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Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Imperator 04 - Die Götter des Krieges

Titel: Imperator 04 - Die Götter des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Auge auf sie haben. Sie ist viel zu hübsch, um allein gelassen zu werden.«
    »Natürlich halte ich sie von den jungen Männern in Rom fern. Aber genug davon, Servilia. Als Konsul verlange ich jetzt etwas zu essen und den besten Wein, den der Keller zu bieten hat. Ich muss später noch nach Ostia, um mir die neuen Schiffskiele anzusehen, und morgen früh muss ich im Morgengrauen aufstehen, um mit Marcus Antonius zusammen die Auspizien einzuholen. Es wird ein gutes Jahr für Rom werden, das spüre ich. Es wird bestimmt ein paar Blitze geben, wenn die Priester morgen in aller Feierlichkeit nach Zeichen Ausschau halten.«
    Servilia seufzte. »Und wenn es keine gibt?«
    »Dann kommt Domitius und behauptet, er habe welche gesehen. Das hat früher immer funktioniert, und die Priester werden nichts dagegen einzuwenden haben. Wir werden nächstes Jahr trotzdem Glück haben.«
    Er trat einen Schritt zurück, und sie sehnte sich danach, wieder so fest von ihm umschlungen zu werden. Trotz seiner abfälligen Bemerkungen über seine neue Gemahlin hatte er Servilias Bett schon seit Wochen nicht mehr geteilt. Das letzte Mal war beinahe wie eine Art Abschiednehmen von der Nähe gewesen, an die sie sich erinnerte. Er hatte nicht viel Leidenschaft empfunden, jedenfalls nicht für sie. In seiner Gegenwart schluckte sie ihren Stolz hinunter, doch die Heirat hatte sie geschmerzt.
    Und doch, wie er es gerade gesagt hatte, er war jetzt bei ihr, und seine Frau war draußen vor den Toren der Stadt, allein und nur mit ihren Sklaven als Gesellschaft. Sie wusste, dass sie sich an diesen Zustand gewöhnen sollte, so wie damals bei Crassus. Doch die leiseste Berührung von Julius oder ein flüchtiger Kuss brachte sofort die Erinnerung an den Ausritt in Spanien zurück, damals, als er im Glanz einer neuen Liebe zu Füßen von Alexanders Statue niedergekniet war. Es war zu schmerzhaft.
    Ein Sklave trat ein und verbeugte sich vor Julius. »Herr, es sind Besucher am Tor«, sagte er.
    »Hervorragend«, erwiderte Julius und drehte sich zu Servilia um. »Ich habe Domitius, Octavian und Ciro gebeten, mir ihre Beförderungslisten zu bringen.« Einen Moment lang schien er sich unbehaglich zu fühlen, und die heitere Stimmung verflog von seinem Gesicht. »Wir mussten einige Änderungen vornehmen, seit Brutus nach Griechenland gegangen ist. Willst du bei der Diskussion dabei sein?«
    »Nein, dabei brauchst du mich nicht«, erwiderte Servilia und hob das Kinn. Hatte er sie hergerufen, nur um sie jetzt in die Ecke zu stellen? Selbst für einen Herrscher über Rom fehlte es Julius immer wieder an der gebotenen Höflichkeit. Es war ihm durchaus zuzutrauen, dass dieser kurze Austausch seinem Empfinden nach genügte, um seine Pflicht ihr gegenüber zu erfüllen. Langsam und sorgfältig kreuzte sie die Arme über der Brust, und als er sie ansah, bemerkte er ihre Verärgerung. Sein Blick verlor den zerstreuten, leeren Ausdruck, und sie konnte die volle Wucht seiner Aufmerksamkeit fast spüren.
    »Ich hätte mir den ganzen Nachmittag für dich freihalten sollen«, sagte er entschuldigend und nahm ihre Hände in seine. »Soll ich sie wegschicken, Servilia? Wir könnten mit den Pferden zur Rennbahn hinaus, oder uns an den Tiber in die Sonne setzen. Ich könnte dir das Schwimmen beibringen.«
    Es war schwer, dem Charme dieses Mannes nicht zu erliegen. Trotz all dem, was zwischen ihnen geschehen war, wirkte der Zauber, den er ausstrahlte, noch immer auf sie. »Ich kann schon schwimmen, Julius. Nein, rede nur mit deinen Männern und reite nach Ostia. Vielleicht bleibt dir ja noch genügend Zeit, heute Abend deine junge Frau zu besuchen.«
    Bei diesen Worten zuckte er zusammen, doch sie vernahmen beide bereits die Schritte seiner Offiziere, die eben das Haupthaus betraten. Seine Zeit für sie ging zu Ende.
    »Selbst wenn es zwei von mir gäbe, könnten sie meine Arbeit nicht bewältigen«, sagte er entschuldigend.
    »Wenn es zwei von dir gäbe, würdet ihr euch gegenseitig umbringen«, erwiderte sie in dem Augenblick, als Domitius den Raum betrat. Beim Anblick Servilias strahlte er über das ganze Gesicht, und sie begrüßte ihn mit einem Lächeln. Dann zog sie sich zurück. Einen Augenblick später hing nur noch der Duft ihres Parfüms im Raum, und Julius war bereits damit beschäftigt, die anderen zu begrüßen und ungeduldig nach Essen und Wein zu rufen.
    Daheim angekommen, entspannte sich Servilia wieder. Die leisen Schritte ihrer Sklavinnen um sie herum störten ihre

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