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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Gedanken kaum.
    »Herrin? Der Mann, nach dem Ihr gerufen habt, ist hier«, kündigte eine Sklavin an.
    Servilia erhob sich von der Liege; ihre goldenen Armbänder klimperten leise in der Stille. Die Sklavin entfernte sich eilig, und Servilia betrachtete den Mann, den sie hatte rufen lassen, mit vorsichtigem Interesse. Er war nicht sehr reich gekleidet, doch sie wusste, wenn er es darauf anlegte, konnte er in die Rolle eines Angehörigen jeder beliebigen Klasse Roms schlüpfen.
    »Ich habe eine weitere Aufgabe für dich, Belas«, sagte sie.
    Statt einer Antwort senkte er den Kopf, und sie sah, dass er auf dem Oberkopf langsam kahl wurde. Sie konnte sich gut daran erinnern, wie ihm das Haar noch in dichten blonden Locken bis auf die Schultern herabgefallen war, und bei dieser Ungerechtigkeit verzog sie das Gesicht. Das Alter verschonte niemanden.
    »Ich spiele den Dionysius noch drei Tage«, sagte er unvermittelt. »Theaterkenner bezeichnen die Aufführung als exzellent. Danach gehört meine Zeit dir.«
    Sie lächelte ihn an und stellte erfreut fest, dass er offensichtlich noch immer ein wenig in sie verliebt war. Vielleicht sah er sie ja durch den wohlwollenden Schleier der Erinnerungen, doch in seiner Bewunderung war er ihr immer sehr treu gewesen.
    »Es wird keine sehr schwierige Aufgabe für dich sein, Belas, aber sie führt dich für eine Weile aus der Stadt heraus.«
    »Aus Rom hinaus? Ich mag kleinere Städte aber nicht, Servilia. Die Bauern dort würden ein wunderschönes Stück von Euripides gar nicht erkennen, selbst wenn es laut schreiend um sie herum gespielt würde. Ich habe Rom seit fast zwanzig Jahren nicht mehr verlassen. Warum sollte ich es jetzt tun? Hier ist die Welt, und hier gibt es Menschen, die zu jeder Aufführung kommen, in der Belas spielt, selbst wenn es nur eine kleine Rolle ist.«
    Servilia lachte nicht über seine Eitelkeit. Auch wenn er vorgab, ein verkanntes Genie zu sein, so konnte er doch auch hart und gerissen sein, und in der Vergangenheit hatte er sich stets als sehr zuverlässig erwiesen.
    »Nicht einmal in eine kleinere Stadt, Belas. Ich möchte, dass du ein Anwesen außerhalb der Stadt beobachtest, genauer gesagt, eine Frau dort.«
    Belas sog scharf den Atem ein. »Gibt es denn wenigstens eine Taverne in der Nähe? Du wirst doch sicher nicht von mir erwarten, in stinkenden Gräben für dich auf der Lauer zu liegen? Dionysius sollte sich nicht so weit herablassen müssen.«
    »Dort gibt es auch keine Taverne, du alter Fuchs. Und ich nehme an, du hast den Ort, an den ich dich schicken will, ohnehin schon längst erraten. Soweit ich mich an das Stück erinnere, würde sich Dionysius für ein paar Goldstücke überall hinlegen.«
    Belas zuckte die Achseln. Sein Gesichtsausdruck änderte sich unmerklich, die Züge wurden zu einer Maske des Mannes in seinem Innern. »Es kann sich nur um diese neue Frau des Cäsar handeln. Die ganze Stadt spricht über dieses Mädchen. Da gab es keine zarte Brautwerbung und keine Gedichte, die er unseren Poeten abgekauft hätte. Er muss ihr Gewicht in Gold aufgewogen haben, wenn man das Anwesen bedenkt, das ihr Vater sich plötzlich zu kaufen anschickt.«
    Er beobachtete sie bei diesen Worten genau und konnte sich ein selbstgefälliges Grinsen nicht verkneifen, denn ihr Gesichtsausdruck bestätigte sein Gerede.
    »Seit der hastigen Zeremonie ist jetzt ein Monat vergangen, und noch immer gibt es keine Nachricht über ein schwellendes Bäuchlein«, fuhr er fort. »Hat er sie denn vor der Hochzeit nicht ausprobiert? Pompeia kommt aus einer sehr fruchtbaren Familie, und ich warte schon die ganze Zeit auf die frohe Botschaft und mehr kostenlosen Wein, damit wir unseren Neid darin ertränken können. Vielleicht ist er unter diesem Laub ja schon kahl, aber er hat schon einmal eine Tochter gezeugt. Also ist das Mädel vielleicht unfruchtbar?«
    »Du bist ein bösartiger Schwätzer, Belas. Habe ich dir das schon einmal gesagt?«, erwiderte Servilia nur. »Er ist noch nicht kahl, und nicht jede Ehe wird gleich in der ersten Nacht mit Kindern gesegnet.«
    »Soweit ich vernommen habe, versucht er es aber unermüdlich. Und soweit ich weiß, hat so mancher Hengst bei einer rossigen Stute schon weniger Eifer gezeigt …«
    »Das reicht, Belas«, sagte sie scharf, und ihr Blick wurde eisig. »Einen Aureus pro Woche, bis die Armee nach Griechenland aufbricht. Willst du mir etwa erzählen, du verdienst in einem deiner Theater mehr?«
    »Die Bezahlung ist sicher nicht

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