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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Stufen des Senatsgebäudes vor ihm auf, und er jagte sein Pferd in drei riesigen Sätzen hinauf. Oben angekommen machte er kehrt und blickte auf das Menschenmeer hinunter. Mehr als zehn Jahre waren vergangen, und seither hatte er Angst, Schmerz und Entbehrungen durchlebt. Aber jetzt gehörte Rom ihm. Er war endlich zu Hause.
    Die Legionen strömten weiter auf das Forum und bildeten große schimmernde Rechtecke, wie Inseln in der kunterbunten Menge. Sklaven und Bürger vermischten sich und drängten näher an den Senat heran, begierig darauf, an dem großen Augenblick teilzuhaben und ihm, Cäsar, zuzuhören. Die Ärmsten Roms waren sehr zahlreich vertreten, und heiser brüllend schubsten und drängten sie sich näher an die Stufen des Senatsgebäudes heran. Julius sah, wie die Marschsäule langsam zum Stillstand kam, weil sich seine Offiziere dagegen entschieden hatten, alle Männer zugleich auf einem einzigen Platz zu konzentrieren. Die Lage war gefährlich und chaotisch zugleich, und Julius musste vor Freude laut lachen.
    »Ich bin wieder zu Hause !«, brüllte er, so laut er konnte, über die Menschenmenge hinweg.
    Sie jubelten ihm zu, und er lehnte sich im Sattel zurück, hob die Hände und bedeutete ihnen, ruhig zu sein. Er blickte zu Brutus und Marcus Antonius hinunter, die ihre Pferde bis an die untersten Stufen der Treppe drängten. Brutus beugte sich gerade zur Seite, flüsterte Marcus Antonius ein paar Worte ins Ohr, und beide lachten.
    Nach und nach wurde die Menschenmenge still und wartete gespannt ab.
    »Meine Landsleute, die ihr euch hier versammelt habt«, begann Julius schließlich voller Staunen. »Zehn Jahre habe ich darauf gewartet, endlich wieder hier vor euch zu stehen.« Das Echo seiner Stimme hallte von den Tempeln wider. »Ich habe in Gallien die Stärke bewiesen, die wir unser Eigen nennen, oder etwa nicht? Ich habe Könige gestürzt und ihr Gold mitgebracht, damit es hier ausgegeben wird.«
    Bei dem Gedanken daran jubelte die Menge enthusiastisch, und er wusste, dass er den richtigen Ton getroffen hatte. Die schwierigeren Gespräche würden später kommen, wenn er diesen Tag erst einmal hinter sich gebracht hatte.
    »Ich habe unsere Straßen in neue Länder weitergeführt und Landgüter für unsere Bürger ausgewiesen. Wenn ihr je davon geträumt habt, Land zu besitzen, dann halte ich es jetzt für euch und für eure Kinder bereit. Ich habe für euch Meere überquert und neue Landkarten gezeichnet.« Er machte eine Pause und ließ den Jubel anschwellen. »Ich habe Rom all die Jahre in mir getragen, und ich habe meine Stadt niemals vergessen.«
    Ihr Jubel umtoste ihn, und wieder hob er die Hände.
    »Und doch ist dieser feierliche Augenblick überschattet. So wie ich hier stehe und die Luft atme, die ich so sehr liebe, so weiß ich, dass es einige gibt, die gegen mich aufrufen.« Absolute Stille trat ein. Sein Gesicht wurde sehr ernst.
    »Ich bin hier, um jeder Anfechtung meines Namens und meines Rufes entgegenzutreten. Aber wo sind diejenigen, die Cäsar beschuldigen? Wollen sie nicht vortreten, wenn ich nach ihnen rufe? Lasst sie kommen; ich habe nichts zu verbergen.«
    Jemand rief eine Antwort, die Julius nicht verstand, doch die Umstehenden lachten und plapperten fröhlich.
    »Ist es denn wirklich wahr, dass Pompeius meine Stadt verlassen hat, dass der Senat, dem ihr vertraut habt, Rom einfach im Stich gelassen hat? Nun, dann bewertet sie nach ihren Taten. Rom verdient bessere Männer als sie. Ihr habt Besseres verdient als Männer, die sich bei Nacht und Nebel davonschleichen, sobald ihr Leben in Gefahr ist! Ich bin gekommen, um als Konsul zu kandidieren, nicht um zu drohen und mich aufzuspielen. Wer will mir dieses Recht verweigern? Wer von euch will sich mit mir über die Gesetze streiten?«
    Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen und sah zu, wie sie auf dem Forum hin und her wogte wie Wasser. Trotz ihrer gewalttätigen und vulgären Art liebte er diese Menschen. Er liebte sie dafür, dass sie sich weigerten, die Köpfe zu senken und fügsam zu sein, und er liebte das Hochgefühl, das ihn befiel, wenn er sie direkt bei ihren Gefühlen packte. Viele Männer vor ihm waren genau daran zerbrochen, doch es gab kein anderes Risiko, das einzugehen sich gelohnt hätte.
    »Denjenigen unter euch, die sich vor der Zukunft fürchten, sage ich Folgendes: Ich habe genug Krieg erlebt. Ich werde mich um Frieden mit Pompeius und dem Senat bemühen, und wenn er mir verweigert wird, dann werde

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