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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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alle umbringen«, sagte er.
    Ihr Lächeln verspottete ihn. »Hör ihnen einfach zu, und beeil dich«, sagte sie.
    Er schloss die Tür wieder und drehte sich zu den beiden Senatoren um. Er wusste, was sie wollten, doch es war zu unglaublich, um es sofort zu begreifen. »Fahr fort«, sagte er erneut zu Suetonius.
    »Ich spreche zum Wohle Roms.« Suetonius benutzte die alte Redewendung. »Wir möchten, dass du dich uns anschließt.«
    »Wobei?«, wollte Brutus wissen. »Sprich es aus oder verlass dieses Haus.«
    Suetonius atmete ein. »Wir brauchen dich für einen Tod. Wir wollen, dass du uns hilfst, dem Senat wieder zu seiner Macht zu verhelfen. Es gibt dort schwache Männer, die sogar für einen neuen König stimmen würden, wenn man sie nicht davon abhält.«
    Brutus spürte, wie ihn eine unnatürliche Angst frösteln ließ. Er konnte sie nicht auffordern, den Namen auszusprechen. Er wusste nicht, ob er es ertragen würde, ihn zu hören.
    »Wie viele seid ihr?«, fragte er.
    Suetonius und Cassius wechselten einen warnenden Blick.
    »Vielleicht ist es besser für dich, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu wissen«, sagte Cassius. »Noch kennen wir deine Antwort nicht.«
    Brutus sagte nichts, und Cassius’ Miene verhärtete sich.
    »Du musst uns antworten. Wir sind schon zu weit gegangen, um es dabei zu belassen.«
    Brutus schaute die beiden Männer an und wusste, dass sie ihn, sollte er ablehnen, nicht am Leben lassen konnten. Gewiss waren draußen Bogenschützen postiert, die ihn niederschießen würden, sobald er das Haus verließ. So hätte er es jedenfalls geplant.
    Es spielte keine Rolle. Er hatte von Anfang an gewusst, wie seine Antwort ausfallen würde.
    »Ich bin der richtige Mann«, sagte er flüsternd. Die Spannung löste sich von den beiden. »Dies hier muss auf Vertrauen beruhen, aber ich möchte nicht, dass meine Mutter noch einmal damit zu tun hat«, fuhr er fort. »Ich miete ein anderes Haus, in dem wir uns treffen können.«
    »Ich hatte gedacht …«, setzte Suetonius an.
    Brutus brachte ihn mit einer Handbewegung zum Verstummen. »Nein. Ich bin der richtige Mann, um euch dabei anzuführen . Aber ich riskiere mein Leben nicht für Narren und Geheimnisse. Wenn es getan werden muss, dann muss es richtig getan werden.« Er unterbrach sich und atmete tief durch. »Wenn wir unser Leben für das Wohl Roms aufs Spiel setzen, dann muss es vor dem Frühling geschehen. Er plant einen Kriegszug zu den Parthern, der ihn womöglich für Jahre von Rom wegführt.«
    Cassius lächelte triumphierend. Er stand auf und streckte Brutus die Hand entgegen.
    »Die Republik ist ein Leben wert«, sagte er, als Brutus seine dünnen Finger ergriff.

 

    34
    Von den höchsten Dächern schwebten Millionen roter Rosenblütenblätter auf die Prozession des Diktators herab. Die Bürger von Rom reckten wie Kinder verzaubert die Arme empor. Seit Wochen schon waren sie von ihren Gehöften und Anwesen in die Stadt gekommen, angelockt von den Versprechungen eines ruhmreichen Spektakels. Die Preise für ein Nachtlager waren in die Höhe geschnellt, aber Julius hatte jeder Familie ein Säckchen voller Silber gegeben, dazu einen Krug mit süßem Öl und Mais zum Brotbacken. Der Duft von Frischgebackenem war schon früh am Morgen durch die Stadt gezogen, als die Menschen aufgestanden waren, um zuzusehen, wie Julius vor dem Jupitertempel einen weißen Stier opferte. Wie er erwartet hatte, waren die Omen vorteilhaft ausgefallen.
    Er hatte hunderte für die Vorkehrungen für seinen Triumph angeheuert, von den ehemaligen Abenteurern aus seinen Legionen, die damit beauftragt worden waren, wilde Tiere in Afrika zu fangen, bis zu den Steinmetzen, denen die Aufgabe zuteil geworden war, Alexandria in Rom nachzubilden. Statuen ägyptischer Gottheiten säumten die Route durch die Stadt, und bis zum Mittag kletterten auf vielen davon lachende und vor Freude johlende Kinder herum.
    Über den alten Straßen lag eine festliche Stimmung, an jeder Kreuzung wehten bunte Banner fröhlich über der Stadt. Am Abend würde so manches Mädchen Julius insgeheim für den kostenlosen Stoff für ein Hochzeitskleid danken. Bis dahin jedoch war Rom ein turbulentes Durcheinander aus Lärm und Farben.
    Der Zug, der sich zu Mittag durch die Hauptstraßen wand, war mehr als eine Meile lang und wurde bei jedem seiner Schritte von jubelnden Bürgern am Straßenrand begleitet. Soldaten der Zehnten und der Vierten waren aus dem Ruhestand gerufen worden, um Julius durch die

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