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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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gerade von sich gab, hatte ich Anna geschrieben, im Vertrauen darauf, dass sie es niemandem weitererzählte.
    „Wo… woher weißt du das?!“ stieß ich mit einem Mix aus Verwirrung und Verärgerung aus. „Das ist ein Geheimnis, das i… Colin ganz bestimmt nur unter der Bedingung erzählt hat, dass Anna es nicht weitergibt!“
    Ben starrte mich an. Ertappt. Geschockt. Dann schloss er die Augen und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. Seine Schultern senkten sich und jegliche Spannung schien aus seinem Körper zu weichen.
    „Ben?“ fragte ich mit wackeliger Stimme und mein Puls beschleunigte sich merklich. „Woher, verdammt nochmal, weißt du das?“
    „Emma…“, kam es beinahe kläglich über seine Lippen und er sah scheu zu mir auf. „Bitte verrat das weder Colin noch meiner Schwester! Bitte!“
    Sein flehentlicher Blick machte mich fast wahnsinnig. „ Was denn?“
    Er schluckte schwer und holte tief Luft. „Ich… ich hab das Passwort meiner Schwester für ihren Chat-Account mal gefunden und… mich unter ihrem Namen eingeloggt…“
    Mir wurde schlecht. „Du hast was ?“
    „Ich war so neugierig, mit wem meine Schwester da angebandelt hat!“ versuchte Ben sofort sein Handeln zu verteidigen. „Und das war der einfachste Weg das herauszufinden.“
     „Du hast dich für Anna ausgegeben?!“ rief ich so laut, dass sich sogar die Leute an den anderen Tischen in unserer unmittelbaren Nähe zu uns umdrehten.
    Ben legte einen Finger an seine Lippen und sah sich ängstlich um, so als befürchtete er, irgendwer Wichtiges könne uns belauschen.
    „Wie oft?“ zischte ich ihm zu und ließ ihn nur allzu deutlich spüren, dass ich sein Verhalten überhaupt nicht gutheißen konnte.
    Sein Adamsapfel bewegte sich sichtbar auf und ab, als er ein weiteres Mal schluckte. „Zwei, drei Mal. Öfter nicht!“
    „Und wieso?“ Gott, ich hatte Seelenstriptease vor einem mir damals wildfremden Mann gemacht, ohne es zu wissen. Ich hatte über meine tiefsten Sorgen und Gefühle gesprochen und über… mir wurde gleich noch schlechter… über den Sex mit Andrew. Hoffentlich war es nicht eines dieser Gespräche gewesen, in die er sich eingeklinkt hatte. Bitte, bitte nicht!
    „Das erste Mal wollte ich nur sichergehen, dass meine Schwester nicht auf einen Perversen hereingefallen ist“, erklärte Ben rasch. Damit erwischte er mich sofort. Ich fühlte, wie mein Wut-Pegel verhältnismäßig schnell sank, wie bei einem Luftballon, den man vorsichtig mit einer Nadel angepiekst hatte. Der große Bruder, der seine kleine Schwester heldenhaft beschützte, war eine ziemlich gute Karte.
    „Und dann… hat es einfach nur verdammt viel Spaß gemacht, sich mit Colin zu unterhalten“, fuhr Ben fort. „Er hat so viel Charme – selbst wenn man ihn nicht sieht…“
    Das ging runter wie Butter – dabei wollte ich doch sauer auf ihn sein.
    „… und einen wahnsinnig tollen Humor. Aber das weißt du ja sicher.“
    Ich nickte verhalten und hoffte, dass er in dem spärlichen Licht des Pubs nicht erkennen konnte, wie rot ich mittlerweile geworden war. Wenn ich eines nicht konnte, dann war das mit Komplimenten umzugehen. Selbst wenn sie nur indirekt an mich gerichtet waren.
    „Über was habt ihr denn so alles gesprochen?“ brachte ich einigermaßen gefasst heraus.
    Er hob die Schultern. „Über alles Mögliche. Was wir so gerade machen, das Studium, Probleme mit den Eltern…“
    Gut. Das war möglich und wenig verfänglich, was aber nicht hieß, dass das alles war. Vielleicht wollte er mir die pikanteren Details auch einfach nicht verraten, um Colin zu schützen. Löblich für ihn, aber mich machte es ganz kribbelig.
    „Auch über sein Sexleben?“ So, nun war es raus.
    Er zog die Brauen zusammen. „Wieso sollten wir? Würde dich das interessieren?“
    „Pff – nö!“ winkte ich ab. „Ich weiß ja im Grunde alles darüber.“ Stimmte sogar. Schließlich war es mein (sozusagen gegenwärtig non-existentes) Sexleben. „Also, fast“, verbesserte ich rasch.
    „Steht ihr euch so nahe?“
    Ich nickte übereifrig. „Wir sind soo dicke!“ Ich verkreuzte Zeige- und Ringfinger. Aber warum nur konnte ich mit diesem dämlichen Kopfnicken nicht aufhören?
    „Ja…“ Ben seufzte. „Das hat er auch gesagt. Und dass ihr euch schon ewig kennt.“
    Jetzt passte mein Nicken sogar wieder. „Schon seit der Sandkastenzeit. Unsere Mütter kennen sich auch schon seit sie Kinder sind. Und wir waren in unserer Grundschulzeit

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