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Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig

Titel: Imperfect Match - Liebe ist eigenwillig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger , Cina Bard
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keinen intelligenteren Eindruck als ich – bis er sich schließlich räusperte und sich verlegen lächelnd am Kopf kratzte.
    „Ich… ähm… geh mal nach dem Essen gucken“, verkündete er und erhob sich sogleich, um seinen Einfall in die Tat umzusetzen.
    Ich unterdrückte das peinlich berührte Aufstöhnen, das so gerne aus meiner Kehle kriechen wollte, ließ mein Gesicht in meine Hände sinken und schloss die Lider. Was zur Hölle war nur plötzlich in mich gefahren?! Wie konnte ich Ben küssen, wenn ich eigentlich noch in Colin verliebt war? Oder…. War ich das überhaupt noch?
    „Ich denke, das Essen ist jetzt fertig“, erlöste mich Ben aus meinen bedrückenden Gedanken. Er hatte sich wohl dafür entschieden, so zu tun, als wäre nichts passiert, und ich war ihm unendlich dankbar dafür.
     
    Das Essen an sich verlief dann wieder in der gewohnt gelösten Atmosphäre zwischen uns. Wir konnten herumwitzeln und lachen und hatten bald schon vergessen, was erst vor wenigen Minuten auf der Couch passiert war. Zumindest redete ich mir das erfolgreich ein.

Niederlagen
     
     
     

    „N a wunderbar!“ merkte Ben an, als wir eine Stunde später in der Küche standen, um gemeinsam den Abwasch zu machen (dieses Mal hatte ich mich erfolgreich gegen ihn durchgesetzt), und ich Snowball den Rest meiner dritten Paprikaschote in den weit geöffnete Rachen geworfen hatte (es war erstaunlich, was für ein riesiges Maul dieses winzige Tier hatte). „Jetzt hast du Fartball zum Leben erweckt!“
    Ich zog die Brauen zusammen. „Pfui! So ein gemeiner Name für so einen goldigen Hund“, rügte ich ihn. „Sagtest du nicht, du nennst sie lieber Blume?“
    Ben schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn sie mit solchen Sachen geladen wird. Du wirst bald sehen, was ich meine.“
    Ich betrachtete das kleine Tier liebevoll, dass sich jetzt auf die Hinterbeine stellte und sich mit einer Pfote an meinem Bein abstützte, um seine großen, hungrigen Augen noch besser auf mich wirken lassen zu können.
    „Hör nicht hin, was der böse Mann sagt“, riet ich ihr und streichelte ihr das Köpfchen. „Du bist ein ganz hinreißendes Geschöpf, ganz egal wie du riechst.“
    „Du kannst sie nachher gern auf den Schoß nehmen und ihr das noch mal sagen“, schlug Ben schmunzelnd vor und ich zuckte nur die Schultern.
    „Vielleicht mach ich das auch“, behauptete ich mutig und versenkte unser Besteck in dem schaumigen Wasser des Waschbeckens. Ben und ich waren uns mit der Aufteilung der Arbeiten schnell einig gewesen (nachdem wir eine halbe Ewigkeit darüber diskutiert hatten, ob Gäste überhaupt beim Aufräumen helfen durften ). Ich wusch gern ab und er trocknete lieber ab – Problem gelöst, Abwasch (beinahe) erledigt.
    „Ich nehme dich beim Wort“, meinte er und stellte den Teller, den er grade abgetrocknet hatte, in den Hängeschrank über sich.
    „Kannst du auch“, erwiderte ich und streckte ihm hinter seinem Rücken die Zunge heraus. Leider drehte er sich gerade in diesem Moment um. Die Folge war, dass er empört nach Luft schnappte und im nächsten Augenblick das Ende seines Handtuchs auf meinen Hintern traf. Es knallte durch die rasche Bewegung ziemlich laut und Ben zuckte erschrocken zusammen. Weh tat es allerdings nicht.
    Dennoch tat ich ebenfalls empört und warf ihm einfach meinen mit Wasser vollgesogenen Schwamm an die Stirn. Er prallte dort mit einem saftigen ‚Watsch‘ ab, Ben fing das Geschoss jedoch vor seiner Brust auf und warf es fast in derselben Sekunde zurück. Ich quietschte mädchenhaft und versuchte dem Schwamm auszuweichen, doch er traf immer noch meine Schulter. Und damit war die Schlacht eröffnet. Es war kindisch und eine ordentliche Sauerei, da Ben mehr als einen Schwamm besaß und wir im Endeffekt alle sechs benutzten, aber es machte einen höllischen Spaß. Am Ende stand die Küche ein wenig unter Wasser, wir waren selbst durchweicht und außer Atem und Snowball hatte sich beleidigt zurückgezogen, weil sie einen der herumfliegenden Schwämme direkt auf die Nase bekommen hatte.
    „Okay! Ich ergebe mich!“ keuchte ich, als Ben mich in einem Moment der Unachtsamkeit gepackt hatte und einen Schwamm bedrohlich nahe an mein Gesicht heranführte. Ich hatte zwar meine Hände gegen seine Brust gestemmt und versuchte ihn wegzuschieben, aber ich musste dabei so lachen, dass mir einfach die Kraft dazu fehlte.
    „Sicher?“ fragte er misstrauisch und sah mir prüfend ins Gesicht, das sich dicht vor seinem befand.

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