wusste, dass er nach seinen Verdiensten beurteilt wurde. Schwierige juristische Entscheidungen verwies der Senat an die Gerichte und akzeptierte die dort gefällten Entscheidungen, ob er mit ihnen übereinstimmte oder nicht. Marcus Antonius hatte mehr gearbeitet als je zuvor in seinem Leben und hatte aus der Ordnung in der Stadt stille Befriedigung gezogen.
    Das alles hatte sich mit Julius’ Rückkehr geändert. Die Gerichte funktionierten zwar noch, doch niemand war so verrückt, dort eine Anklage gegen einen Günstling Cäsars vorzubringen. Die Rechtsstaatlichkeit hatte ihre Grundpfeiler eingebüßt, und Marcus Antonius wurde bei der neuen, übervorsichtigen Haltung übel. Julius hatte überall in Rom seine Spione, und nur selten fand man einen Mann, dem sein Leben so wenig wert war, dass er bereit gewesen wäre, etwas gegen den Diktator zu sagen, nicht einmal unter vier Augen.
    Es ist ein langes Jahr gewesen, dachte Marcus Antonius, als er den Hügel hinaufging. Länger als jedes andere Jahr in der Geschichte Roms. Der neue Kalender hatte die Stadt in Aufruhr versetzt, hatte für Missverständnisse und Chaos gesorgt. Julius hatte verkündet, es würde 445 Tage dauern, ehe die von ihm eingeführte neue Zählung der Monate einsetzte. Der ungewöhnliche Sommer, der so spät eingesetzt hatte, schien lediglich ein Symptom dieses Durcheinanders zu sein, als wären die Jahreszeiten selbst in Aufruhr. Lächelnd dachte Marcus Antonius an Ciceros Klage, jetzt müssten sich auch noch die Planeten und Sterne nach Cäsars Willen drehen.
    Früher hätte die Stadt Astronomen aus aller Welt kommen lassen, um die Ideen, die Julius aus Ägypten mitgebracht hatte, überprüfen zu lassen. Stattdessen hatten die Senatoren miteinander gewetteifert, um dem neuen System zu applaudieren, damit ihre Namen nur ja bis an Cäsars Ohr drangen.
    Seufzend erreichte Marcus Antonius das Tor zum alten Anwesen des Marius. Der Heerführer, den

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