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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Armee zum Sieg führen oder bei dem Versuch getötet werden und seinen Weg eben auf diese Weise beenden. Doch er war schon so weit gekommen, dass er jetzt keine Schwäche zulassen durfte.
    »Es ist nur ein Schritt«, sagte er sich, als er durch das Tor hindurch die Grenze der Stadtmauern überquerte.
    Als Julius, verschwitzt und staubig vom Ritt durch die brütend heiße Stadt, zu Marius’ altem Haus kam, wartete Servilia schon auf ihn. Verglichen mit ihm sah sie frisch und erholt aus, aber im hellen Licht des Tages war ihr Alter deutlicher zu sehen. Sie war schon immer mehr ein Geschöpf des Abends gewesen. Weil er vermeiden wollte, direkt von einer schwierigen Diskussion zur nächsten überzugehen, hantierte er an seinem Sattel herum und versuchte, zuerst seine Gedanken zu sammeln. Die Massen Roms sind um einiges leichter zu handhaben als Servilia, dachte er bei sich.
    Ein Sklave brachte ihm einen Becher geeisten Apfelsaft, und Julius leerte ihn, während er in die Gemächer ging, wo sie auf ihn wartete. Im Innenhof hörte man das Plätschern des Springbrunnens. Die hinteren Zimmer des Hauses waren im Rechteck um einen offenen Platz in der Mitte angeordnet, sodass der Duft der Pflanzen und Blüten überall zu riechen war. Es war ein wunderschönes Anwesen, und immer seltener erinnerte er sich an Marius’ Stimme, die damals hier zu hören gewesen war.
    »Und wieder Konsul«, sagte er zu ihr.
    Ihr Blick wurde einen Moment lang sanft, gerührt von seinem Stolz. Seit der Nacht, in der Brutus sich abgesetzt hatte, war nur sehr wenig Sanftheit von ihr ausgegangen. Zuerst hatte Julius geglaubt, sie fühle sich schuldig am Verrat ihres Sohnes, doch er hätte sie besser kennen müssen.
    »Deine Frau wird sich freuen, Cäsar«, sagte Servilia.
    Julius seufzte und sah, wie ihre Augen zornig aufblitzten. Er ging zu ihr hinüber und nahm sie in die Arme. »Aber ich bin hierher zu dir gekommen, so wie ich es versprochen habe, Servilia. Pompeia ist zu Hause, um mir einen Erben zu schenken, nichts weiter. Wir haben doch oft genug darüber geredet, findest du nicht? Um mir einen Sohn zu gebären, ist die Enkelin von Cornelius Sulla die beste Wahl, die ich treffen konnte. Er wird das Blut zweier adliger Familien in sich vereinen, und eines Tages, wenn ich nicht mehr bin, wird er Rom regieren.«
    Servilia zuckte nur die Achseln. Er wusste, dass sie ihm die überstürzte Heirat noch immer übel nahm.
    »Immerhin warst du diejenige, die mich als Erste darauf gebracht hat, dass ich einen Sohn brauche, Servilia«, rief er ihr in Erinnerung.
    Sie schnaubte verächtlich. »Das weiß ich. Aber ich kenne auch den Körperteil, mit dem Männer denken. Du bist kein Zuchtbulle, Julius, trotz all deiner Prahlerei. Oh ja, ich habe deine betrunkenen Soldaten über deine Manneskraft reden hören. Was für eine Freude zu hören, wie oft du sie in einer einzigen Nacht bestiegen hast.«
    Julius schüttelte sich vor Lachen. »Du kannst mich doch nicht für das Gerede meiner Soldaten verantwortlich machen!«, verwahrte er sich. »Als wüsstest du nicht, dass man darauf nichts geben darf.« Immer noch belustigt nahm er sie bei den Schultern. »Ich bin hier bei dir. Bedeutet dir das denn gar nichts? Pompeia wird die Mutter meiner Kinder sein, das ist alles. Ich behaupte nicht, dass es keinen Spaß machen würde, Kinder mit ihr zu zeugen. Das Mädchen ist extrem gut proportioniert …«
    Servilia stieß ihn von sich.
    »Ich habe sie gesehen«, sagte sie. »Pompeia ist eine Schönheit, aber sie hat keinen Verstand. Vermutlich ist dir das beim Anblick ihrer Brüste entgangen.«
    »Ich wollte eine gesunde, starke Frau, Servilia. Als Zuchtbulle sorge ich schon selbst für den Geist meiner Kinder.«
    »Du bist bestenfalls ein alter Bock«, erwiderte sie, und er lachte wieder.
    »Aber ein Bock, der zum zweiten Mal zum Konsul gewählt wurde, einer, der herrschen wird.«
    Sein Humor war ansteckend. Sie konnte ihm nicht länger widerstehen. Sie gab ihm einen Klaps auf die Wange, um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen.
    »Wenn es um Frauen geht, sind alle Männer Narren, Julius. Wenn du sie da draußen auf dem Anwesen zu lange allein lässt, kriegst du großen Ärger.«
    »Unsinn, sie wird sich nach mir verzehren. Alle Frauen, die auch nur eine Nacht mit Cäsar verbracht haben, sind ausnahmslos …«
    Wieder gab sie ihm einen Klaps, diesmal etwas stärker. »Du hast sie wegen ihrer Schönheit und wegen deiner Erben ausgewählt, aber du solltest ein

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